Kapitel 13 [Neu] ENDE

170 11 2
                                    


Still saß Lucy am Fenster, sah hinaus und blickte in die Dunkelheit. Die ganze Zeit über hatte sie sich davor gefürchtet, dass es dunkel wurde. Sie wusste das Jack bald beginnen wollte, dass er töten wollte und sie sollte zusehen. In der Zeit zwischen ihrem emotionalen Ausbruch bis zum jetzigen Moment, hatte sie alles getan, um ihn nicht weiter zu verärgern. Die Angst Jack zu verlieren hatte sich in ihren Körper gefressen, so surreal das Ganze auch war. Er verletzte sie, quälte sie, zerstörte ihre Psyche und tat ihr allgemein nicht gut. Allerdings war er auch das einzige, was sie nach all den Erlebnissen noch aufrecht hielt. Sie durfte diesen Mann auch wenn er ein brutaler Mörder war, unter keinen Umständen verlieren. Selbst wenn dies bedeutete, alles aufzugeben. Sich selbst, ihre eigenen Ansichten: Wie beispielsweise, dass Mord falsch war. In ihren Augen hatte nie jemand das Recht, über das Leben eines anderen zu bestimmten oder es gar zu nehmen. Aber es war nun alles zu spät. Nachdem sie selbst ein Leben genommen hatte, war nun auch sie schuldig und sie wusste auch nicht, wie lange Jack bereits tötete. Es würde nie wieder enden.

Es war still und eisig, als sie durch die dunklen Gassen liefen. Vielleicht kam es Lucy auch nur so kalt vor, weil sie wusste, was sie in kürze erwarten würde. Jack sowie sie selbst waren dunkel gekleidet, er trug zudem seine blaue Maske. Er hatte ihr ein Messer gegeben, damit sie sich notfalls verteidigen könnte, hatte er gesagt. Zudem hatte er ihr verboten, auf der Suche nach einem Opfer zu sprechen. Kein Risiko durfte eingegangen werden. Ab und an drückte er sie grob gegen eine Wand oder schubste sie hinter einen Müllcontainer, um sich vor Passanten zu verstecken. Die ganze Zeit über zitterte sie, gab sich Mühe das ihre Zähne nicht klapperten.

Schnell stellte sie fest, dass Jack sehr wählerisch war. Bei den meisten Menschen schnaubte er leise und angewidert, andere beäugte er genauer, entschied sich dann aber dagegen. Sie suchten lange nach einem passenden Opfer. Mittlerweile waren ihre Finger durch die Kälte taub und die mittlerweile immer dunklere Umgebung ließ sie nervöser werden.

Jack hatte ein kleines Haus ausgewählt. Es war schlechter einzusehen, also war es unwahrscheinlich, dass jemand stören würde. Leise schlichen sie hinter das Haus, der Zaun war kaputt, hielt sie also nicht auf. Das Haus war ungepflegt, das Fenster zu dem sie gingen war fleckig und war zum Lüften leicht geöffnet. Problemlos brach Jack es auf, gab keine Geräusche dabei von sich während Lucy sich fragte, warum man Nachts überhaupt lüftete. Nebenbei stieg die Anspannung und Angst, ihre Knie schlotterten als sie in das Haus einstiegen.

Im Haus angekommen, schien Jack die Umgebung genaustens zu mustern. Es war ein wenig unordentlich, scheinbar waren sie im Wohnzimmer. Eine Pizzaschachtel lag auf dem Couchtisch und ein paar Verpackungen verschiedenster Konsolenspiele lagen auf dem Boden verteilt. ,,Hier wurde ein Jugendlicher alleine zuhause gelassen.", erklärte Jack ihr leise. Still nickte sie, die Eltern hätten die Unordnung vermutlich nicht geduldet.

Leise machten sie sich auf die Suche nach dem Kind, im Hinterkopf behaltend, dass immer unerwartetes passieren konnte. Jack verhielt sich völlig ruhig, für ihn war dies Normalität. Während sie durch den Flur schlichen, erklang ein leises Schnarchen, welchem sie folgten. Im Flur hingen Bilder an den Wänden, durch das fehlende Licht kaum erkennbar. Letztendlich betraten sie das vorletzte Zimmer des Flures. Leise hatte Jack die anderen Zimmer gecheckt und war sich nun sicher, dass nur eine Person im Haus war. Das Zimmer war schwach durch den Mond beleuchtet, deutlich erkennbar war das Zimmer eines Teenagers. Auf dem Boden lag Kleidung, Poster zierten die Wände und im Bett lag ein schlafender junger Mann.

Jack beugte sich zu Lucy. ,,Wir werden ihn gleich knebeln und du wirst ihn mit ganzer Kraft festhalten, verstanden?" Sie nickte, war in irgendeiner Art und Weise froh, dass der Junge eher schmächtig war. Sie folgte Jack zum Bett des Jungen, ihr Herz hämmerte in ihrer Brust.

Mit einem schnellen und perfekten Handgriff, knebelte Jack den Jungen, welcher sofort wach wurde und entsetzte Geräusche von sich gab. Wie vorher von ihm befohlen, stürzte Lucy sich auf ihn, stemmte sich mit ganzer Kraft gegen ihn und hielt in fest in der Position. Gedämpft versuchte der Junge zu kreischen, versuchte sich zu wehren. Dann erklang Jack's Stimme, fast schon melodisch. ,,Das wird jetzt etwas weh tun, kleiner.." Kurz darauf brüllte der Junge, Tränen schossen in seine Augen und Lucy musste noch mehr Kraft aufwenden um ihn fest zu halten. Ihr wurde kalt und sie hatte Tränen in den Augen. Jack schnitt ihm die Nieren bei lebendigen Leibe und vollem Bewusstsein heraus. Sie sah und hörte was er für Schmerzen hatte, wie es ihn um den Verstand brachte und es floss so viel Blut, dass sie es bereits riechen konnte.

Sie hatte nicht bemerkt, dass Jack fertig war. Erst als er sie von dem Jungen weg zog, war sie langsam wieder in der Realität. Kurz sah sie zu Jack, welcher die Nieren sicher verstaute und dann zu dem Jungen. Schlaff und stark blutend lag er dar, leise wimmernd. Bald würde er sterben und seine Eltern würden das auffinden.

Seit einigen Stunden waren sie wieder zuhause. Sie waren Problemlos zurück gekommen, waren duschen und saßen nun auf dem Sofa. Als wäre nichts passiert.

Die tiefe Angst und das Grauen saßen fest in Lucy, trotzdem schmiegte sie sich an Jack's Seite, suchte seine Nähe und tröstete sich damit. Er hatte sie mit viel liebevoller Aufmerksamkeit belohnt und zu Lucy's entsetzen, hatte sie den Jungen in dieser Zeit bereits vergessen.

Das war nun ihr Leben, so würde es weiterlaufen, bis sie starb. In der Gewalt eines Psychopathen, immer und immer mehr zerbrechend.

Aber.. Er war ihr so wichtig. Er war alles was sie brauchte und wollte.


------------------------------------------------------

Nun ist es soweit, wir sind am Ende dieser FF angelangt.

Ich hatte viel Spaß dabei, diese Geschichte zu schreiben auch wenn ich lange Pausen hatte und oft nicht weiter wusste. 

Leider muss ich auch zugeben, dass mich das Creepypasta Genre seit längerem nicht mehr fesselt und daher in meinen Interessen einen der letzteren Plätze belegt. Daher setze ich hier das Ende.

Ich danke euch allen dafür, dass ihr meine Geschichte gelesen und mitverfolgt habt. Für all eure freundlichen und aufbauenden Kommentare und das ich euch mit dieser Geschichte so viele Emotionen mitteilen konnte.


Yuuchii

🎉 Du hast Cut it out [Eyeless Jack FF/Alt und Neu] ABGESCHLOSSEN fertig gelesen 🎉
Cut it out [Eyeless Jack FF/Alt und Neu] ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt