Die kleine, normalerweise sehr friedliche Frau warf den nächsten Teller Richtung Erdboden.
"Ich hasse dich." schrie sie immer wieder durch die Räume.
Eine Tasse folgte dem Teller. Ihre Augen waren rot vor lauter Tränen, die Mascara auf dem ganzen Gesicht verlaufen, ebenso ihr roter Lippenstift und immer mehr Geschirr landete auf dem rot-schwarz karierten Küchenfliesen.
"So sehr. Ich habe noch nie jemanden so sehr gehasst, wie dich!"
Messerstiche.
Die Wörter trafen mitten ins Herz.
Total überflüssig.
Das Herz existierte nicht mehr und so traf es nur ihr eigenes.
Normalerweise hätten sie darüber geredet. Sie konnten immer über alles reden.
Doch heute nicht. Denn der Mund redet nicht mehr und ihrer spuckte bloß diese Messerstiche.
Wenn seine Augen nur dieses Chaos in der Küche sehen würden. Die kleine Blutlache aus ihrem Blut, von dem ganzen kaputten Porzellan und mittendrin literweise Tränen. Er würde sich wahrscheinlich die Augen auskratzen, um dieses erbärmliche Bild nicht sehen zu müssen.
Der Gedanke ist verschwendet.
Nur ihre rot angelaufen Augen bekommen das mit.
Nur ihre Hände, übersät von Kratzer und Narben, werfen die Teller zu Grunde.
Denn da existiert niemand, nachdem sie es werfen könnte.
Er existiert nicht mehr.
Liegt irgendwo meterweit unter Erde und Staub, bekommt dort absolut nichts von dem mit.
Also schreit sie weiter die Luft an und bombardiert weiterhin die rot-schwarz karierten Fliesen, vor lauter Wut allein gelassen worden zu sein.
Sie schließt ihre Augen und setzt sich Ihre nächste Pinsel Farbe an.
