dunkelgelb - Trauer

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》Du bist kein Teil mehr meines Lebens. Und das, obwohl du in jeder Sekunde und bei jedem Schritt mit lebtest. Da ist ein Loch an deiner Stelle, dort wo dein Platz sein sollte. Ein viel zu großes Tief. Die Wände zu hoch und zu steil, um alleine wieder raus zu kommen. Bin hilflos dem verdursten und verhungern ausgesetzt. Den bitteren Tod. Denn manch ein Mensch kann nicht überleben, ohne seinen jahrelange Stütze, seine notwendige Atemmaske. So ganz ohne Luft zieht die Lunge sich zu sehr zusammen. Und außer dem tödlichen ziehen, bleibt bloß die  tödlichere Stille. Ich gehe ein, verwelke, leuchte aus. Und während das langsame ein- und ausatmen dir das Leben retten könnte, wäre ein qualvolles ersticken doch viel angenehmer.《

Ich lasse die einzelne, dunkelgelbe, schon verwelkte Rosen auf dein Grab fallen und fragt mich, wieso ich nicht dort im Auto hätte sitzen können. Wieso ich nicht einfach drauf gehen könnte. Wieso nicht du hier stehen und um mich weinen könntest. Wieso du einfach immer den leichteren Weg kriegst.

Ich schließe meine Augen und setzte meine nächste Pinselfarbe an.

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