Vielleicht irgendwann, nicht heute, nicht morgen, irgendwann wirst du mich ansehen und genau das sehen, was ich sehe, wenn ich in den Spiegel sehe. Ich habe Angst, dass du es nicht mögen wirst, so wie ich es nicht mag. Dass du die Löcher und Kanten in der ungeraden Form entdeckst. Die unpassenden Farben erblickst und die schiefen Töne erhörst. Ja, dann würdest du gehen, glaube ich. Würdest das Monster nicht ertragen, du würdest laufen, so weit wie möglich. Glaube ich, denke ich. Also schweige ich, verschließe mich, setze die dunkelgrüne Maske auf, die dir so gefällt. Atme neben dir geregelter, passender. Ich habe Angst, dass du irgendwann ein Blick in mein Zimmer erhascht, dann wenn ich so unglaublich zerbrechlich bin. Wenn mein Schild mich nicht schützt und so deine Worte mich umbringen könnten. Würden sie, denke ich. Deine Blicke Messerstiche nach mir werfen würden, glaube ich. Ich habe Angst, dass ich für niemanden auf dieser Welt genug bin, gut genug. Ich habe Angst vor der lauten Einsamkeit. Bitte, geh nicht. Gib mich nicht auf. Lass mich nicht eingehen. Ich habe Angst allein.
Ich schließe meine Augen und setze die nächste Pinsel Farbe an.