Der Dämon in mir *Abgeschlossen *

Dämon in mir (11)

Katherine sieht mich an. Ich atme schwerfällig, meine Schultern heben sich. Schmerzen durchziehen meinen Körper.  Dann hebe ich meinen Kopf. Meine Augen sind schwarz.

Katherine keucht auf. Angst. Ich rieche ihre Furcht doch bis hier hin. Erbärmlich, genauso erbärmlich wie alle Menschen. Sie hat es nicht verdient zu leben. Ich mache einen Schritt auf sie zu. Sie zittert am ganzen Körper, ihre Adern pulsieren stark unter ihrer blassen Haut. Mit einem Satz bin ich bei ihr.
"Gwen", schluchzt sie.
Wahrscheinlich will sie mich besänftigen, doch ihre Tränen machen mich nur noch wilder und wütender.
"Kennst du mich nicht mehr?"
Wieso sollte ich sie kennen? Ich will sie gar nicht kennen. Sie ist nicht gut genug. Sie ist zu schwach.

Ich streiche ihr das Haar aus dem Gesicht. Hebe ihr Kinn an und sehe ihr in die Augen, die sie angstvoll aufgerissen hat. Plötzlich verändert sich ihr Gesichtsausdruck. Er wird hart und energisch. So kenne ich sie gar nicht. Aber kenne ich sie überhaupt?
"Gwen, wieso lässt du das zu? Du warst so stark, willst du jetzt aufgeben? Willst du dich ihm jetzt kampflos überlassen?!", schreit sie.
Ich knurre sie an und schlitze ihr den Unterarm auf. Süß steigt mir der Geruch ihres Blutes in die Nase, bringt mich beinahe um den Verstand.
"Gwendolin Barker!"
Schmerz malt sich auf ihre hübschen Gesichtszüge.
"Das...bist...nicht...du...", stöhnt sie und sackt auf den Boden. Wieso warte ich eigentlich noch so lange? Ich könnte sie zerreißen, ihr geben, was sie verdient hat.
"Er hat von dir Besitz ergriffen!"
Er?
Von wem redet sie?
Ich sehe an mir herunter. Eigentlich bin ich davon überzeugt, dass ich weiblich bin.
"Du musst dich erinnern!"

Ich kneife die Augen zusammen und hole aus.