Ich halte inne, bevor ich sie treffe. Hilflos liegt sie dort unter mir und weckt Erinnerungen in mir. Katherine erinnert mich an mich selbst.
Ich bin auch hilflos.
Schwach.
Schluchzend sieht sie mich an und wartet. Ich knurre sie an, erschrecke mich selbst vor dem Klang meiner Stimme.
Aber mein Durst ist nicht gestillt. Ich muss töten, muss mich von den Leben der anderen ernähren. Ich springe auf und lasse Katherine auf dem Boden liegen. Mit einer ungeheuren Kraft rüttele ich an der Tür. Ich muss hier raus. Bevor ich mich wieder vergesse.
Ich weiß nicht, was mich daran hindert, Katherine zu verletzen, ihr das Leben zu nehmen. Aber ich verschone sie.
Mit einem dumpfen Geräusch fällt die Tür unserer Zelle auf den Boden. Die anderen sehen mich mit großen Augen aus ihren Zellen durch die Gitterstäbe an. Ich stoße die Luft aus und werfe meine Haare nach hinten. Was fällt ihnen ein, mich einfach in eine Anstalt zu stecken? All die Verrückten hier sind nicht so wie ich. Ich bin anders. Eigentlich ganz normal.
"Gwen?" Zitternd steht Katherine hinter mir in der Öffnung, in der einmal die Tür stand. Ich ignoriere sie. Sie soll sich da nicht einmischen.
Ich gehe auf eine Zelle zu. Reiße die Tür heraus. Der Gestank von Schweiß und Faulnis schlägt mir in die Nase und macht mich rasend vor Wut. Ich packe die Frau am Kragen, die ängstlich an ihren Zehnägeln knabbert. Sie will schreien, doch ich schlage ihren Kopf mit aller Wucht gegen die Wand, sodass sie bewusstlos wird. Die anderen Verrückten beginnen zu kreischen. Ich werde schneller, reiße sie auf und grabe in ihrem Körper gierig nach dem Herz. Das Blut, dass an meinen Händen herunter läuft, spornt mich an, weiter zu machen.
"Gwen, was tust du denn?", kreischt Katherine hinter mir. Sie steht einsam auf dem Flur, die nackten Füße auf den kalten Steinen. Aber ich beachte sie nicht. Mit einem genießerischen Blick wende ich mich einer neuen Zelle zu.
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Der Dämon in mir *Abgeschlossen *
TerrorIch beisse mir auf die Lippen. Ich muss jetzt aufpassen, muss mich jetzt konzentrieren. Die Stimme meines Lehrers dringt nur noch aus weiter Ferne an mein Ohr. Nicht jetzt! Ich Kralle mich an meinen Stuhl, versuche die Kontrolle über meinen Körper z...