Dämon in mir(16)

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Bin ich tot?
Fühlt es sich so an, tot zu sein?
Die tiefe Schwärze hat sich in gleißendes Licht verwandelt, die mich schmeichelnd umgibt. Ich will die Arme ausbreiten, will durch dieses Gefühl von Freiheit schweben. Aber ich kann nicht. Etwas hält mich zurück, etwas bindet mich mit eiskalten Fingern an meinen Körper. Enttäuscht schlage ich zitternd meine Augenlider auf. Das Licht, das meinen Körper umgibt, ist anders als das Licht, das meinen Geist umgeben hat. Grell. Hart. Unangenehm.
Meine Atmung geht flach, irgendetwas muss mich ziemlich geschwächt haben. Ich erkenne nun einige Männer um mich herum, sie starren mich entgeistert an, tuscheln aufgeregt.
"Das kann nicht sein..."
"Wie konnte sie..."
"Das ist unmöglich!"
Ich ignoriere sie und versuche aufzustehen. Ohne Erfolg. Mein Körper ist auf einen harten Stuhl gefesselt, die kalten Finger, die mich ins Leben zurückgezogen haben, sind metallische Schnallen.
Was mache ich hier?
Ich versuche mich umzusehen. Alles fühlt sich so anders an. So anders als davor. Davor? Was war davor? So sehr ich mich auch anstrenge. Mein Kopf ist leer gefegt. Und diese Leere wird immer größer.
Die Männer treten vorsichtig an mich heran, als hätten sie Angst vor mir. Sie lösen die Schnallen, versuchen, mich nicht zu berühren. Dann packt einer mich mit hartem Griff am Arm und zieht mich hoch. Mit grimmigem Ausdruck schleift er mich zur Tür.
Was habe ich getan?
Ein Bild durchzuckt mich. Blut. Überall Blut, Organe, ein Mädchen inmitten der Leichen.
Angewidert schüttele ich mich. Was tut das Mädchen? Während ich dem Mann folge, spielen sich mehrere Bilder vor meinem inneren Auge ab, immer das gleiche Mädchen. Bevor ich aus der Tür gehe, fällt mein Blick auf mein Gesicht, das sich in der Glasscheibe spiegelt. Erschrocken keuche ich auf. Ich bin dieses Mädchen.

Der Dämon in mir *Abgeschlossen *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt