Kapitel 2

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Hastig mustere ich mich nochmal im Spiegel und renne, so schnell wie es mit meinen hohen Schuhen geht, aus der Wohnung. Die Tür schließe ich hinter mir zu und begebe mich nach draußen.

Schon vom Weiten erkenne ich einen weißen, kleinen Zettel an meiner Windschutzscheibe, der mir widerwillig bekannt vorkommt. Zügig schreite ich zu meinem Auto und reiße ihn angepisst weg. Jedoch entweicht der böse Blick langsam aus meinem Gesicht und verwandelt sich zu einem verwirrten.

Dein Fort ist ja grauenhaft! Aber keine Sorge, ich werde dir noch ein schönes Auto kaufen! Du kriegst alles was du willst, Lovely.
Bald bist du bei mir, Dilara.

Erst verwirrt scanne ich den kleinen Zettel ab, schüttle dann aber lachend meinen Kopf. Das war bestimmt Leyla, die Verrückte.

Völlig in meiner Gedankenwelt gefangen, erwache ich wieder in die Realität und fahre, ehe ich auf die Zeit schauen kann, rasend los. Ich darf definitiv nicht schon am ersten Tag zu spät sein, mein gewünschter Eindruck wird sich sonst in Luft auflösen.

-

Letztendlich befinde ich mich vor der gigantischen Firma. Völlig nervös öffne ich die Eingangstür und schaue mich um. Mir wurde am Telefon gesagt, dass ich in den zehnten Stock soll. Der Aufzug ist nur wenige Meter von mir entfernt, den ich mit meinen blauen Auge fixiere und somit zum Ziel mache.

Schließlich im zehnten Stock, klopfe ich an der Tür mit der Bezeichnung "Firmenleiter".

„Herein!", sagt eine tiefe Stimme aus dem Raum. Schnell richte ich mein Kleid, streiche meine schwarzen Haare nochmal glatt, atme tief ein und öffne angespannt den Raum. Sofort erhebt sich sein Kopf von seinen Unterlagen.

Mir bleibt der Atem stehen, meine Augen weiten sich, während ich stocksteif stehenbleibe.

Ist das nicht-....?

Ratlos mustere ich sein Gesicht. Seine Augen sind, genauso wie meine, geweitet. Doch nach und nach bemerke ich, dass er es doch nicht ist.

Peinlich berührt senke ich wieder meinen Kopf und schreite zu seinem Schreibtisch. Gequält langsam hebe ich ihn wieder an, woraufhin er mich angrinst.

,,Hallo. Ehm, ich bin hier aufgrund der Putzstelle."
Nur ein leises Flüstern ertönt aus meinen Mund.

Er erhebt sich und reicht mir seine Hand, die ich schüttele. „Ach, ich wurde schon von meiner Sekretärin informiert. Setzen Sie sich doch.", bittet er mich und deutet auf den Stuhl neben mir.

Kaum als die Wörter seinen Mund verlassen haben, lasse ich mich darauf nieder. Das kann noch was werden.

„Es würde mich freuen, wenn ich diesen Job bekommen würde."
,,Und mich würde es sehr freuen, wenn sie diese Stellen übernehmen würden!"

Meine Augen vergrößern sich, sowie sich mein Mund einen Spalt weit öffnet. Eine sehr große Last fällt von meinen Schultern.
„D-danke! Wann soll ich denn anfangen?"
,,Morgen um 8 Uhr können Sie kommen. Ich werde Ihnen bestimmte Klamotten geben und Sie kriegen ihre Zeiten. Dazu wird Ihnen erstmal erklärt, wo Sie überall putzen.", antwortet er mir höflich.
„Vielen Dank! Mister-...?"
,,Mister Valente. Aber Sie können mich Ian nennen. Und ihr Name?"
,,Dilara Tiller.", gebe ich strahlend zurück.

Du hast es geschafft, Dilara!

~

„Ich bin da!", rufe ich und schmeiße meine hohen Schuhe an die Seite. Breitgrinsend stürmt Leyla auf mich zu. „Und hast du den Job?", fragt sie mich nervös. Erfreut nicke ich eifrig mit meinem Kopf und schenke ihr ein liebevolles Grinsen. Sie breitet ihre Arme aus und gibt mir eine kräftige Umarmung. „Denk trotzdem noch an deine Zukunft, Schatz.", flüstert sie mir leise ins Ohr. „Ja, mach dir keine Sorgen um mich." Lächelnd entweicht sie aus meinen Armen und ergibt sich zur Küche.

,,Sag mal Leyla, das mit dem Zettel war echt doof von dir! Ich dachte schon, dass es ein Strafzettel wäre!", erwähne ich lachend und sehe sie gespannt an.
,,Was für ein Zettel?" Fragend betrachtet sie mich, woraufhin ich sie verwirrt mustere.
,,Der an meinem Auto."
„Nein, ich war das nicht. Was stand denn darauf?"

Wer war es denn sonst?

„Ach, nicht so wichtig. Da hat sich jemand bestimmt einen Spaß erlaubt. Ich gehe mich kurz umziehen, die Sachen sind echt ungemütlich."

In meinem Zimmer hole ich nochmal den Zettel heraus. Da hatte jemand wohl Langeweile.

Unbekannte POV

,,Du hast sie bei ihm gesehen? Was hat sie dort zu suchen?" Wütend schmeiße ich die Flasche auf den Boden.
„Sie arbeitet jetzt dort.", antwortet er mir.

,,WAS?"
Ich platze noch gleich vor Wut!
Was hat meine Dilara bei ihm zu suchen?

„Morgen ist ihr erster Tag als Putzfrau."

Zornig ergreife ich mein Glas und lasse es in meiner Hand zerspringen.

Lovely, bald musst du gar nicht mehr arbeiten, denn dann bist du bei mir.
Versprochen!

-

Heyy!
Und ist euch was aufgefallen?😏
Ich weiß, das Kapitel ist nicht spannend, aber ich verspreche euch, dass es noch spannender wird!
I'm out!
- Diana

ValenteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt