Kapitel 8

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Unbekannte POV

Nichtsahnend sitze ich auf meinen Sessel, erledige meine Arbeit, bis ein Klingeln ertönt.
Genervt verdrehe ich meine Augen und lasse meinen Kopf einmal knacken. Ich werde nie meine Ruhe ausgiebig genießen können...

,,Bruder, du hast weiblichen Besuch!", höre ich David belustigt rufen. Ich bleibe in meiner Bewegung stehen, während sich mein ganzer Körper mit einer Gänsehaut ausbreitet.

Weiblichen? Sie ist wirklich gekommen? Aus einem unerklärlichen Grund gerate ich in Panik, ihre Gesellschaft habe ich nicht erwartet.

David, der Witzbold, muss sich höchstwahrscheinlich ein Lachen unterdrücken. Natürlich habe ich ihn eingeweiht, er ist der Einzige, dem ich blind vertraue. Doch er hält es für Unsinn. Somit nage ich mich nur an der Vergangenheit fest, meint er. Ich kann aber nicht anders, sie gehört zu mir. Irgendwann wird sie bei mir sein, ganz für mich.

Mit diesen himmlischen Gedanken schreite ich langsam die Treppen herunter. Sie müssen ins Wohnzimmer gegangen sein, denn am Eingang stehen sie nicht mehr.

Wie soll ich eigentlich vorgehen? Einfach reingehen und mit ihr reden? Ich weiß, dass wir beide nicht dazu fähig sind...

Dilaras POV
-Zuvor im gleichen Augenblick-

„Unglaublich.", flüstert der mir gegenüber und schaut schelmisch grinsend in meine Augen. Ich fühle mich unwohl, er soll mit dem Starren aufhören! Wieso habe ich mich eigentlich nochmal darauf eingelassen? Ich kenne diese Menschen nicht und behaupte, mir mal einen Spaß zu erlauben aufgrund eines dummen Zettels, der jeder Zwölfjährige geschrieben haben könnte.

Aus Fehlern lernt man, sagt man ja so schön.

„Na, worüber denkst du so schönes nach?", weckt mich der Unbekannte aus meiner Gedankenwelt, dabei schnipsend mit seinen Fingern vor meinem Gesicht. Langsam kräusele ich meine Augenbrauen, der ist aber mal komisch drauf. Ich gehe einen Schritt zurück, woraufhin er sich entspannt an die Tür lehnt. Noch einmal mustert er mich, bevor er weiter spricht: ,,Ich gebe dir mal einen gutgemeinten Rat: Ich würde so schnell wie möglich von hier abhauen, wenn ich du wäre. Du willst ihn gar nicht erleben, so schlimm ist er."

Verwirrt neige ich meinen Kopf.
Welcher Freund sagt das über seinen Kumpel? Immer noch schwebt mir der Nachname Valente im Kopf herum. Was wenn er es wirklich ist? Ich muss hier weg.

Langsam gehe ich einen Schritt zurück.
„Ich gehe dann mal.", flüstere ich leise und drehe mich vorsichtig um. Leises Gelächter kann ich seinerseits noch hören, bevor ich in mein Auto steige. Die Auffahrt fahre ich raus, anschließend ich kräftig ausatme.

Nie wieder mehr, Dilara.

Unbekannte POV

Ich sehe nichts außer einen leeren Wohnzimmer, wo ist sie?
„Na Bruder, hast wohl erwartet sie zu sehen." Enttäuscht lasse ich meine Schultern hängen, über sowas Witze zu machen ist unlustig. „Nicht lustig." Ich sehe ihn mit einen strengen Blick an und drehe mich um.

„Sie war da, aber ist wieder gegangen." Blitzartig bleibe ich stehen, kurz bevor ich jedoch antworten will, fällt er mir abermals ins Wort.
„Sie ist vor Nervosität wieder losgeflitzt. Tut mir leid, Bruder." Ein bemitleidendes Schulterklopfen gibt mir noch den Rest. Seh ich denn so verzweifelt aus? Ich weiß doch auch nicht was mit mir los ist. Eigentlich müsste ich sie nur aufgrund ihres Aussehens abgrundtief hassen. Es geht aber nicht. Sie ist anders, und ich liebe sie. Wieso ist sie überhaupt gegangen, bevor sie mich eigentlich gesehen hat? Verwirrt kräusele ich meine Augenbrauen, bis mir ein Gedanke einfällt.

Mein Nachname.

Dilaras POV

Leise schließe ich die Haustür, nachdem ich meine Schuhe an die Seite geworfen habe. Erst jetzt ist mir bewusst, was ich eigentlich getan habe. Ich fahre fast eine halbe Stunde durch den Wald, um mich mit einer unbekannten Person zu treffen. Dafür sollte ich einen Pokal kriegen. Ein Pokal für die dümmste und naivste Person.

Wie soll ich morgen bloß zur Arbeit gehen? Ich weiß nicht, ob er es tatsächlich war, schließlich ist er nicht der Einzige mit dem Nachnamen. Die Wahrscheinlichkeit liegt nicht hoch, jedoch könnte es sein. Ich glaube, ich lasse mich kurzfristig krank melden.

Langsam schreite ich in mein Schlafzimmer und werfe mich auf mein Bett. Nach und nach kommen mir die Tränen hoch. Nur wegen diesen blöden Rechnungen arbeite ich als Putzfrau. Mit meinen jungen Jahren kann ich noch so viel erreichen... Ich muss morgen unbedingt mit Leyla sprechen. Sie wird mich verstehen, denn das Einzige was sie will, ist, dass ich glücklich bin. Vielleicht kann ich auch noch nebenbei arbeiten, doch erstmal will ich studieren.

Studieren und was erreichen.

-

Heyyy,
lang nicht mehr voneinander gehört, sorryyy😬 Schule stresst mich zurzeit🥴

Das Kapitel ist öde, trotzdem hoffe ich, dass es euch einigermaßen gefallen hat❣️

Big love.

- Diana

ValenteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt