-1 Stunde später-
Dilaras POVWie von einem Blitz getroffen, flitze ich in meine Wohnung und schließe hastig die Tür hinter mir zu. Meine Tasche schmeiße ich in die nächstbeste Ecke und zerstreue mich danach auf einer der Stühle unserer Küche.
Was ist gerade bloß passiert?
Das Szenario schellt immer wieder in mein Gedächtnis hervor und lässt mich verwirrt ausatmen. Diese wenigen Sekunden haben sich regelrecht wie Stunden angefühlt. Ich muss mit jemandem sprechen und die einzige Person, die mir wirklich zuhören wird, ist Leyla. Mit dem Entschluss, fische ich zügig mein Handy aus meiner Hosentasche und wähle ihre Nummer. Nach nur einigen Sekunden, nimmt sie den Anruf auch schon ab, woraufhin ihre zarte Stimme aus dem Hörer erklingt. Erleichternd lächle ich.
„Dilara? Ich bin auf der Arbeit! Ist es dringend?" Das Flüstern ihrerseits, bringt mich dazu den Lautsprecher anzuschalten. Sie darf nicht von ihrem Chef erwischt werden, deshalb spricht sie leise. „Ja, es ist dringend! Du glaubst mir nicht, was passiert ist..."
-1 Stunde zuvor-
Dilaras POVNervös befeuchte ich meine Lippen, er kommt mir immer näher. Sein stalker Halt ist immer noch an meinen Hüften befestigt, während seine große, männliche Hand auf meiner Wange ruht. Mein Instinkt sagt mir, ich soll aufhören, jedoch vermittelt mir mein Körper, das genaue Gegenteil. So dumm es auch klingt, meine innere Katze nimmt gerade die Beherrschung über meine Taten an und lässt dieses Rendezvous geschehen. Die vernünftige Dilara würde sich sofort losreißen und so schnell es geht, sich von dieser heißen Spannung befreien. Jedoch ist die inzwischen, ganz tief in mir begraben.
Unsere Nasenspitzen knallen leicht aneinander, woraufhin er seine Zunge kurz über seinen Mund streichen lässt. Bedacht sucht er den Augenkontakt mit mir, während ich vorsichtig wage, darauf einzugehen. Der sehnsüchtige Ausdruck in seinen Augen zerfrisst mich innerlich förmlich, weswegen ich meinen Blick wieder zur Seite richte. Errötend bemerke ich, wie er beginnt zu grinsen und muss selber leicht lächeln. Langsam nähert er sich meiner glühenden Wange und küsst sie sanft. Da meine Hand auf seiner Brust ruht, spüre ich, wie schnell sein Herz schlägt, was mich irritiert gucken lässt. Als hätte er es bemerkt, zieht er rückartig mein Kinn zu sich und verschließt den letzten Zentimeter Abstand zwischen uns. Unerwartet weiten sich meine Augen und ein leichter Blitzschlag durchfährt meinen Körper. Seine weichen Lippen setzen Platz an meine an und suchen vorerst die Bestätigung meiner Erwiderung. Als er diese kriegt, setzt er seine Bewegung fort. Langsam tastet er sich erstmal an, während wir beginnen unsere Lippen im Takt zu bewegen. Es macht mich ganz wuschelig, wie sanft er mich küsst. Meine Hände verweilen auf seiner Brust, währenddessen seine etappenweise nach unten gleiten. Um es nicht zu übertreiben, ziehe ich diese wieder nach oben, was ihn zum Grinsen bringt. Unsere Zähne berühren sich kurz, weshalb ich mir ein leichtes Lachen nicht verkneifen kann.
Ich fühl mich, wie in einer klischeehaften Romanze.Ich meine, ich küsse gerade meinen ehemaligen Chef.
Die vernünftige Dilara kämpft sich erneut einen Weg nach oben und beschließt dieses heiße Feuer zu löschen. Was auch immer in mich gefahren ist, wird jetzt ein unangenehmes Ende finden. Jedoch, bevor ich mich von ihm lösen kann, wird mir die Entscheidung schon entnommen, indem die Tür urplötzlich aufknallt. Erschrocken springen wir beide einen Schritt auseinander, dabei ich beinahe ungeschickt stolpere. Peinlich berührt presse ich meinen Mund aufeinander und seufze innerlich.
Ian's Blick zu urteilen, muss es jemand wichtiges sein, denn seine Haltung nimmt zunehmend an Stärke an. Ich kann aus dem Augenwinkel her sehen, dass es eine männliche Gestalt ist, die sich sukzessiv in den Raum bewegt. Meinen Kopf drehe ich langsam Richtung Tür, mit der Vorwarnung, ich könnte die Person kennen. Langsam stoppe ich in meiner Bewegung, als ich den hereingeplatzten Mann erblicke. Seine braunen Augen fesseln sich sofort in meine und lassen mich, wie ein Löwe, der seine Beute jagt, nicht los. Er legt seinen Kopf langsam schief und formt seine Augen zu einer gefährlichen Schlitzform. Durch seine geballten Fäuste überhäuft sich mein Körper mit einer Gänsehaut, mir wird ganz mulmig.
Ich könnte diese Augen nie vergessen, diese Augen, die mir an jenem Abend den Verstand geraubt haben, mich ganz atemlos gemacht haben.
Er ist es, der Unbekannte vom Club.
Es fühlt sich so an, als ob das Geschehnis wieder passieren würde. Wie in der Zeit zurückgekehrt.
Er macht sich mit langsamen Schritten auf mich zu, währenddessen Ian beschützerisch meine Hand ergreift. Verwirrt schaue ich ihn an, jedoch gehört sein Blick nur dem Unbekannten. Diese furchterregende Spannung bringt mich noch um und dieses Blickduell verschafft mir den Rest. Langsam entziehe ich meine Hand aus seiner, woraufhin ein lautes Lachen ertönt. Unerwartet zucke ich zusammen und gucke erschrocken zu ihm, dem Unbekannten.
„Ach, ach, ach.", flüstert er leise und reibt seine Hände aneinander. Seine raue, männliche Stimme erfüllt den ganzen Raum, die nur zu gut zu seinem starkem Aussehen passt.
„Wie amüsierend." Kopfschüttelnd bleibt er vor mir stehen. Er fixiert jedes einzelne Detail meines Gesichtes, bevor sein Blick zu Ian wandert. Es scheint so, als würde er sich beherrschen, nicht auszurasten, denn seine Adern sind wortwörtlich kurz davor rauszustechen. Mit dem Unterschied, dass Ian etwas zierlicher ist, sind sie einigermaßen auf Augenhöhe. Ich gehe vorsichtig einen Schritt zurück, immer noch nicht wissend, was vorgeht.„Na, kannst du es auch nicht glauben?" Irritiert schaue ich zwischen den beiden her, was soll er nicht glauben können? „Sei leise.", zischt Ian bedrohlich und formt seine Augen adlerscharf. „Warum? Hast du Angst, dass sie es herausfindet, hm?" Lachend haut er auf seine Schultern, doch das lachende Gesicht verändert sich schlagartig zu einem gefährlichen Ausdruck. Ich könnte einfach gehen und so tun, als wäre nichts passiert, aber wie es scheint, handelt dieses Gespräch um mich.
Der gute Abstand zwischen ihnen und mir, beruhigt mich etwas, warum auch immer. Jedoch bereitet mir diese bedrohliche Haltung beiderseits, ein unangenehmes Gefühl. Ian schaut kurz zu mir rüber, als würde er mir vermitteln wollen, ich solle gehen. Seine Augen schielen kurz zur Tür, woraufhin er seinen Blick wieder zum Unbekannten wendet.
Wie auch immer, er heißen mag.
Meine Aufmerksamkeit schenke ich wieder dem Geschehnis, ganz gespannt, was als nächstes passiert. „Ich sag' es mal kurz und knapp."Grinsend dreht er sich kurz zu mir, bevor er Ian's Kopf mit seinen beiden großen Händen festhält. Er geht seinem Gesicht immer näher, bis er kaum verstehbar flüstert:
„Halt dich fern von ihr. Verstanden?"
-
Heyyy <3
Jap, bin mal wieder da, haha :DIch sag mal... ihr wolltet Drama, hier ist es!🥳 Dilara und der Unbekannte haben sich endlich wirklich getroffen!
Wie fandet ihr das Kapitel? Und habt ihr Verbesserungsvorschläge?💗
Wir sehen uns!
~Diana

DU LIEST GERADE
Valente
Mistero / ThrillerEr sah sie. Er wollte sie. Wie weit würde er gehen, um sie komplett für sich zu haben? - Sie ist schlau, zielstrebig und eine Träumerin, doch trotzdem lungert das Wilde in ihr. Dilara. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin lebt sie in einem kleinen...