Kapitel 6

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Übermüdet lehne ich mich an den Fahrstuhl, bis die Türen sich öffnen. Ich habe kein Auge zu bekommen, seitdem der Gedanke, dass jemand in unsere Wohnung war, in meinem Gedächtnis schwirrt. Ununterbrochen kreisen in mir verschiedene dusselige Theorien. Zur Polizei werde ich mit Leyla nicht gehen, wie sie es will. Welchen schwachsinnigen Grund hätten sie, um zu kommen? Zudem was sollte ich ihnen denn beichten?

So ein Unsinn.

Als sich die Türen des Fahrstuhles öffnen, mache ich mich auf den Weg zum Büro. Straff ziehe ich meinen Zopf noch einmal fest und streiche meine Arbeitshose glatt, die ich mit einem schwarzen T-Shirt kombiniert habe. Einmal klopfe ich und warte auf eine Antwort. Ein freundliches "Herein" ertönt, woraufhin sich meine Laune schlagartig verbessert. Langsam öffne ich die Tür und erblicke einen strahlenden Ian.

Ich meine, Mister Valente.

Ich begehe mich zu seinem Schreibtisch und reiche ihm meine Hand. Freundlich begrüßen wir uns und als ich ihm meine Hand wieder entziehen will, zeigt er keinen Anstand darauf. Verwirrt hebe ich meinen Kopf und blicke in seine grüne Augen. Wie ein verlorener Welpe starrt er mich an, als wolle er meine Nähe spüren. Er streicht mit seinem Daumen über meine Handfläche, wodurch sich ein Zucken in mir durchfährt. Besitzergreifend verstärkt er seinen Griff, daraufhin ich ihn erschrocken ansehe. Da ein Schreibtisch zwischen uns steht, sind wir weit genug voneinander entfernt, was mich durchaus erleichtert.

Wir stehen eine gefühlte Ewigkeit in dieser Position, bis es mir allmählich zu unangenehm wird. Langsam kräusele ich meine Augenbrauen und mit etwas mehr Wille entziehe ich ihm meine Hand. Wie als ob ihn ein Blitz getroffen hätte, erwacht er schlagartig aus seiner Starre und stellt sich steif hin. Ein Räuspern entflieht ihn, sowie er seine Hände in seine Hosentasche steckt.

,,Entschuldige, ich weiß nicht was in mir gefahren ist.", raunt er leise, daraufhin er mir wieder in meine Augen schauen will.

„Ist schon in Ordnung. Wo soll ich anfangen?", erwidere ich, während ich hingegen umher schaue, aber bloß nicht in seine Augen. „Ich hole kurz die Putzmittel, dann können Sie in meinem Büro anfangen, da ich zu einem Termin muss. Misses O'Kelly hat Ihnen ja schon alles erklärt."

Ein Nicken von mir gibt ihm eine Bestätigung, woraufhin er sich eilig auf den Weg macht. Er schreitet an mir vorbei und streift mit seinem Arm an meinem.

Mein erster Tag kann starten.

~

Nach drei Stunden ziehe ich völlig erschöpft meine Putzhandschuhe aus. Ich hätte nicht gedacht, dass es so anstrengend wird. Ich lege die Putzsachen in seinem Büro ab und begebe mich daraufhin nach draußen. Erleichtert fahre ich los und mache mich auf den Weg zu einem Café, wo Leyla mich schon sehnsüchtig erwartet. Ich muss etwas frühstücken, sonst verhungere ich noch.

Unbekannte POV

Gezielt unauffällig beobachte ich sie, wodurch ihr Anblick meine Wut etwas lindert. Wieso geht sie zur Firma, obwohl ich die Rechnungen bezahlt habe? So undankbar.

Aber ich werde dir schon Manieren beibringen.
Keine Angst, Lovely.

Während sie sich unterhalten, rufe ich eine Mitarbeiterin zu mir. Ich habe einen Zettel, den sie Dilara überreichen soll.

„Was kann ich für Sie tun?", fragt sie mich höflich und gibt mir ihr strahlendstes Lächeln.
„Können Sie mir einen Gefallen tun? Es wäre äußerst nett, wenn sie diesen Zettel der jungen Dame hinter uns geben würden."
Charmant grinse ich sie an und lasse meine Grübchen zum Vorschein.

„Die Frau mit den schwarzen Haaren?"

Ich nicke ihr als Bestätigung zu, woraufhin sie sich schmunzelnd auf den Weg macht. Zwinkernd überreicht sie Dilara den Zettel mit meiner Nummer, woraufhin sie ihn skeptisch mustert.

Ihr Anblick ist göttlich.

Völlig überrascht und gleichzeitig geschmeichelt guckt sie auf den Boden. Mit großer Chance wird sie mich anschreiben. Jedoch bevor die Mitarbeiterin auf mich deuten kann, fliehe ich davon.

Ich gehe zu meinem Auto und fahre rasend los. Keinesfalls werde ich Dilara wieder dahin gehen lassen.

Sogleich ich ankomme, erdolche ich jeden mit meinen Blicken, der es nur wagt sich mir in den Weg zu stellen. Ich trete aus dem Fahrstuhl aus, direkt zu seinem Büro. Ohne zu klopfen betrete ich sein Reich und erblicke ihn.

„Du wirst sie feuern. Noch morgen."

-

HEYYYY,

erstmal entschuldige, dass kein Kapitel kam. Ich hatte einfach keine Zeit und wollte kein zu langweiliges Kapitel schreiben.

Hoffentlich schlaft ihr beim Lesen nicht ein.

PEACE OUT

- Dianaaa

ValenteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt