Murrend halte ich mir meine Arme schützend vor meinem Gesicht und reibe mir über meine Augen. Meine Gedanken haben mich in der Nacht wiederholt förmlich aufgefressen, weswegen ich so gut wie kein Auge zubekommen habe. Letztendlich haben sie jedoch ein Ende gefunden und ich bin schließlich zu einer Entscheidung gekommen. Da ich es für ziemlich unangebracht halte telefonisch Bescheid zu geben, dass ich kündige, werde ich es persönlich tun. Auch wenn es ein kleiner Job ist und ich es nicht unbedingt für nötig halte, habe ich Manieren.Ich setzte mich aufrecht hin und werde durch Schritte aus meiner Gedankenwelt gerissen - Leyla ist wach. Sobald ich höre wie sie aus ihrem Zimmer schreitet, mache ich mich zügig auf den Weg zu ihr hin. Etwas angespannt komme ich auf sie zu, während sie mich mit ihren weißstrahlenden Zähnen anlächelt. Sie will unbedingt, dass ich studieren gehe, aber vielleicht hat sie ja ihre Sichtweise geändert. „Morgen.", kommt es leise aus meinem Mund. Ihre Augen scannen mich augenblicklich verwirrt ab, sie erkennt es sofort, wenn etwas nicht stimmt. „Was bedrückt dich?", fragt sie mich direkt raus. Ich wippe von einem Fuß auf den anderen, nicht wissend, wie ich anfangen soll. „Ich muss dir was sagen." Sofort lehnt sie sich zu mir, nickend in meine Richtung. Es war ja sowieso nur ein Nebenjob und das Studieren muss ich tun. Wie würde meine Zukunft denn sonst aussehen?
„Ich möchte kündigen.", schieße ich schnell raus und gucke sie entschuldigend an. Ich benehme mich so, als ob Leyla meine Mutter wäre, aber ihre Meinung ist mir nun mal wichtig. Keine Sekunde später, schließt sie mich herzhaft in ihre Arme. „Dilara... wir werden auch ohne diese kleine Menge an Geld die Wohnung bezahlen können. Mach dir nicht immer so viele Gedanken, ich will nur das Beste für dich." Ich bin so froh, Leyla als beste Freundin zu haben. Sie lässt mich abermals wissen, dass sie immer für mich da sein wird. „Danke.", murmele ich und entferne mich langsam aus ihrer Umarmung mit einem zaghaften Lächeln. Weil sie nicht zu spät kommen will, gibt sie mir zum Abschied nochmal schnell einen Kuss auf die Wange und verschwindet dann durch die Tür. Ein Blick auf die Uhr lässt mich kräftig ausatmen, ich muss auch los.
Unbekannte POV
Es macht mich rasend vor Wut, dass Dilara immer noch zu diesen Schwachkopf geht. Wütend haue ich auf mein Lenkrad, während ich ihr hinterher fahre. Ich lasse es nicht zu, dass sie länger dort arbeitet. Sie hat es nicht verdient in dieser Firma zu arbeiten, sondern zu studieren. Ich weiß doch, dass sie so gern Lehrerin werden will. Ich werde all ihrer Wünsche erfüllen.
Nach einer Weile steigt sie aus ihrem Wagen, während ihr Blick nach vorne gerichtet ist. Meine männlichen Instinkte kommen wieder zum Vorschein, als ich es nicht widerstehen kann auf ihren Allerwertesten zu schauen. Genervt verdrehe ich meine Augen.
„Nicht jetzt, damn." Langsam steige ich auch aus und folge ihr. Nur ein paar Meter bin ich entfernt, dicht hinter ihrer Spur. Ich kann ihren himmlischen Geruch meilenweit riechen und atme ihn genießend ein. Es lässt mich meine Gedanken vernebeln, wie auch meine Gegend vergessen. Doch genau aufgrund dieser Reaktion, knalle ich volle Kanne gegen eine Person. Beruhigend atme ich aus und versuche nicht auszurasten. Ich kann ohne zu schauen, spüren, dass es eine Frau ist. Meine Augen wandern langsam ihren Weg nach unten.„Du."
Ihr Mund ist leicht geöffnet, sowie ihre Pupillen sich äußerst vergrößert haben. Gelangweilt entgegne ich ihren Augenkontakt, sie ist immer noch nicht über mich hinweg gekommen? Gelassen fange ich langsam an zu grinsen und lege meine Arme um ihre Taille. Ihr Gesicht beginnt zu strahlen, während sie sich schüchtern eine Haarsträhne hinter das Ohr streicht. Ich merke wie ihr Körper beginnt zu zittern und sich eine Gänsehaut auf ihren Armen legt. Belustigt schnalze ich mit meiner Zunge, wie betörend. Ich wandere zu ihr Ohr und flüstere: „So sehr vermisst du mich etwa?" Meine Arme entferne ich wieder und zwinkere ihr zum Abschied nochmal zu.
Quinn.
Sie wird immer an mir hängen.
Dilaras POV
Es hat sich wie eine Ewigkeit angefühlt, bis ich angekommen bin. Nachdem ich angeklopft habe, schreite ich in sein Büro. Meine Arbeitsklamotten habe ich Zuhause gelassen, damit er eine kleine Vorwarnung kriegt. Er hebt seinen Kopf und fängt an zu lächeln, doch als er sieht, dass ich einen Zettel in der Hand halte und nicht die entsprechenden Klamotten anhabe, verliert sein Gesicht an Farbe. Nervös gehe ich auf ihn zu und darf betrachten, wie er sich elegant hebt.
„Guten Morgen, Mister Valente.", flüstere ich. Ich frage mich immer noch, ob er der Unbekannte war. So sehr ich es auch gerade wissen will, der Zeitpunkt ist nicht entsprechend. Ohne den Blick von ihm zu lösen, reiche ich ihm die schriftliche Kündigung.
„Ich möchte kündigen.", fange ich an zu sprechen und entweiche den innigen Augenkontakt. Aus Nervosität spiele ich mit meinen Händen, eine nervige kleine Angewohnheit meinerseits. Ich kann spüren, wie er vor mir zum Stehen kommt und halte die Luft an. Behutsam löst er den Knoten, den ich mit meinen Fingern gebildet habe. Er hebt sanft meinen Kopf an und lässt mich somit in seine wunderschönen kiwigrünen Augen blicken. Nicht wissend was ich tun soll, beiße ich mir auf meine trockenen Lippen, was dazu führt, dass er auf sie schaut. Sein Gesicht kommt mir immer näher. Erschrocken schaue ich ihm entgegen, was soll das werden? Meine Ängstlichkeit kann er, glaub ich, spüren, denn seine Arme nehmen einen starken Halt auf meine Hüften an.„Dilara.", haucht er auf meine Lippen.
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Heyyy,
wie geht es euch?🥰Jaja, ich weiß. Meine Kapitel kommen echt unregelmäßig, 'schuldige😬
Aber wie hat euch das Kapitel gefallen? Das Drama kommt immer näher💋
Bis zum nächsten Mal und schöne Ferien!
~Diana

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Valente
Mystery / ThrillerEr sah sie. Er wollte sie. Wie weit würde er gehen, um sie komplett für sich zu haben? - Sie ist schlau, zielstrebig und eine Träumerin, doch trotzdem lungert das Wilde in ihr. Dilara. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin lebt sie in einem kleinen...