Kapitel 5

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„Morgen ist mein erster Tag, Leyla! Wenn alles gut verläuft, werden die Rechnungen keine Last mehr für uns sein!" Lächelnd lehne ich mich zurück, atme zufrieden aus, während ich mir meine Pizza in den Mund schiebe. „Das wäre perfekt! Ich muss jetzt aber zur Arbeit. Bis später, Schatz!" Ich winke ihr nocheinmal zu, bevor sie aus meinem Blickfeld verschwindet.

Ich schreite in mein Zimmer und ziehe mich um. Den Hausschlüssel schnappe ich zügig von der Theke, woraufhin ich nach draußen gehe.

Um meine Langeweile zu vertreiben, beschließe ich joggen zu gehen. Da es Sonntag ist, habe ich sowieso nichts besseres zu tun.

Unbekannte POV

Sehnsüchtig beobachte ich, wie sie losjoggt.

Sobald sie von meiner Sichtweite verschwindet, mache ich mich auf den Weg ins Haus. An ihrer Wohnungstür bleibe ich stehen und schließe die Tür auf. Es ist durchaus praktisch im ersten Stock zu wohnen, vor allem für mich. Als ich hereintrete, erblicke ich ihre schlichte Wohnung, zu schlicht. Bei mir wird sie es besser und moderner haben, doch bis das geschieht, dauert es noch ein Weilchen.

Um ihr ein Gefallen zu tun, habe ich die Rechnungen der Wohnung für die nächsten Monate übernommen. Die Miete und die Betriebskosten. Den Zettel dazu lege ich auf ihren Bett mit einer speziellen Nachricht, ganz für sie. Als das erledigt ist, schlendere ich zu ihrem grauen Kleiderschrank. Ich fische irgendein Pullover heraus, woraufhin ich ihren himmlischen Duft einziehe.

Ich liebe es.

Jedoch werde ich augenblicklich hellhörig, als ein lautes Klicken ertönt, der alle meine Sinne anschaltet. Ich höre ihre singende Stimme, verhalte mich jedoch ruhig. Nach kurzem Nachdenken tauche ich letztendlich unter ihr Bett.

Sowas passiert nur mir.

Dilaras POV

Da ich ziemlich verschwitzt bin, muss ich mich duschen. Ich schleppe mich zu meinem Kleiderschrank und hole mir Unterwäsche heraus. Mein Handy hat mal wieder den Geist aufgegeben, weswegen ich zu meinem Bett gehe, um es aufzuladen. Als ich es anschließe, sticht mir ein weißer Zettel ins Auge. Verwirrt hebe ich es an und lese ihn durch.

In weniger als Sekunden weiten sich meine Augen, während ich luftschnappend den Zettel mehrere Male abscanne.

„Nein, oder?"

Ein weiterer Zettel mit der Aufschrift 'Lovely' liegt ebenfalls dort. Eilig schnappe ich ihn. Ich falte ihn langsam auf und lese es mir gezielt durch.

Wie geht es dir, Lovely?
Ich hoffe du freust dich über dieses kleine Geschenk! Zudem wollte ich noch sagen, dass du in der Firma nicht mehr arbeiten musst, da die Rechnungen ja jetzt bezahlt sind. Und wenn es auch wieder Zeit wird, bist du bestimmt schon bei mir. Also, musst du dir in der Hinsicht keine Sorgen mehr machen.

Das kann nur Leyla gewesen sein, sie muss mir auch immer Angst einjagen! Aber woher hat sie das ganze Geld her?

Unbekannte POV

Ich höre sie seufzen. Ungeduldig schaue ich auf mein Handy, doch was danach passiert, habe ich nicht erwartet. Ihre Klamotten landen langsam auf den Boden. Dadurch, dass sie einen Spiegel im Zimmer hat, kann ich sie sehen.

Mir bleibt der Atem stehen.

Nur in Unterwäsche marschiert sie in ihrem Zimmer herum. Schnell drehe ich mich um, denn ohne Zustimmung will ich sie nicht begaffen. Nachdem ich vernehme, wie sie die Tür vom Badezimmer zuschließt, tauche ich unter ihr Bett hervor. Hastig tapse ich durch die Wohnung und öffne geschickt die Tür. Ich jogge zu meinem Auto und fahre rasend los.

Ich werde diese Bilder nicht aus meinem Kopf kriegen, bis heute Abend ganz bestimmt nicht.

Dilaras POV

„Leyla, kannst du kurz kommen?"
Die Rechnungen liegen bereitgestellt auf den Tisch. Lässig lässt sie sich auf das Sofa fallen und sieht mich fordernd an. Gespannt überreiche ich ihr den Zettel, woraufhin sie ihn interessiert anfängt zu lesen.
„Wie hast du das hinbekommen, Leyla?"

Ihre Kinnlade fällt runter, sowie sie sich die Hand vor dem Mund hält.
„Dilara, woher hast du das ganze Geld?"

Ich habe dich bereits ertappt, Leyla.

„Ich finde das nicht lustig, Leyla! Von wem hast du das ganze Geld her? Nicht, dass ich es schlecht finde, aber das ist eine wirklich große Summe an Geld."

Verwirrt mustert sie mich.
„Wovon redest du? Ich war das nicht!"

Das kann doch nur ein schlechter Scherz sein.

„Die Rechnungen lagen, nachdem ich vom Joggen gekommen bin, urplötzlich auf meinem Bett. Nun sag mir, wer war es sonst? Sag einfach die Wahrheit."

„Ich war die ganze Zeit arbeiten, ich bin nicht nach Hause gekommen! Du kannst auch meinen Boss fragen. Ich war es nicht!" Verzweifelt inspiziert sie mich und guckt die Rechnungen noch einmal an.

„Wenn du es nicht warst, wer war es denn sonst? Leyla, der Zettel lag auf meinem Bett! Jemand war verdammt nochmal in unserer Wohnung!"

-

Heyy!

Hoffentlich hattet ihr einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Bald fängt wieder Schule an, cryyyy ):

- Diana

ValenteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt