Schnell²

Kapitel 10.

Peter

Ich habe sie einfach so darauf angesprochen. Im ersten Moment herrscht Stille und im zweiten auch. Ich beginne mich ernsthaft unwohl zu fühlen, als sie endlich etwas sagt. "Ja, irgendwie schon." Wieder wandert ihre Hand in ihre Jackentasche. "Wie wurdet ihr getrennt, wenn ihr euch doch so nah seit?" Sie lacht leise vor sich hin. "Genau genommen, haben wir uns noch nicht einmal getroffen. Ich habe erst vor kurzen von seiner Existenz erfahren." Erstaunt schaue ich sie an. "Und dann machst du dir so viel Mühe, kommst her und suchst trotz deiner Verletzungen nach ihm? Was treibt dich an?" Sie schaut wieder in den Himmel. "Als ich es das erste mal erfahren habe, habe ich es erst für einen schlechten Scherz gehalten." Ich wage es nicht sie zu unterbrechen und lasse sie einfach weiter erzählen, von den Ereignissen vor einer Woche.

Schließlich kam sie zum Ende ihrer Erzählung. "Als ich sein Bild sah, war es mir sofort klar. Ich habe es einfach gespürt. Also lief ich davon um nach ihm zu suchen" Als es scheint als hätte sie nichts mehr zu sagen, grinse ich ein bisschen. "Dann freut es mich dir behilflich sein zu können. wir können auch weiter, es hat aufgehört zu regnen." Schnell nahm ich sie und es ging weiter. Nach dieser Geschichte muss ich ihr erst recht helfen.

Calypso

Nachdem ich Peter alles erzählt habe, scheint er richtig begeistert mir helfen zu können. In Windeseile sind wir bei der Fabrik. Zunächst befürchte ich, wir sind zu spät doch dann kommt uns jemand entgegen gelaufen. Peter stellt sich zunächst schützend vor mich, scheint den Fremden dann jedoch zu erkennen. "Simon? Hey, lange nicht gesehen. Was machst du hier?" Das ist also derjenige, der mir den Brief Geschrieben hat.

Simon ist ein recht kleiner Kerl, mit stohigen blonden Haaren und leicht eingefallenen Augen.

Etwas überrumpelt schaut Simon Peter an, bis er mich hinter ihm stehen sieht. Er übergeht Peter komplett und eilt zu mir rüber, sehr zum Missfallen des ignorierten. "Gut das du endlich da bist. Seine Lage hat sich drastisch verschlimmert, wie ich befürchtet hatte." Simon will nach meiner Hand greifen und mich mit ziehen, doch Peter hält ihn davon ab. "Versuch es gar nicht erst." Mit einem Warnenden Blick hält er Simons Arm fest.

"Was ist denn los?" Ich hasse es im Dunkeln gelassen zu werden. "Simon kann durch Hautkontakt alles sehen. Deine Vergangenheit, deine Gegenwart und deine Zukunft. Meist nur bruchstückhaft, aber wichtige und vor allem Informationen die du nicht preisgeben willst bleiben hängen." Simon lächelt, dennoch kann man ihm die Angst ansehen. Ich wusste nicht, das Peter auch so furchteinflößend sein kann. Irgendwie fühle ich mich seit langem wieder Sicher, seltsam mir ist gar nicht aufgefallen, wie paranoid ich in den letzten Tagen war.

"Hey, schon ok. Tut mir leid, das ist eine alte Angewohnheit." "Wo sind deine Handschuhe?" "Ich weiß nicht, ich muss sie verlegt haben. Komm schon Alter, lass meinen Arm los. Ich tu doch keinem was." Simon sieht echt fertig aus. Ich lege Peter eine Hand auf seine Schulter. "Ist schon ok, erinnere dich warum wir hier sind. Simon hat mich her gerufen, las ihn bitte los."