Chapter 3

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"Küss Parker."

Parker sieht mich angsterfüllt an und ich schüttle heftig den Kopf und stehe auf.

"Nicht mit mir! Ich bin nicht schwul! Ich hab gesagt ich küsse keinen außer meiner Freundin!" Parker atmet erleichtert aus. Da ich so sehr protestiere und diskutiere gibt Nolan schließlich nach. Ich lasse mich wieder aufs Sofa fallen.

"Okay ... ihr müsst zusammen in den Schrank gehen und dürft erst nach fünf Minuten wieder rauskommen. Einer von euch muss dann nen Knutschfleck haben und zwar da, wo man ihn sich nicht selbst machen kann!" Ich weiß, dass die Aufgaben nur schlimmer werden, wenn ich mich jetzt wieder verweigere. Also gebe ich mich geschlagen und sehe Zoe fragend an.

"Los, mach!", fordert sie aber nur grinsend, weshalb ich seufzend aufstehe. Als Parker sieht, dass ich aufstehe, steht er auch auf.

"Ihr Wichser", meine ich nur noch, als wir uns auf den Weg zum Wandschrank machen. Ich mache das Licht darin an und die anderen schließen ab.

"Du bist so dämlich. Wenn jemand sagt, dass du schwul bist musst du sofort das Gegenteil sagen. Wenn du nichts sagst und wegschaust wissen die doch sofort was Sache ist!"

Ich sehe wie Parker laut schluckt. Sein Adamsapfel ist für einen Moment besser zu sehen, dann jedoch nicht mehr, weil er den Blick senkt.

"Genau das meine ich! Behaupte doch einfach, dass du nicht schwul bist! Das macht alles einfacher. Bis jetzt sagen sie es zum Großteil nur als Spaß. Aber wenn sie erst mal die Bestätigung bekommen, dass du wirklich schwul bist, dann... Du kannst vom Glück sagen, dass das vorhin nur ich mitbekommen habe!"

Parker sagt nichts. Eine Zeitlang ist es still und keiner sagt was. Plötzlich geht das Licht aus. Diese Wichser! Zum Glück können die nicht hören was wir hier drinnen reden.

"Also ... wer macht den Knutschfleck?", fragt Parker irgendwann unsicher.

"Mach du. Du würdest dich vermutlich verplappern und sagen, dass ich das war, wenn dich jemand fragt."

"I- Ich kann das aber nicht", sagt er dann leise.

"Du hast noch nie jemandem einen Knutschfleck gemacht??"

"Ne", murmelt Parker leise.

"Gott ey!", fluche ich.

"Dann mach ichs eben. Aber wehe du verplapperst dich!", fauche ich und strecke meine Hand aus, um ihn überhaupt zu finden, da es stockfinster ist.

"Können die nicht das Scheiß Licht wieder anmachen?", fluche ich. Dann wird es plötzlich ein Stückchen heller, als Parker sein Handy rausholt und mit dem Startbildschirm leuchtet. Auf seinem Sperrbildschirm ist er mit einem Hund im Arm zu sehen. Ich habe ihn noch nie so glücklich gesehen wie auf diesem Bild.

"Oh, danke", sage ich dann. Darauf wäre ich nicht gekommen einfach mein Handy als Lichtquelle zu benutzen.

Als ich mit meinem Pulli über Parkers Hals rubble, um es sauber zu machen weicht er zurück.

"Willst du das nicht irgendwo machen, wo mans nicht so sieht?", fragt er dann.

"Wo denn? An deinem Schwanz? Das hättest du wohl gerne."

Zum ersten Mal seit ich Parker kenne seufzt er genervt.

"Nein, aber zum Beispiel am Schlüsselbein. Dann ist es zumindest nicht ganz so offensichtlich, du Idiot."

"Hast du mich grade 'Idiot' genannt?", will ich mit neutraler Stimme wissen.

"Ja. Jetzt mach, wir haben nur noch eine Minute. Oder willst du, dass die uns zuschauen?"

Homophobie ist schwulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt