Chapter 12

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Fünfzehn Minuten später sitze ich in meinem Auto in der Einfahrt vor Drew's Haus. Ich werde einfach warten bis er wieder kommt. Doch anscheinend ist er noch gar nicht gegangen, denn er kommt zehn Minuten später aus dem Haus. Und scheiße, er sieht gut aus! Also ich meine, er ist schön zurecht gemacht, so mit Hemd und so. Als er mich sieht bleibt er stehen. Seinen Blick kann ich nicht deuten. Ich lasse die Fensterscheiben runter.

"Hast du ein Date? Keine Sorge, ich halte dich nicht auf. Ich ... warte."

"Du willst hier bis heute Abend warten?"

"Ich will dir dein Date nicht versauen. Außerdem ... ist es nicht so wichtig."

"Du willst jetzt aber nicht bis heute Abend in deinem Auto sitzen bleiben, oder?"

"Ich will nicht nach Hause. Dad macht immer diese homophoben Sprüche und das fuckt mich ab." Ein sachtes Lächeln bildet sich auf Drew's Lippen ab, dann sieht er wieder nachdenklich und unglaublich nervös aus.

Er holt sein Handy raus und tippt darauf herum. Dann hält er es sich ans Ohr.

"Hey ... Ich ... Also ... Wir müssen unser Date verschieben. Es tut mir leid." Ich höre zwar nicht was sein Gesprächspartner sagt, aber ich höre, dass sie etwas sagt.

"Ja ... einem Freund geht es nicht gut und ich muss mich darum kümmern." Kurze Zeit später legt er auf und öffnet meine Autotür.

"Das hättest du nicht tun sollen", sage ich.

"Alter, du hast geheult. Ich kann meinen besten Freund nicht stundenlang im Auto sitzen lassen ... Das ist bei Hunden schließlich auch nicht erlaubt." Er schafft es tatsächlich zum Grinsen zu bringen. Ich steige aus und wir gehen ins Haus.

"Außerdem ... kann sie auch warten", meint Andrew, als wir in sein Zimmer gehen.

Ich lasse mich auf Drew's Bett fallen und schließe meine Augen, um die Tränen zu verdrängen, als ich wieder an die Situation von vorhin denken muss.

"Willst du nen Kaffee? Oder Kakao? Oder Tee?" Ich schüttle den Kopf.

"Okay, dann erzähl."

"Okay, dann nehm ich doch nen Kakao", grinse ich gequält, damit ich noch ein wenig Zeit schinden kann. Ich weiß nämlich nicht einmal was ich sagen soll, obwohl ich nur dafür hergekommen bin. Drew steht tatsächlich auf und verlässt den Raum. Fünf Minuten später kommt er wieder.

"Man, die eine Frau findets süß, dass ich 'für meinen besten Freund da sein will' und die andere ist sauer... Und natürlich ist es meine Mutter, die es süß findet. Wieso kann es nicht andersrum sein?"

"Willst du mir jetzt auch noch n schlechtes Gewissen machen? Das hat jemand anderes heute nämlich auch schon gemacht..." Entschuldigend sieht Andrew mich an.

"Wer denn? Wenn du Parker meinst, dann tut es mir leid, aber dann hast du es verdient! Wie du ihn behandelt hast war echt scheiße von dir", erklärt er mir. Ich nicke stumm.

"Ich ... Ich glaub ich hätte Zoe fast betrogen. Also, wenn die Person mich gelassen hätte", bringe ich endlich raus.

"Wow, dass es so schnell geht hätte ich echt nicht gedacht. Und dass er dich nicht ranlässt hätte ich auch nicht gedacht." Ich nicke, dann werden meine Augen groß und ich spucke fast den Kakao aus, den ich gerade dabei war zu trinken.

"D- Du weißt, dass es um ... Parker geht? Außerdem meinte ich gar keinen Sex!" Vorsichtig sehe ich ihn an. Als Drew mich überrascht ansieht habe ich Angst, dass ich mich vorher doch nur verhört habe und dass er 'sie' gesagt hat, aber dann lacht Drew. Er schlägt mich nicht oder beleidigt mich als Schwuchtel. Ich weiche Drew's Blick aus.

Homophobie ist schwulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt