Kapitel 14

22 1 1
                                    

"Was wagst du dich hier aufzutauchen! Du hast sie geschlagen! Verdammt sie hat ein blaues Auge wegen dir!" Diese Worte sind das erste was ich höre als ich aufwache. "Elaine!", ruft Joel.
Ich komme nicht dazu zu antworten, da kurz darauf die Tür aufgerissen wird.
Ein aufgewühlter Joel steht vor mir und starrt mich an. Seine Augen sind weit aufgerissen als er sieht was er angerichtet hat. "Es tut mir so leid."
Er geht vor mir auf die Knie und greift nach meiner Hand. In der ersten Sekunde möchte ich zurück zucken, doch es würde alles nur verschlimmern, also lasse ich es zu. "Ich hab die Reise ab gesagt und bleibe hier", flüstert er und streicht über meinen Handrücken. Geschockt von seinem Geständnis sitze ich da, unfähig etwas zu sagen. Ich weiß nicht ob es gut ist, dass er jetzt wieder hier ist. Jane unterbricht meine Gedankengänge.
"Du hast sie jetzt lange genug belästigt. Also kannst du jetzt dein Arsch auch wieder raus bewegen." Mit einem zuckersüßen Lächeln, steht Jane an der Tür und mustert Joel mit bösem Blick. Frustriert stöhnt Joel auf. "Komm mit zurück." Mit flehendem Blick sieht er mich an. "Sie kommt nicht mit, also geh jetzt." 
Doch als meine liebenswerte beste Freundin, die Wörter ausspricht, bin ich schon längst umgezogen und bereit zu gehen. Joel und ich müssen diese Beziehung wieder aufbauen und das geht am besten, wenn ich zuhause bin. 
"Wir telefonieren", flüstere ich ihr im vorbeigehen zu. "Je t'aime." Ein schneller Kuss auf ihre Wange, gefolgt von einer langen Umarmung. "Ich finde es nicht gut, wenn du gehst." Aufmunternd lächel ich sie an. "Es muss sein. Wir haben schließlich eine Beziehung." Schulter zuckend löse ich mich von ihr. "Und was ist mit Laurent?", flüstert sie in einer Lautstärke, die nur für mich hörbar ist. "Ich muss jetzt gehen." Ich möchte nicht über ihn reden, auch nicht darüber nachdenken was es heißt, die Beziehung wieder aufbauen zu müssen, welchen Preis ich dafür zahlen muss. Ich muss Laurent gehen lassen. Dieser Gedanke schmerzt. 
Als ich mich zum gehen wende, packt sie mich am Handgelenk. "Tu das nicht. Du weißt genau, dass das die falsche Entscheidung ist." Ihr Blick ist voller Sorge. Mit einem traurigen Lächeln sehe ich sie an. "Ich muss." 

Als Joel und ich die Wohnung betreten, ist die Stimmung ziemlich angespannt. Ich versuche ihm weit gehend aus dem Weg zu gehen, um etwas Abstand zu bekommen. Obwohl ich erst seit einigen Stunden wach bin, macht sich die Müdigkeit in mir breit. Ich beschließe vorher ein Bad zu nehmen. Ein heißes Bad bewirkt wunder. Jedenfalls hilft es mir meine Gedanken zu sammeln und zu entspannen. Ich lasse mich in das heiße Wasser nieder, während ich die Musik auswähle. Als ich im Wasser liege, die Augen schließe, ertönt im Hintergrund der wunderschöne Klang von Amy Winehouse.
Joels Stimme unterbricht den Gesang. "Darf ich rein kommen?"
Unsicher öffne ich meine Augen und murmle ein "Ja" vor mich hin. Kurz darauf wird die Tür geöffnet. "Ich würde ganz gern etwas machen." Schüchtern und verlegen kratzt er sich am Hinterkopf. Fragend sehe ich ihn an. "Erlaubst du es?" Wenn ich fragen würde, dann würde er es mir nicht sagen. Also bleibt mir nichts anderes übrig als zu nicken. Ich beobachte wie er sein Tshirt über sein Kopf zieht. Dann folgt seine Hose, die auf dem Boden landet, gefolgt von seiner Boxershort.
Das letzte Mal als ich mit Joel gemeinsam baden war, war als wir frisch zusammen gekommen sind und wir uns verstecken mussten. Er saß mit seinen Klamotten in der Badewanne, während ich nackt war. Meine Eltern kam zu früh nach Hause und da Joel keine Chance hatte, das Haus unbemerkt zu verlassen, erschien uns das gemeinsame Baden als richtige Entscheidung.

Mein Blick gleitet über Joels Körper. Er ist nicht all zu trainiert, doch es sind klare Ansätze zu sehen. Laurents Körper hingegen ist muskulös und sehr definiert. Laurent, der Mann zu dem ich mich mehr als hingezogen fühle... 
Das steigende Wasser holt mich zurück in die Realität. Ich muss aufhören Joel andauernd mit Laurent zu vergleichen. Joel ist im Gegensatz zu Laurent nicht perfekt und gerade das, macht Joel attraktiv. "Es tut mir so leid. Ich wollte dir nicht weh tun. So lange hab ich keinen Tropfen Alkohol angerührt. Ich hatte keine Kontrolle mehr über mich. Es tut mir leid." Ihm läuft eine Träne über das Gesicht. Zaghaft streiche ich sie weg. Als ich meine Hand gerade weg ziehen möchte, legt Joel sanft seine Finger um mein Handgelenk. Mit einer galanten Bewegung, zieht er mich auf seinen Schoß. "W-was -", setze ich an. Doch unterbricht er mich mit einem "Psst."
Er legt seine Lippen auf meine. Zuerst ganz leicht und sanft, doch als er merkt, dass ich den Kuss erwidere, wird er fordernd. Unsere Zungen spielen mit einander, während unsere Hände des jeweils anderen Körper berühren. "Wir sollten das ins Bett verlegen", hauche ich zwischen den Küssen. Er nickt, während er seine Hände um mich schlingt und aufsteht. Meine Beine sind um seine Hüften gelegt, während mein Kopf an seiner Brust ruht. 
Wir sind plitsch nass, doch das ist uns egal. Würden wir uns erst abtrocknen, dann wäre die sexuelle Spannung zerstört.
Joel trägt mich in das Schlafzimmer. Als das Bett direkt hinter uns ist, lässt er mich zaghaft runter. Das letzte was ich noch spüre, ist die Kühle der Bettwäsche, denn dann falle ich auch schon in ein tiefen Schlaf...

Passion connected with painWo Geschichten leben. Entdecke jetzt