House of Cards | BTS |

Kapitel 6

Mittlerweile waren einige Wochen vergangen und zum ersten Mal hatte sich Casey wirklich eingelebt. Eher gesagt wollte sie Seoul gar nicht mehr verlassen. Die Bangtan Boys gaben ihr die Freiheit, die sie schon immer wollte. Endlich einmal das tun, was sie wollte und sich keine Gedanken darüber machen, was ihr Vater sagte.

Natürlich bemerkte ihre Familie eine Veränderung an dem sonst so galanten Mädchen. Sie stand immer später auf, trug meistens nur noch schwarz, war nach der Schule angeblich immer bis spät abends mit ihren Freundinnen unterwegs und erzählte kaum noch etwas.

Zwar waren ihre Elter ziemlich erfreut darüber, dass das Mädchen endlich einmal richtigen Anschluss gefunden hatte, jedoch hatten beide Elternteile das Gefühl, dass ihr kleiner Engel sich veränderte.

Casey störte die Veränderungen nicht wirklich. Sie wurde in der Schule mit Respekt behandelt seitdem sie und Jungkook zu einem ziemlich starken Duo geworden waren. Regelmäßig wurde sie von einem der Bangtan Boys von der Schule abgeholt, was die anderen Mädchen in der Schule natürlich als fiese Kommentare und Gerüchte in die Umwelt setzten.

Schlampe. Miststück. Bitch. Das waren mittlerweile die normalen Begriffe, die Casey täglich um sich herum hörte. Die Blicke, das Tuscheln, all das interessierte sie schon gar nicht mehr. Denn in ihren Gedanken waren immer nur die sieben gutaussehenden Jungs, die alle samt nur sie wollten. Ihr war bewusst, dass die Jungs sie nur für das eine wollten, doch sie konnte sich auf sie verlassen, kam es hart auf hart.

Nachdem Jungkook mal wieder die Schule schwänzte und Casey den Schulhof verließ, erblickte sie ein bekanntes Auto am Straßenrand parken. Jimin lehnte mit einer Zigarette zwischen den wohlgeformten Lippen am Wagen und blickte sie mit einem Grinsen an. Er hatte seine Haare in ein silbergrau gefärbt, was ihm verboten gut stand. Wie immer trug er schwarze ripped Jeans, ein schwarzes Shirt und die Lederjacke. Erfreut strich sich das Mädchen die Haare aus dem Gesicht und ging auf den Jungen zu.

Um sie herum fing das Getuschel wieder einmal an. Doch daraus machte sie sich nichts. Vor Jimin stellte sie sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. "Hey Jiminie" "Hey Prinzesschen", schmunzelte er zurück, stieß sich vom Auto ab und hielt ihr die Autotüre auf.

"Wir haben eine kleine Überraschung für dich", erklärte der gutaussehende junge Mann, nachdem sie bereits seit einigen Minuten unterwegs waren. Verwirrt hob Casey ihre Augenbrauen an und blickte den Jungen an. "Eine Überraschung? Für mich?" Nickend blickte Jimim zurück auf die Straße vor sich. "Jap. Aber zuvor müssen wir noch die Ware im Kofferraum abladen"

Sofort schnellte Caseys Kopf nachhinten, ehe sie Jimin etwas entrüstet ansah. "Du holst mich von der Schule ab und dein Kofferraum ist voll mit Ware?"

Mittlerweile wusste das Mädchen über die Geschäfte der Jungs Bescheid. Das Hauptgeschäft der Bangtan Boys bestand aus Drogen und Waffenschmuggel. Niemals hätte Casey sich zu Träumen gewagt, einmal in solch einer Szene zu verkehren, doch die Jungs hatten ihr versprochen, sie aus all ihren Geschäften heraus zu halten.

"Ihr habt versprochen mich da raus zuhalten Jimin!" Jimin verdrehte etwas die Augen und bog auf einen großen Parkplatz ab. "Beruhig dich. Das ist eine simple Übergabe nichts weiteres. Du bleibst hier im Auto sitzen während ich den Rest erledige" Nickend blickte das Mädchen aus dem Fenster. Es war ihr unwohl bei einer Übergabe dabei zu sein. Was wenn sie irgendwas tat und die Übergabe somit gefährdete?

Jimin parkte seinen schwarzen Audi zwischen mehrern schwarzen Autos und blickte in den Rückspiegel. "Wir sind etwas früh. Wir warten also im Auto bis sich etwas regt" Stumm nickte das Mädchen dem Jungen neben sich zu und blickte aus dem Fenster vor sich heraus.

"Verdammt..." sofort blickte Casey zum fluchenden Jimin neben sich. Dieser starrte in seinen Rückspiegel und kniff die Brauen zusammen. "Scheint so als hätten die Bullen von der Übergabe Wind bekommen. Zwei von diesen Möchtegern Gerechtigkeitsvollzieher durchleuchten die Fahrzeuge"

Es dämmerte bereits etwas, weswegen die Männer in der Uniform mit ihren Taschenlampen die Autos auf dem Parkplatz durchleuteten. Ein anonymer Anruf hatte sie darauf aufmerksam gemacht, dass heute Abend eine Übergabe auf diesem Parkplatz standfinden sollten. Instinktiv folgten die Beamten diesem Verdacht, um eine mögliche Übergabe zu vermeiden.

Panisch blickte Casey nach hinten. "Was? Was sollen wir tun? Wenn die uns hier finden, dann wollen die doch sicher das Auto durchsuchen" Ihre rot lackierten Nägel bohren sich in ihre Handfläche und immer wieder blickte sich das Mädchen um. Sie konnte bereits die Umrisse der Beamten erkennen, die sich zwischen dem Auto hindurchdrückten, um sich das Auto genauers anzusehen. Instinktiv öffnete Casey ihren Gurt und kletterte schnell auf einen ziemlich verwirrten Jimin. Rittlings setzte sie sich auf seinen Schoß und bevor er irgendetwas sagen konnte, drückte sie ihre Lippen auf seine.

Es war nicht das erste Mal das sie Jimin küsste, doch jedes Mal musste sie sich an ihm festhalten, küsste sie ihn. Seine weichen und wohlgeformten Lippen wussten genau was sie taten. Sofort erwiederte Jimin den Kuss und legte seine Arme um die Hüften des Mädchens, um sie so etwas enger an sich zuziehen.

Als Casey ein helles Licht bemerkte, löste sie sich von Jimin und blickte unschuldig zu den Beamten, die mit den Taschenlampen das Innere des Auto durchleuchteten. Gedämpft konnte sie ein Lachen der Beamten vernehmen. "Hier sind nur zwei Kids die sich etwas vergnügen.." erklärte der Größere der beiden Männer seinem Kollegen und zog sich zusammen mit diesem wieder zurück.

Mit ihrem Blick verfolgte Casey die beiden Männer, bis sie diese nicht mehr sah. Außer Atmen blickte sie Jimin vor sich an. "Das war so verdammt knapp. Mach so was ja nie wieder mit mir!" Leicht schlug sie dem Jungen gegen die Schulter und kletterte zurück auf den Beifahrersitz, um sich wieder anzuschnallen.

Jimin grinste über beide Ohren, ehe er das Auto startete. "Scheint so als wäre die Übergabe geplatzt."