Kapitel 31

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"Wer hätte gedacht, dass mein eigener Sohn mich hintergehen würde"

Langsam drehte sich der Mann, dessen Gesicht zum Fenster gerichtet war, um. Sein Blick schweifte über die beiden jungen Männer vor sich. Einer davon sein eigener Sohn. Sein Fleisch und Blut. Der Mensch, dem er dieses Imperium anvertrauen wollte. Wer hätte erahnen können, dass er tatsächlich gegen ihn arbeiten würde. Zunächst hatte er seinem Sohn blind vertraut, doch dann schien er immer öfters das Haus zu verlassen und blieb stundenlang wie verschollen. Also fing er damit an seinen Sohn zu beschatten. Mit Erfolg. Ziemlich schnell stieß er auf die Bangtan Boys, BTS. Nach einem kurzen Backgroundcheck der sechs jungen Männer, fand er die Verbundeheit zu seinem guten alten Freund Kwon Jong-Hun. So wie es aussah, schien sein Ziehsohn der Anführer dieser Gruppe zu sein und Kwon hatte noch eine offene Rechnung mit dem jungen Mann. Was für ein Zufall, dass sie also beide davon profitieren würden, sollte sich Bangtan in ihrem Gebäude versammeln.

Das platinblonde Mädchen kam ihm zu diesem Zeitpunkt nur recht. Denn so wie es aussah, stand sie den jungen Männern nahe und vorallem seinen Sohn Jungkook. Er wusste wie sehr dieser unter dem Verlust seiner Schwester gelitten hatte, also würde dieser alles dafür tun, dass Mädchen zu retten. Sie war der Schlüssel, um an seinen Sohn heran zu kommen. Und Jungkook, der mittlerweile angespannt vor ihm stand, wusste dies genauso gut wie er.

"Lass sie gehn. Casey hat mit der ganzen Sache nichts zu tun. Das ist eine Sache zwischen mir und dir Vater." Ein raues Lachen entwich der Kehle des Älteren, während er sich langsam seinen Weg zum gefesselten Mädchen bahnte.

Dieses saß verängstigt auf seinem Bürostuhl und schien die Jungen vor sich panisch anzusehen. Zwar hatte sie sich zu anfangs ziemlich tough gestellt, doch sie war nunmal nicht für diese Welt geschaffen. Sie war ein kleines verwöhntes Ding, was niemals damit gerechnet hatte, dass sie jemals mit ihrem Leben für ihre Entscheidungen bezahlen musste. "Ich denke sie genießt meine Anwesenheit" Mit einem Grinsen strich er dem Mädchen über die Wange, ehe er hinter seinem Schreibtisch stehen blieb. Seine Hände vergruben sich in seinen Jacketttaschen.

"Jungkook. Wieso rebellierst du so gegen mich? Vergiss diese alberne Gang und dieses Mädchen. Du hast eine Zukunft vor dir, die die Welt verändern wird. Du wirst einmal der Mann sein, mit dem größten Einfluss auf die Welt. Sobald du die Geschäfte in den USA regeln wirst, wird sich dein ganzes Leben ändern." "Du hast meine Schwester auf dem Gewissen. Deine eigene Tochter! Dein Fleisch und Blut! Du wusstest, dass sie deine Tabletten nahm und du wusstest, dass sie daran zerbrach! DU hast zugelassen, dass sie sich umbringt. Und dafür wirst du mit deinem Leben bezahlen" Jungkook Brust bebte. Der Zorn, der sich in ihm breit machte erreichte die Oberfläche. Die schmerzhaften Erinnerungen an seine Schwester ließen die Mauern um sein Herz zerfallen. Seine Gedanken spielten verrückt. Automatisch griff er nach seiner Glock, welche in seinem Hosenbund steckte und richtete diese auf seinen Vater.

"Jungkook!" Jin schnappte für einen kurzen Moment nach Luft. Es war nicht vereinbart, dass Jungkook seinen Vater umbringen sollte. Schließlich wollten sie den Mann verrotten lassen. Wieder hallte das raue Lachen des Mannes durch den Raum, während er seinen Sohn amüsiert musterte. "Was soll das? Leg die Waffe weg bevor du noch jemandem weh tust" Provozierend stellte sich Jeon Jiho hinter das platinblonde Mädchen. "Wir wollen doch nicht, dass der Kleinen etwas passiert, oder?" Das Grinsen auf den Lippen des Alten wurde breiter.

Verängstigt blickte Casey zu Jungkook, der die Waffe auf sie gerichtet hatte. Zwar wusste sie, dass sein Vater hinter ihr stand, doch die Gefahr, dass sie zum Ziel wurde ließ sie erschaudern. Sie wollte nicht, dass Jungkook abdrücken musste. Bittend blickte sie ihren besten Freund an. "Was würde nur deine Mutter sagen, wenn sie dich sehen könnte? Ihr eigener Sohn richtet eine Waffe auf ein unschuldiges Mädchen und hat sie dann noch auf dem Gewissen. Wie soll sie darüber jemals hinweg kommen? Ihre Tochter nahm sich trotz Tabletten das Leben und ihr Sohn erschießt ein Mädchen. Die Schuldgefühle eine schlechte Mutter gewesen zu sein werden sie innerlich auffressen"

Jungkooks Körper spannte sich nur noch mehr an. Seine Mutter war eine liebevolle Frau und bis heute verstand sie nicht, wieso die Tabletten ihrer Tochter nicht das Leben gerettet hatten. Sie wusste nicht, dass ihr Ehemann ihre eigene Tochter auf dem Gewissen hatte und sie deshalb ein Kind weniger hatte. Doch würde sein Vater ihr erzählen, dass Jungkook ein unschuldiges, junges Mädchen ermordet hatte, würde sie zerbrechen. "Vielleicht solltest du nocheinmal darüber nachdenken was du tun willst mein Sohn. Leg die Waffe endlich weg. Vergiss einfach was alles passiert und denk an die Macht, die du eines Tages besitzen kannst, wenn du dich nun richtig entscheidest und deinem Vater deine Loyalität beweist. Wie stolz deine Mutter wäre, dass ihr einziger Sohn CEO eines weltweit führenden Wirtschaftskonzern ist."

Die Gedanken Jungkooks drifteten zu seiner Mutter ab. Er wollte ihr kein Leid zufügen was er definitv tun würde, wenn sie alles über seinen Vater herausfinden würde. Ebenfalls würde er ihr das Herz brechen, sollte er sich gegen seinen Vater entscheiden und der Grund sein, weshalb Casey ihr Leben lassen musste. Der Griff um seine Glock lockerte sich, ehe er diese zu Boden fallen ließ und seinen Vater starr anblickte. "Jungkook..." Jin blickte zu dem Maknae vor sich. Er wusste, dass er keinen Einfluss darauf nehmen konnte, was als nächstes passieren würde.

Fast schon zeitgleich stürmten Jimin, V und J-Hope in das Büro. Ihren Gesichter konnte man entnehmen, dass es nicht einfach für sie gewesen war, die 36. Etage zu erreichnen. Auf dem Weg nach oben waren ihnen einige Handlanger Jeon Jiho's entgegen gekommen, denen sie sich stellen mussten.

"Na sie mal einer an. Da ist ja der Rest der Bande."

Jungkook schnappte tief Luft, um zum Reden anzusetzen.

Doch das Rauschen in seinem Ohr, das ihn auf seinen Kopfhörer aufmerksam machte, änderte alles schlagartig.

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