Kapitel 22

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Gelangweilt blickte das Mädchen auf das Arbeitsblatt vor sich. Mit ihrem Bleistift zog sie die Linien der gedruckten Buchstaben nach. Englisch war für sie nicht gerade das interessanteste Fach, da dies schließlich ihre Muttersprache war. Deshalb kritzelte sie in diesen Stunden meist etwas auf ihrem Block herum oder wie in diesem Fall auf dem Arbeitsblatt.


Jungkook, werlcher neben ihr saß, blickte immer wieder auf die Uhr, als hätte er dringend etwas zu erledigen. Seit einigen Tagen war das Verhältniss zwischen den beiden Freunden ziemlich angekratzt. Andauernd ließ er sie irgendwo alleine oder ließ sie warten. Was ihn beschäftigte wusste sie nicht. Jedes Mal wenn sie das Thema ansprach, verhaspelte er sich und verschwand kurz daraufhin wieder. Ob er wohl Probleme hatte und sie einfach nicht mit reinziehen wollte? Denn die anderen Bangtan Jungen schienen ganz genau zu wissen was der Jüngste von ihnen in dieser Zeit trieb, doch keiner verriet es ihr. Immer wieder versuche sie einem das Geheimnis des Jungen zu entlocken, doch alle samt hielten sie dicht.

Und auch an diesem Tag konnte sie sich nicht auf ihren besten Freund verlassen. Kaum hatten sie das Schulgelände verlassen, blickte er die etwas hektisch an. "Ich muss los. Jiminie wird dich abholen. Kann nur etwas dauern." Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen drehte sich der Junge um und lief mit eilligen Schritten davon. Beleidigt sah sie ihm nach und verschränkte die Arme vor der Brust. "Nicht mit mir Jeon Jungkook.."

Sofort nahm sie sie Verfolgung auf. Immer mal wieder versteckte sie sich hinter einem Baum, drehte sich Jungkook um, um die Gegend ab zuchecken. Mittlereweile kannte sie sich ziemlich gut in Seoul aus und wunderte sich deshalb immer mehr, in welche Richtung der Junge zu laufen schien. Die Gegend um sie herum wurde immer nobler und erinnerte sie an die Gegend, in der ihre Eltern lebten.

Und tatsächlich kam der Junge einen Block vom Haus ihrer Eltern entfernt zum stehen. Sofort blieb das Mädchen hinter einem Baum stehen und lugte etwas hinter diesem hervor. Sie konnte beobachten wie Jungkook seine Lederjacke auszog und diese in seine Tasche stopfte. Daraufhin zog er eine roten Kapuzenjacke an und die runde Brille, die er ab und zu aus modischen Gründen trug. Dann zog er einen Schlüsselbund aus der Tache, stieg die steinernen treppen zru Haustür hinauf, schloss diese auf und verschwand hinter der großen Holztür. Kaum war er in das Innere des Hauses verschwunden ging das Mädchen auf das Tor zu.

"Familie Jeon", laß sie etwas leise und blickte zu dem Haus hinauf. Hier also sollte Jungkook leben? Wieso hatte er ihr nie erzählt, dass er ebenfalls aus so einer Gegend stammte? Zum ersten Mal zweifelte sie an ihrer Freundschaft zu Jungkook und griff nach ihrem Handy. Sie öffnete den Browser und gab zum aller ersten mal den Namen Jeon Jungkook Seoul ein. Einige Artikel ploppten auf ihrem Handy auf und sie konnte ihren Augen kaum trauen als sie einen Artikel von Jungkook aus einer lokalen Zeitung fand.

"Jeon Jungkook. Erbe des Weltwirtschaftskonzern Jeon wird in wenigen Monaten in die Geschäftsführung des Konzerns aufgenommen. Laut Pressesprecher soll der gerade einmal 18-jähringe die Geschäfte mit den USA übernehmen, um dort ein neues Bild des Konzernes zuhinterlassen. Geschäftsführer Jeon Jiho bestätigte bereits, dass sein Sohn bald in einer offiziellen Pressekonferenz mehr dazu sagen würde. Nach seinem Abschluss soll der 18-jährige für eine Zeit in die USA reisen, um dort den neuen Standort des Konzernes zu leiten."

Unter dem Artikel befand sich ein großes Bild, auf dem ein lächelnder Jungkook in die Kamera blickte. Seine Tattoos waren durch den Anzug und die Krawatte kaum zu sehen und seine Haare waren nicht wie sonst etwas zerzaust, sondern ordentlich gekämt. Langsam ließ das Mädchen das Smartphone sinken und blickte enttäuscht zu dem Haus vor sich. Niemals hätte sie gedacht, dass Jungkook sein ganzes Leben vor ihr verheimlichte. Mit schweren Schritten schleppte sie sich zur Haustür und drückte auf die Klingel. Sie wollte sehen wie er in diesem Haus stand und ihr in die Augen blickte.

Kurz darauf öffnete sich die große Türe und eine ältere Dame in einem schwarzen Kleid mit weißer Schürze stand vor ihr. Er hatte also sogar seine eigene Bedienstete. Irritiert musterte diese etwas das Mädchen. "Ich würde gerne zu Jungkook. Ich bin eine Freundin", erklärte das Mädchen und konnte den immer noch verwirrten Blick der älteren Frau deutlich erkennen. "Ich denke nicht das Jungkook mit jemanden wie Ihnen verkehrt, junges Fräulein", erwiederte die Dame und ließ ihren Blick etwas über die Klamotten Caseys schweifen.

Wie immer trug sie eine schwarze zerissene Jeans, weiße Sneakers, ein schwarzes bauchfreies Shirt und ihre kurze Lederjacke. Sofort hob sich eine Augenbraue des platinblonden Mädchens. "Mit jemandem wie mir?" noch nie hatte sie gehört, dass jemand so über sie sprach. Gerade wollte sie etwas sagen, als sie eine ihr nur zu vertraute Stimme vernehmen konnte. "Jinah gibt es ein Problem?" Jungkook betrat den Hausgang und blieb aprupt stehen, als er seine beste Freundin im Türrahmen stehen sah.

"Casey..." Enttäuscht blickten ihn die eisblauen Augen des Mädchens an. Die Schulter schlaff an ihr herunter hängend blickte sie in seine Augen und musterte den Jungen. In diesem Haus wirkte er so anders, so Fehl am Platz. Wieso hatte er ihr nie etwas gesgat? Wieso hatte er ihr sein ganzes Leben verschwiegen? Sie dachte immer, er würde ihr genauso blind vertrauen, wie sie es bei ihm tat. Ohne ein weiteres Wort drehte sich das Mädchen um und lief die Treppen hinunter zurück zur Straße.

"Casey warte!" sofort rannte Jungkook ihr hinterher, um sie festzuhalten. Doch das Mädchen entriss sich seinem Griff und blickte ihn enttäuscht und verletzt an. "So viel bedeutet dir unsere Freundschaft also, dass du das hier alles vor mir verheimlichst" sie fuchtelte etwas mit ihren Händen herum und deutete auf das Haus. "Erbe eines Weltweitenwirtschaftskonzern. Hattest du irgendwann vor mir das zu erzählen?" "Casey lass mich das erklären" "Nein danke ich habe genug von deinen Lügen. Lass mich bloß zu frieden und erbe deinen Wirtschaftskonzern"

Mit diesen Worten drehte sich das Mädchen um und stolzierte die lange Straße entlang. Sie konnte es nicht vermeiden, dass sich die Tränen, die sich in ihren Augen bildeten über ihre Wange rollten. Sie war so enttäuscht von Jungkook, dass sie am liebsten einfach nur weggerannt wäre.

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