Kapitel 15

344 14 0
                                    

"Was meinst du mit du konntest sie nirgends finden?" "Sie war nirgends in der Schule aufzufinden. Ihr Handy ist ausgeschalten." "Wieso sollte sie ohne etwas zusagen abhauen?"

Nachdenklich blickte RM den Jüngsten der Gruppe an. Dieser war vor einigen Minuten in das Lagerhaus gestürmt, um seinen Freunden klar zumachen, dass die platinblonde Schönheit, wie vom Erdboden verschwunden war. "V und Jimin waren wohl letzte Nacht zu schlecht, da hat sie sich über alle Berge gemacht", scherzte J-Hope etwas und schlug Jimin neben sich auf die Schulter. Dieser blickte ihn etwas genervt an.

"Nein. Casey würde nicht einfach abhauen. Heute morgen war alles in Ordnung, bis sie zum Rektor gerufen wurde", erwiederte Jungkook und fuhr sich durch seine schwarzen Haare. Seit sie nicht mehr aus dem Büro des Rektor zurück gekommen war, machte sich der Junge große Sorgen um das Mädchen. Vielleicht hätte er sie nicht alleine lassen sollen und ihr folgen sollen. Wenn ihr etwas passiert ist, würde er sich das wahrscheinlich niemals verzeihen. "Sie wurde also ins Rektorat gerufen. Suga!" "Bin schon dabei Boss"

Suga griff sich den Laptop der vor ihm auf dem Tisch stand und begann eilig auf die Tastatur einzuhämmern. "Mach dir keinen Kopf JK. Wir werden schon rausfinden wo sie ist", ermutigte der Älteste der Bangtan Boys den Jüngsten, und drückte leicht seine Schulter. Nicht nur Jungkook machte sich Sorgen. Auch die anderen Jungen konnten sich nicht erklären, wieso sich das Mädchen ohne ein Wort zu sagen aus dem Staub gemacht haben sollte.

"Na sie mal einer an. So wie es aussieht haben Mommy und Daddy Casey einen Besuch in der Schule abgestattet." Suga blickte seine Freunde an, während er den Laptop einmal herum drehte, so dass alle den Bildschirm sehen konnten. Auf diesem war unschwer zu erkennen, wie Casey von einem älteren Mann aus dem Schulgebäude gezerrt wurde. "Bastard", murmelte Jimin etwas während er erwartungvoll seinen Anführer ansah.

RM blieb eine zeitlang stumm, ehe er seine Freunde bestimmend ansah. "Himmelfahrtskommando. Heute Nacht holen wir sie da raus."


Weiß. Das einzige was Casey sah war die weiße Decke über ihr. Ihre Eltern hatten sie in ihrem Zimmer eingesperrt und alles verriegelt, so dass sie nicht einfach abhauen konnte. Selbst an ihrer Balkontüre hatten sie ein Vorhängeschloss angebracht, damit sie nicht über den Balkon flüchten konnte. Kein Wort hatte sie gesagt, seitdem ihr Vater sie gewaltsam in das Zimmer gezerrt hatte und sie als Schande bezeichnet hatte.

Einige rote Striemen waren noch an ihren Wangen zu erkennen und ihr linkes Handgelenk hatte sich mittlerweile in ein tiefblaues Blau verfärbt. Immer wieder musste sie sich anhören, dass sie den Familiennamen Tallum beschmutzt hatte und sich die Geschäftswelt bereits die Mäuler über ihren Vater zerrissen. Sonderlich interessieren tat sie das nicht. Es war ihr sogar ziemlich recht, dass ihr Vater einmal nicht hochgelobt wurde, sondern auch er endlich mal eine Witzfigur war. Welcher Vater hatte denn seine achtzehnjährige Tochter nicht im Griff.

Gelangweilt setzte sich das Mädchen etwas auf und strich sich durch die Haare. Sie war sich nicht sicher, ob sie wirklich so schnell wieder hierraus kommen würde oder ob sie doch einige Tage hier verbringen müsste.

"Casey du solltest wirklich etwas essen" Etwas besorgt klopfte Christian, der Älteste der drei Geschwister an die Tür des Mädchens. Auch er hatte sich viele Gedanken um sie gemacht und seinen Eltern zugestimmt, sie von dieser Plage von Jungs zu befreien. Wahrscheinlich wollte sie einfach nur wissen wie weit sie gehen konnte. In ein paar Tagen wäre sie über die Möchtegern Gangster hinweg und würde sich wieder so benhemen, wie man es von ihr gewohnt war. "Komm schon Kleines, lass mich wenigstens rein. Wir könnten reden, so wie wir es früher immer getan haben."

Kopfschüttelnd blickte Casey zur weiß gestrichenen Tür. Sie würde ihm keine Antwort geben. Dachte er wirklich, sie würde so tun als wäre nichts passiert? Als wäre ihre Familie nicht eine Gruppe ignoranter Menschen, denen es nicht um das Wohl ihrer Tochter ging sondern einfach nur um das Familienbild nach außen? Würden die Geschäftsleute mitbekommen, wie es wirklich in der Familie umher ging, würden sich die Männer die Mäuler über ihren Vater zerreißen und ihn wahrscheinlich nicht mehr ernst nehmen können.

Welcher Mann ließ sich auch schon gerne von seiner Tochter auf der Nase herum tanzen? Richtig. Niemand. Und genau aus diesem Grund hatte Caseys Vater einen Entschluss gefasst. Mit einem Anruf auf der Bank hatte er alle Konten und Kreditkarten des Mädchens sperren lassen, sowie jeden Zugang, die sie zu irgendwelchen Bankkonten hatte. All ihre Clubmitgliedschaften löste er innerhalb weniger Minuten auf und auch ihr Smartphone ließ er sperren, um Kontakt mit diesen Straßenkötern zu vermeiden. Ab nun herrschte im Hause Tallum ein anderer Wind. Mr. Tallum konnte sich nicht erlauben, dass auch nur ein Wort nach außen, geschweige an die Presse kam, was seine Tochter außerhalb der Schule so trieb. Würde man ihn mit solchen Gangs assoziieren, würden die Behörden seine Casinos genauers unter die Lupe nehmen. Und dies wusste er unbedingt zu verhindern wissen. Schließlich waren seine Casino hoch angesehenen Spielotheken, die in jeder Hinsicht mit legalen Mitteln arbeitet.

Würden seine Investoren und Kunden also mitbekommen, wie die Behörden sich die Casinos genauers ansehen, wäre sein guter Ruf dahin. Und den würde er sich nicht von irgendwelchen dahergelaufenen Straßenkötern versauen lassen.

House of Cards | BTS |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt