Kapitel 14 - Wieder auf Anfang?!

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Lisanne Pov

Ich bin total in meinen Gedanken versunken. In meiner Hand liegt das Lederarmband und ich halte mich daran fest. Hailee neben mir läuft so beschwingt, dass sie schon fast hopst. Sie sieht aus wie eine zweite Luna Lovegood. Aber ich kann sie verstehen. Wenn man von Angelo, den man mag, dessen Trommelschlägel bekommt, ist man natürlich glücklich. Eigentlich müsste ich auch glücklich sein, da ich Paddy gesehen habe, aber kaum ist er wieder aus meinem Gesichtsfeld verschwunden, ist wieder diese Leere in mir. ,,Lisanne, alles in Ordnung?!" Mitleid liegt in Hailees Blick. ,,Was? Ja, alles klar. Ich bin nur müde." Sie runzelt die Stirn. ,,Das kannst du deiner Oma erzählen, aber nicht mir. Liegt es an Paddy?! Oder an mir?! Bist du eifersüchtig, weil ich die Schlägel von Angelo bekommen habe?!" ,,Nein, nein. Ich habe auch etwas bekommen." Sie sieht mich erstaunt an. ,,Echt jetzt?! Was denn?" Ich halte ihr das Lederarmband hin. ,,Das hat mir Paddy während Take my hand in die Hand gedrückt." ,,Süß!", ist Hailees einziger Kommentar. Der Weg nach Sankt Goarshausen ist ziemlich lang, doch schließlich kommen wir bei unserem Hotel an. Ich werfe kurz einen Blick auf meine Handyuhr. Vier Uhr morgens, das ist ziemlich heftig. Im Hotel gehen wir gleich auf unsere Zimmer. Ich bleibe erst kurz an der Tür stehen, dann werfe ich mich auf mein Bett und fange an zu heulen. Was hilft es mir, wenn Live at Loreley unglaublich war, es werden ohnehin nur Erinnerungen daraus werden, die langsam verblassen.

Hailee Pov

Wenn ich ehrlich bin verschlafe ich erstmal den gesamten nächsten Tag, fast. Das Konzert war ziemlich anstrengend und das vorherige nächtliche Aufgestehe umso mehr. Als ich aufwache, ist es schon wieder fast sechs Uhr. Ich gähne und strecke mich. Wenn es nach mir ginge, würde ich jetzt einfach bis zum nächsten Morgen durchschlafen, aber erstens brauche ich eine Dusche und zweitens etwas zu essen. Ich habe Hunger wie ein Wolf. Ich kann zwar ziemlich lange ohne Essen auskommen, aber heute muss ich mal zuschlagen. Ich kann mich ja nach dem Essen wieder hinlegen. Ich schlurfe ins Bad und mache mich nur provisorisch fertig, dann gehe ich in den Speisesaal des Hotels. Nach der Uhrzeit müsste es jetzt Abendessenszeit sein. Und wirklich, es ist ein kleines Buffet aufgebaut. Als ich mir einen Teller nehme und diesen vollade, entdecke ich Lisanne an einem der Tische. Sie stochert in ihren Nudeln herum. Ich gehe zu ihr und setze mich ihr gegenüber. Bei ihrem Anblick erstarre ich. Ihre Haut ist weiß wie die Wand und unter ihren Augen liegen tiefe Schatten. ,,Lisanne, hast du überhaupt geschlafen?", frage ich vorsichtig. ,,Ja, zwei Stunden. Wieso?" ,,Du siehst total fertig aus!" ,,Ich schlafe sowieso in letzter Zeit schlecht. Ich vermisse halt Paddy..." ,,Ich weiß, aber du musst trotzdem schlafen. Wir essen auf und dann gehen wir schlafen, okay?!" ,,Ich dachte, ich bin die Ältere.", protestiert sie schwach. ,,Ob älter oder peng, wir, vor allem du, brauchen unseren Schönheitsschlaf." Lisanne sagt nichts mehr und als wir eine Viertelstunde später wieder auf unsere Zimmer gehen, sage ich fast schon bittend: ,,Lisanne, versuch zu schlafen." ,,Okay." Es klingt nicht sehr glaubhaft. Kurz darauf bin ich wieder fast eingeschlafen und hoffe, dass Lisanne dasselbe tut.

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