Fred Weasley

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Name: Deborah Kuzmanova

„Wie lange noch?" Karkaroffs dunkle Stimme dröhnte durch das ganze Schiff und hallte von den hölzernen Wänden wieder. Genervt schloss ich meine Augen und biss mir auf die Zähne ehe ich meinen Kopf leicht nach links wandte um, sobald ich meine Augen wieder geöffnet hatte, Viktors ebenso genervten Blick zu begegnen. Schon eine Sekunde später kam Karkaroff in das Führerhaus des Schiffes gestürmt und warf mir einen bösen Blick zu. „Füße runter." Knurrte er und ich erfüllte seinen Befehl mit einem Augenverdrehen. Bisher war es ja noch ganz nett gewesen. Natürlich ausgenommen davon, dass wir als Schüler uns um die Reise Unterwasser kümmern mussten, während Karkaroff auf seiner faulen Haut lag. Viktor war zwar nicht sehr gesprächig, aber das brachte er auch nicht sein. Wir kannten uns bereits seit über zwölf Jahren, da verstand ich ihn auch ohne Worte. Er war eher der ruhigere, ungesprächige Typ was ich ihm nicht einmal nachtragen, sondern nur zu schätzen wissen konnte. Mit einem abschätzigen Kopfschütteln wandte Karkaroff sich an Viktor. „Krum. Wann sind wir da?" Viktor sah ihn nicht einmal an sondern hatte seinen Blick, das Steuer in den Händen, weiterhin stur geradeaus gerichtet. Fast schon in einer monotonen Brummstimme meinte er: „In einer Stunde ungefähr." „Gut." Meinte Karkaroff schroff, drückte aber trotzdem ein Lächeln für seinen Lieblingsschüler ab. Sobald er das Führerhaus verlassen hatte, wobei er es natürlich nicht schaffte die Türe leise zu schließen, konnte ich mir ein Lachen nicht unterdrücken. „Was?" Fragte Viktor skeptisch, seinen Blick immer noch konzentriert auf das scheinbar endlose Wasser vor uns gewandt. „Ich find es wirklich nur jedes Mal beachtlich, dass Karkaroff lächeln kann. Aber das komischerweise nur wenn er sich mit dir unterhält. Man könnte ja fast meinen er steht auf dich." Ich sah, wie ein leichtes Lächeln Viktors Mundwinkel umspielte als er leise lachend meinte: „Ich denke er sieht eher so etwas wie einen Sohn in mir, den er nie hatte." „Und auch nie haben wird." Fügte ich grinsend hinzu. „Zumindest nicht, wenn er so weiter macht." Viktor verstand meine Anspielung sofort. Alle Schüler auf Durmstrang hätten das verstanden. Es war allgemein bekannt, dass Igor Karkaroff kein Sympathieträger war. Nicht nur, dass er seinen Schülern schwarzmagische Dinge beibrachte, was von der Hälfte der Schülerschaft gefeiert, der anderen Hälfte jedoch kritisiert wurde. Wenn man auch nur eine Minute in seiner Anwesenheit verbracht hatte, hatte sich sein Ruf mehr als bestätigt. Er war unfreundlich, barsch, kaltherzig und interessierte sich nicht im Geringsten für irgendetwas, geschweige denn für seine Schüler. Ausgenommen Viktor natürlich, in dem er irgendetwas gefunden zu haben schien, das ihn unglaublich stolz machte. Seufzend warf ich meinen Kopf in den Nacken und legte meine Füße wieder auf den Tisch vor mir. „Was machst du überhaupt hier wenn es dich so langweilt?" Fragte Viktor leicht amüsiert und lächelte mich von der Seite an. „Weil ich mehr Zeit mit dir verbringen will, was denn sonst?" Fragte ich grinsend was Viktor ein leises, tiefes Lachen entlockte. „Und jetzt wirklich?" „Ganz einfach. Die Alternative ist in meiner Koje zu versauern und da bin ich dann doch lieber bei dir." „Oder versteckst du dich hier vor Poliakoff?" Ich konnte mir ein leises Stöhnen nicht einmal annähernd verheben. „Das ist der schöne Nebeneffekt." Poliakoff war einer der insgesamt zwölf Schülern die mit nach England gekommen waren. Er war groß, muskulös und alles in allem wirklich gutaussehend, aber auch einfach nur nervig. Er war die Art Person die einfach kein nein akzeptieren konnten. Und ich persönlich hasste es, mich zu wiederholen. Viktor lachte leise und zwinkerte mir zu. „Solltest du dich nicht langsam hübsch machen oder so? Die anderen Mädels sind da schon seit zwei Stunden dran, haben sich alle fest vorgenommen einen Engländer aufzureißen." Ich konnte mir ein spöttisches Lachen nicht verkneifen. Insgesamt waren außer mir noch drei weitere Mädchen mitgekommen, von denen ich die Namen nicht einmal wusste. Sie hatten mir einfach nichts zu sagen, waren viel zu aufgedreht und kicherten viel zu viel. Ich sah an mir herunter. Ich hatte eine einfache Jeans und ein langes, weißes Oberteil an. Damit konnte man nie was falsch machen. Ich sah wieder zu Viktor auf und zuckte mit den Achseln. „Das reicht doch." War mein einfacher Kommentar der Viktor ein erneutes Lächeln entlockte. „Außerdem stylen die sich nicht wegen den Engländern sondern wegen dir auf: Berühmtheit, schon vergessen? Die denken wahrscheinlich, dass du dann eifersüchtig oder so wirst." Viktor verdrehte lächelnd die Augen. Das war eines der Dinge die ich an ihm liebte. Er war ein fantastischer Quidditsch Spieler, das wussten wir alle. Der beste Sucher der Welt, das war auch bekannt und ihm auch bewusst. Dennoch war er auf dem Boden geblieben, immer noch derselbe ruhige, etwas brummelige Viktor Krum den ich vor zwölf Jahren kennengelernt hatte. „Wenn die auf jemanden eifersüchtig sind, dann wohl auf dich." Ich zog fragend eine Augenbraue hoch. „Achja? Weil ich die Ehre hab mich länger in deiner Gesellschaft abzugeben als ein paar Minuten, bevor du einen Abgang machst?" Viktor lächelte schief. „Das und weil du auch deine Vorzüge hast." Ich lachte leise. „Danke, aber wenn das ihr Problem ist sollten sie besser nicht bei mir anfangen." Denn ich war nicht mehr als ein Durchschnitt was das Aussehen betraf. „Ich hab gehört die Französinnen sind alle Sahneschnittchen und eine von ihnen ist sogar eine halbe Veela." Überrascht sah Viktor mich an und zog eine Augenbraue hoch. „Na wenn das mal nichts wird." Es war einfach unbeschreiblich nach einer zweiwöchigen Fahrt Unterwasser, während dieser ich nichts andere als das endlose blaugrün der See gesehen hatte, endlich aufzutauchen. Es war als ob die Welt in neue Farbe getaucht worden wäre, vor uns erstreckte sich weiterhin das blaugrün des Sees. Aber als ich meinen Blick nach oben richtete sah ich die schottischen Berge, von Moos überzogen, Bäume in den Tälern. Der blaue Himmel der sich endlos vor uns erstreckte, von weißen Wolken übersehen hinter denen sich die Mittagssonne versteckte und nur ein paar Sonnenstrahlen hervorlugten. Inzwischen dieser ganzen Berglandschaft prangte das wohl schönste Gebäude das ich je zu sehen bekommen hatte. Ein prachtvolles Schloss, das schon fast wie ein Teil des Gebirges aussah, prangte zwischen den Bergen hervor. Viele verschieden aneinandergereihte Formen, Verzweigungen und zahlreiche Türme formten das Schloss. Es war einfach atemberaubend. So alt, und so magisch. Ich konnte mir gar nicht erträumen, wie es von innen aussehen würde „Mund zu Debbie." Meinte Viktor neben mir amüsiert und ich sah ihn erstaunt an. „Als ob du das nicht auch einfach atemberaubend findest?" Meinte ich, immer noch leicht perplex von dem Anblick der sich mir bot. Viktor lachte leise. „Doch klar, aber ich lass es mir nicht anmerken." Ich verdrehte leicht die Augen. „Du lässt dir nie was anmerken." „Eben." Lachte Viktor und setzte bereits an etwas Weiteres zu sagen, als Karkaroff wieder in das Führerhaus gestürmt kam. „Kuzmanova! Krum! Ab aufs Deck, die Engländer erwarten uns schon!" Die Engländer also, nette Bezeichnung. Ich verdrehte genervt die Augen und sah zu Viktor der sich seinen Pelzmantel umwarf. „Den brauchst du doch hier nicht, Idiot. Es ist September." Viktor sah mich kurz an, lächelte dann aber und warf den Mantel wieder zurück auf den Stuhl. „Was würde ich nur ohne dich machen?" „Dir in England einen abschwitzen." War mein trockener Kommentar, ich zwinkerte ihm aber zu und er lächelte, bevor wie unter Karkaroffs strengem Blick an Deck liefen. Die frische Herbstluft schlug mir entgegen, sobald ich auf Deck war und ich konnte nicht anders als meine Augen genussvoll zu schließen und tief einzuatmen. Es gab einfach nichts Besseres, als der erste Atemzug an der frischen Luft seit zwei Wochen. Frische, unverbrauchte Luft aus einem fast unbebauten und unbewohnten Gebiet. Das Schiff fuhr die letzten Meter bis zum Ufer von selbst und hielt, sobald es den Boden unter uns berührte. Ich grinste Viktor glücklich von der Seite an und sah auch ein kleines Lächeln das sich den Weg auf seine Lippen bahnte. Er war, genauso wie ich, das erste Mal in einem anderen Land wie Bulgarien. Nichts gegen unser Zuhause, aber zeitweise war es doch sehr kalt. Und es war einfach schön etwas Neues zu sehen, gut zu wissen dass die ganze weite Welt vor einem lag. „In Formation!" Kläffte Karkaroff schon in der nächsten Minute und riss mich aus der Art Trance in der ich mich bis gerade eben noch befunden hatte. Super. Danke. Genervt stellte ich mich, neben den anderen Mädchen an das Ende der Gruppe. Karkaroff hätte am liebsten keine Mädchen mitgenommen, aber die anderen Lehrer hatten ihn überstimmt. Nun mussten wir also, am Ende der Formation brav dastehen, während die Jungs ihre Show abzogen. Nicht, das mich das stören würde. Das einzige was mich nervte war Karkaroff, aber den würde ich wohl weder früher noch später loswerden. In schnellem Marsch liefen wir von dem Ufer des Sees hinauf in das Schloss. Ich hatte mir nicht zu viel erhofft. Das Schloss war von innen mindestens so schön wie von außen. All die verzweigten Gänge durch die wir viel zu schnell liefen hatten ihren eigenen Charakter und ich konnte gar nicht darauf warten, mehr von dem Schloss zu sehen. Plötzlich stoppte Karkaroff vor einer riesigen, nicht minder beschmückten Flügeltüre und sah uns streng an. „Ihr wisst was ihr zu tun habt." Wir nickten ihm knapp zu und hörten wie das Klatschen, das wir hinter der Türe vernehmen konnten verebben. „Und hier meine lieben Freunde von Durmstrang!" Rief die Stimme eines älteren Mannes, welche ich augenblicklich Albus Dumbledore zuordnete. Immerhin war er einer der berühmtesten Zaubrern die es je gegeben hatte und ich hatte demnach auch schon viel von ihm gehört. Und all das war nur positiv gewesen. Ein brillanter Zaubrer, intelligent, gerissen aber doch auf dem Boden der Tatsachen geblieben. Die große Flügeltüre wurde wie von unsichtbarer Hand aufgeschwungen und schon Sekunden später setzte sich unserer Gruppe in Bewegung. Das unangenehme Kribbeln der Nervosität machte sich in meinem Magen breit als ich, hinter den Jungs die mithilfe eines Feuerzaubers Drachen und sonstiges durch die Luft fliegen ließen, mit großen Schritten durch die große Halle lief. Ich musste mich bemühen, meinen Mund geschlossen zu halten, denn das was ich sah war wirklich mehr als atemberaubend. Die große Halle hatte ihren Namen nicht umsonst. Vier unendlich lange Tische waren nebeneinander aufgestellt, in deren Mitte ein breiter Gang war in welchen wir liefen. Fackeln waren an den Wänden angebracht und sorgten für das nötige Licht. Die wunderschönen und alten Steinwände waren hoch und als ich meinen Blick nach oben wandte sah ich es. Tausende Kerzen schwebten über unseren Köpfen, darüber sah es aus als ob die Decke ein Loch hätte und uns den Blick auf den unendlichen Himmel preisgab. Obwohl ich schon von der recht berühmten Decke gehört hatte, hätte ich nie gedacht, dass es so schön aussehen würde. So echt. Ich wurde aus dem Staunen gerissen, als die Gruppe plötzlich zum Stehen kam und ich mehr oder weniger gerade noch so eine Notbremsung hinbekam. Wir waren am Ende des Ganges angekommen, vor uns breitete sich ein langer, hölzerner Tisch aus, an dem verschiedene alte und junge, große und kleine Personen saßen, von denen man sofort wusste, dass sie die Lehrer waren. Als erstes fiel mir die Person auf, die am wenigsten zu übersehe war. Ein großer Mann, ungefähr halb so groß wie ein Riese, mit buschigem Bart und sich kräuselnden Haaren der mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen in eine Richtung starrte. Ich folgte seinem Blick augenblicklich und was ich da sah, hätte mich eigentlich nicht überraschen sollen. Die Schüler von Beauxbatons, perfekt in Reih und Glied aufgestellt, so strahlend wie eh und je. Jedes einzelne Gesicht war fast schon perfekt, die Mädchen ein verführerisches Lächeln auf dem Lippen, die Jungen einen durchdringlichen Blick. Das einzige was diesen ganzen Perfektionismus durcheinanderbrachte war eine riesige Frau, und mit riesig meinte ich mindestens so groß wie der Mann am Lehrertisch, die sich neben die Schüler aus Beauxbatons gestellt hatte und uns fast schon abschätzig ansah. „Karkaroff!" Eine raue, vom Alter geschwächte Stimme ließ mich von den Franzosen zurück zum Geschehen sehen. Und da war er. Der Zauberer über den alle so viel redeten. Albus Dumbledore. Ich musste sagen, ich war ein bisschen enttäuscht. Er sah alles andere als außergewöhnlich aus. Warum ich das erwartet hatte, war mir nun ein Rätsel. Schließlich sah man Zauberern ihre Genialität ja nicht an, oder? Er hatte lange, grauweiße Haare und einen ebenso langen Bart um dessen Mitte ein kleines Band gebunden war um diesen zusammenzuhalten. Er hatte eine lange Nase, die einige Krümmungen in verschiedene Richtungen aufwies, als ob sie mehrmals gebrochen wurde und danach wieder schief zusammengewachsen war. Seine strahlend blauen Augen sahen interessiert und gütig über eine kleine Halbmondbrille, die auf seiner schiefen Nase saß. Dumbledores schlanke und hochaufgerichtete Gestalt sah in den langen, hellblauen Zauberroben die er trug mehr als eindrucksvoll aus. Alles in allem machte er den Anschein eines gütigen, freundlichen alten Mannes. Kein Anzeichen für seine Genialität. Aber wiegesagt, das musste man ihm ja auch nicht ansehen. Er umarmte unseren Schulleiter kurz, aber freundlich, was mich seine Autorität sofort etwas anzuzweifeln ließ. Ich persönlich hätte nämlich Angst, dass Karkaroff, sobald ich ihn umarmen würde, ein Messer in den Rücken rammte. Aber da schien es Dumbledore anders zu gehen. Vielleicht war er einfach nur so ein guter Zauberer, dass er nichts zu befürchten hatte. Nach der kurzen Begrüßung wies Karkaroff uns an einen der langen, hölzernen Tische, an den wir uns sofort setzten. Skeptisch sah ich mich um. Alle Schüler trugen eine grün-silber gestreifte Krawatte und auf ihren schwarzen Umhängen prangte eine silberne Schlange. Das waren dann wohl die Slytherins. Ich hatte mich im Voraus natürlich etwas über Hogwarts informiert, aber nicht genug um mich daran zu erinnern, was die Eigenschaften der Slytherins sein mussten. Viktor, der sich neben mich gesetzt hatte schenkte mir ein leidendes Lächeln, da schon in der Sekunde in der die anderen bemerkt hatten, wer er war ein leises Gemurmel in der Halle ausbrach, alle hatten ihre Blicke auf ihn gerichtet, wie hätte es auch anders sein können. Ich seufzte leise und legte Viktor beruhigend eine Hand auf seine Schulter und warf ihm ein aufmunterndes Lächeln zu. Mehr konnte ich leider auch nicht machen.

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