Fred Weasley

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Name: Zoé
Große Schwester: Emily

„Gib es doch zu, du hast dich verlaufen." „Ach, Quatsch", erwiderte meine große Schwester entschlossen, während sie verwirrt die Landkarte betrachtete. „Es müsste hier irgendwo sein..." „Mir wäre, als hättest du das auch schon vor einer Stunde gesagt." „Wirklich? Da musst du dich wohl verhört haben, liebes Schwesterherz." Emilie stapfte selbstbewusst mit ihrer Karte voran, während ich ihr seufzend folgte. „Warum muss ich überhaupt mitkommen? Ich könnte zuhause liegen und meine Ferien genießen. Ich werde noch früh genug im verregneten England landen." „Also bitte, dass ist doch ein reines Klischee – oder siehst du hier irgendwo Regenwolken am Himmel?" „Noch nicht", murmelte ich, „aber wenn wir noch lange hier herumirren..." „Und außerdem ist es doch wirklich nett von Bills Vater, dass er uns zur Quidditch-Meisterschaft eingeladen hat", redete Emilie unbeirrt weiter. „War es nicht eher so, dass Bill dich eingeladen hat, weil ihr befreundet seid?" Meine Schwester arbeitete neuerdings als Fluchbrecherin, wodurch sie in Ägypten Bill Weasley kennen gelernt hatte – und sich direkt mit ihm angefreundet hatte. „Genau, da habe ich natürlich sofort die Gelegenheit ergriffen und dir ebenfalls eine Einladung besorgt. Wird doch bestimmt super: In ein paar Monaten bist du sowieso wieder hier und Bill hat Brüder in deinem Alter." Genervt verdrehte ich die Augen. „Ich bin doch kein kleines Kind mehr, für das man Verabredungen zum Spielen ausmachen muss." „Ah, schau mal, da ist es ja! Ich wusste doch, ich laufe in die richtige Richtung!" „Hast du mir überhaupt zugehört, Emilie?", fragte ich aufgebracht, während mich meine Schwester schon mit zog zu dem Haus der Weasleys. „Wow, das sieht ja fast schon aus wie moderne Kunst", meinte ich, als ich das Haus betrachtete, dass mit seinen fünf unsymmetrischen Stockwerken ausgesprochen interessant aussah. „Sei nett", gab Emilie zurück, während sie mich anstupste und klingelte. Es dauerte nicht lange, bis ein junger Mann, ungefähr in dem Alter meiner Schwester, die Tür aufriss. Lange rote Haare, Ohrring, Sommersprossen: Höchstwahrscheinlich Bill Weasley. „Emilie, na endlich. Ich hab euch früher erwartet", meinte er, während sich die beiden umarmten. „Aber ihr seid wenigstens rechtzeitig zum Abendessen da." „Das hatte ich natürlich so geplant", erklärte Emilie. „Sie hat sich schon wieder verlaufen, oder?" „Hat sie", antwortete ich grinsend. „Hab ich nicht! Und was heißt hier 'schon wieder'?", fragte meine große Schwester beleidigt.
„Und du musst wohl Emilie's Schwester sein", wandte sich Bill mir zu. „Exakt. Freut mich, dich kennen zu lernen." „Dann kommt mal mit, ich stell euch meine Familie vor." Emilie und Bill liefen gemeinsam vor, während ich ihnen folgte. Beim Gang durch die Küche trafen wir gleich das erste Mitglied der Weasley-Familie: Molly Weasley, liebevolle Mutter der Familie. „Oh, Bill, wie schön, deine Freundin und ihre Schwester sind da!" „Mum, Emilie ist nur eine Freundin und nicht meine Freundin", stellte Bill klar. „Ja, ja, natürlich. Es freut mich so, dich... ich meine euch... kennen zu lernen", erklärte Molly, während sie uns die Hände schüttelte.
„Ignoriert die Tatsache einfach, dass meine Mum denkt, Emilie und ich sind ein Paar", flüsterte Bill uns zu. „Ich glaube, sie denkt, ich kriege keine Frau ab wegen meinem Aussehen und interpretiert zu viel in euren Besuch hinein." „Wie süß", kicherte ich. „Ihr hättet mir doch ruhig sagen können, dass ihr ein Paar seid", zog ich meine Schwester auf. „Halt die Klappe", gab sie zurück, während sie mich in die Seite knuffte.„Ihr beiden seid wirklich ganz hübsche Mädchen, es freut mich wirklich–" „Mum, ist gut jetzt. Du kannst die beiden gerne später beim Abendessen weiterzureden. Lasst uns weitergehen", entschied Bill und entzog uns den Armen seiner überfürsorglichen Mutter. „Deine Mutter ist wirklich süß", grinste ich.
„Sie übertreibt es nur etwas", seufzte Bill. Wir liefen weiter und kamen kurz darauf im riesigen Garten der Weasleys an, wo bereits mehrere gedeckte Tische standen. Nach einem kurzen Blick erkannte ich acht Personen, davon sechs Rotschöpfe.
„Familie...", begann Bill, „...dass sind meine Arbeitskollegin Emilie und ihre kleine Schwester Zoé." Neugierig betrachteten uns die Leute. „Also, das ist mein kleiner Bruder Charlie", fing Bill an und zeigte auf einen der rothaarigen Jungen. „Klein ist gut, bei diesen Armmuskeln...", murmelte ich.
„Er arbeitet in Rumänien in einem Drachenreservat. Daher nicht wundern wegen der Brandwunden." Charlie nickte uns grinsend zu,
„Das ist Percy, ebenfalls mein kleiner Bruder. Er arbeitet neuerdings im Zauberministerium." „Entschuldige bitte, du sagst das so, als wäre es etwas Schlechtes. Dabei habe ich die Ehre für Barty Crouch zu arbeiten!"
„Bitte wer?", flüsterte ich meiner Schwester zu, die mich nur ahnungslos ansah. Wohl niemand Wichtiges. „Oh ja, eine absolute Ehre, Percy." „Es ist so ehrenhaft, es ist schon für uns eine Ehre, mit dir reden zu dürfen, der die Ehre hat, für Barty Crouch zu arbeiten." Zwei identisch aussehende Jungen grinsten sich an, offenbar zufrieden, weil ihr Bruder Percy sich über ihre Kommentare aufregte. „Macht euch nur lustig über mich, aber im Gegensatz zu euch, habe ich wenigstens Erfolg!"
„Als was denn? Als Fußabtreter vielleicht?" „Oder bevorzugst du 'persönlicher Sklave'?" Auch wenn Bill ganz offensichtlich amüsiert war, entschied er sich doch, seine beiden Zwillingsbrüder zu unterbrechen: „Auf jeden Fall sind das George und Fred." „Genau anders herum. Ich bin Fred und er ist George", meinte wohl offenbar Fred. „Also wirklich, Bruderherz", tadelte George(?) ihn.
„Lasst euch von denen nur nicht verwirren, Mädels. Sie treiben gerne mit allem und jedem ihre Späße."
„Na, Bill, du solltest doch wissen, dass wir so etwas, zwei so hübschen Französinnen niemals antun würden." „Belgierinnen", korrigierten wir beide gleichzeitig. „Oh, entschuldigt bitte. Euer Akzent klang so..." „Französisch?", fragte ich gereizt. „Tja, man spricht auch in anderen Ländern als Frankreich französisch."
„Verwechselt Belgier niemals mit Franzosen. Das hab ich in den letzten Monaten gelernt", erklärte Bill mit einem Seitenblick auf Emilie. „Gut so", sagte meine Schwester zufrieden.
„Okay, und das ist meine einzige Schwester, Ginny." Ein rothaariges Mädchen lächelte uns freundlich an.
„Und das neben ihr ist mein jüngster Bruder Ron und seine Freunde Hermine und Harry Potter."
„Ist das wirklich...?", fragte mich meine Schwester erstaunt. „Er hat zumindest die Narbe...", gab ich leise zurück. „Wenn ihr irgendwelche Fragen oder Probleme habt, wendet euch an mich", schloss Bill seine Vorstellungsrunde. „Ihr könnt aber auch gerne uns fragen", meinte einer der Zwillinge und zwinkerte mir zu.
„Ich kann euch ja noch nicht einmal auseinanderhalten...", erwiderte ich, nicht überzeugt. „Das lernst du schon, spätestens, wenn wir morgen gemeinsam zur Weltmeisterschaft laufen." „Wir...laufen dahin?"
„Klar, oder kannst du etwa schon apperieren?", fragte mich Hermine neugierig. „Ähm, nein. Ich lerne es erst dieses Jahr." „Pech gehabt, Schwesterlein", neckte Emilie mich. „Während ihr durch die Pampa lauft, kann ich noch ruhig schlafen." „Das ist auch besser so, bei deiner Orientierungslosigkeit würden wir nie am Ziel ankommen", gab ich zurück.

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