Kapitel 8

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"Ein Strand?" "Naja fast, es ist ein riesiger See und nun mal eben, wie du siehst, mit Stand. Ich komme hier öfters hin." "Es ist wunderschön hier." Die Sonne reflektiert auf dem Wasser und zeichnet schöne Muster auf die Wasseroberfläche. Bäume umranden die ganze Szenerie. Es ist wie in einem Märchen. Wir stehen noch oben auf dem Parkplatz und müssen ein Stückchen laufen, um zum Stand zu gelangen. Kyle holt gerade etwas aus dem Kofferraum, als ein alter Mann auf uns zu kommt. Wo der nur herkommt? Vor einer Minute war er aber noch nicht dort. "Kyle, da ist ein älterer Herr auf dem Weg zu uns." "Was?" Kyle schaut erst mich verwundert an und dann in die Richtung in die ich Blicke. In dem Moment kreuzen sich die Blicke der beiden. Was danach passiert geht alles ganz schnell. Der "alte" Mann baut sich auf, die Augen fangen an rot zu leuchten und faucht uns an. Was passiert hier? Der alte Mann ist kein alter Mann und faucht uns an??? Im nächsten Moment auch schon rennt Kyle in die entgegengesetzte Richtung los und zerrt mich mit sich. Ich muss stark aufpassen nicht zu stolpern, denn er rennt mitten durch den Wald. Seitdem ich hier bin passiert mir ständig sowas Komisches. Was ist nur los hier in der Stadt?! Nach einer gefühlten Ewigkeit verlangt Kyle sein Tempo. "Ich glaube, die Luft ist rein." Verwirrt sehe ich ihn an. "Tschuldigung.", ist das Einzige was ich als Antwort bekomme. Wir sind gerade am Strand angekommen und biegen um eine Ecke. Ich war so verwirrt, dass ich nicht gemerkt habe dass Kyle stehengeblieben ist und ich voll in ihn reinlaufe. Kyle versucht gerade noch sein Gleichgewicht wiederzufinden, doch dass macht es nur noch schlimmer und wir fallen. Er fällt auf mich. Ich traue mich nicht zu rühren. Seine Lippen sind nur ein paar Zentimeter von meinen entfernt. Ich spüre seinen warmen Atem auf meiner Haut. Kein Blatt würde mehr zwischen uns passen. Ich stelle mir gerade vor, wie es sich anfühlen würde, wenn er mich küssen würde. Gerade als der Gedanke gefallen ist, ist genau dies eingetreten. Kyle küsst mich. KYLE küsst MICH! Ich kann es garnicht glauben.... doch es fühlt sich nicht richtig an. So falsch. Dann taucht das Bild von Cole vor mir auf. >Ich stehe in einem Arbeitszimmer. Ich habe ein rotwein, langes und elegantes Kleid an. Ich weiß, dass ich hier auf etwas warten soll. Ist so ein Bauchgefühl. Genau weiß ich es nicht. Doch als die Tür mit einem Knarren auf geht und ich mit meinem Blick dem Geräusch folge, weiß ich warum. Cole steht vor mir. Angezogen mit Hemd, Jackett und Fliege. Er sieht so... gut aus. Bei ihm bekomme ich direkt Schmetterlinge im Bauch. Cole kommt langsam auf mich zu, ohne den Blick von mir zu nehmen. "Das Kleid steht dir äußerst gut." Direkt werde ich rot und möchte mein Gesicht hinter meinen Händen verstecken, doch Cole hindert mich daran. Er nimmt meine Hände in seine und zieht mich an sich. "Du brauchst dich doch nicht vor mir zu verstecken, dass solltest du langsam wissen." Ein Wimpernschlag später liegen seine Lippen auf meinen. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich. Es fühlt sich wunderschön und richtig an.< Ich krieche, noch mehr als vorher, verwirrt unter Kyle hervor. Ich weiß zwar nicht was gerade passiert ist, aber ich weiß, dass der Kuss mit Kyle gerade eben nicht richtig war. "Tut mir Leid, aber ich kann das nicht. Ich kenne dich kaum und..." "Alles gut. Mir tut es äußerst Leid. Ich habe dich bedrängt. Komm, ich fahre dich nach Hause." Die Fahrt über herrschte Stille. Kein Lachen. Keine Musik. Jeder ist in seinen Gedanken vertieft. Als wir vor meiner Haustür ankommen sind, bedanke ich mich noch bei Kyle und beeile mich dann ins Haus zu kommen. Ein Blick zurück doch Kyle ist schon weg. Ich gehe erstmal schnurstracks nach oben und lasse mir ein Bad ein. Mein Dad kommt zum Glück erst später. Nur meinem Bruder muss ich irgendwie erklären, warum ich schon so früh zu Hause bin, aber das kann ich mir auch gleich noch überlegen. Ich brauche ein Bad. Dringend.


"Hey Cole, weißt du, wen ich gerade gesehen habe?" "Kyra, siehst du nicht das ich gerade beschäftigt bin. Warte bitte damit bis ich fertig b..." "Kyle - zusammen mit Milynn. Willst du immer noch...", in sekundenschnelle steht Cole vor mir, "...warten." Ich schmunzel ein wenig. "Das ist eine Lüge, richtig? Kyle würde das nicht machen..." Cole kann es einfach nicht verstehen. Er hat es Kyle ausdrücklich klar gemacht, dass er sich von ihr fernhalten soll. Der Arsch hat es mir sogar versprochen! Cole war so sehr in Gedanken, dass er nicht merkt, dass Kyra seine Hand nahm. "Damit du mir glaubst...Ich zeige dir, was ich gesehen habe." Cole versucht noch seine Hand aus ihrer zu reißen. Er will eigentlich gar nicht sehen, was genau passiert ist, aber es war schon zu spät. Vielleicht übertreibt Kyra auch einfach nur...hoffe ich. Nur wenige Sekunden später weiten sich seine Augen und werden dunkel. Sein ganzer Körper versteift sich. Er kann nicht fassen was er da gerade gesehen hat. " Nein....Nein. DER WILL MICH DOCH VERASCHEN!" Cole ist außer sich und ist dabei herauszugehen. Kyra schmunzelt ihn nur an. "Ich hatte also recht. Du liebst sie also doch." Cole bleibt ruckartig stehen. "Du kannst und wirst niemals wissen was passiert ist." Cole spricht nicht laut, aber alleine die Art wie er spricht, macht selbst Kyra eine Gänsehaut. Und anscheinend hat sie bei ihm einen Nerv getroffen, denn jetzt herrscht im Haus ein Tornado und Kyra muss aufpassen nicht von irgendwas getroffen zu werden. Mit dem Türschlag von Cole ist auch der Tornado verschwunden. "Was in aller Welt ist nur passiert??" KYra wendet sich gerade dem Chaos im Haus, als die Tür erneut aufgeht. "Was ist denn hier passiert?" Kyle steht im Wohnzimmer und macht sich ein Bild von der Verwüstung vor ihm. "Ah Kyle. Du hast das Spektakel gerade verpasst. Viel Spaß beim Aufräumen." Kyra grinst mich an und ist dann verschwunden. Kyle bleibt alleine zurück und überlegt was hier passiert sein kann. "Und ich darf den ganzen Mist wieder aufräumen..."

The Moment When I Saw You *In Bearbeitung*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt