Kapitel 12

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"Wir sollten es ihr wohl erklären", dabei schaut Cole den Psychologen ernst an. Kurz tauschen sie Blicke aus, bis beide sich zu Milynn drehen. "Milynn, setzt dich doch bitte wieder auf das Sofa. Wir werden versuchen es dir zu erklären, aber ich möchte, dass du uns ausreden lässt und nicht zwischen drin einfach wegrennst. Okay?" Der Psychologe hat einen warnenden Blick und lässt keine andere Wahl. "Ja, okay. Ich werde nicht gehen. Ich will nur endlich wissen was hier los ist." Der Psychologe und Cole nicken sich noch einmal zu bevor sie sich zu Milynn auf das Sofa setzen. Für ein Moment herrscht Stille. Keiner weiß, wo er anfangen soll. Cole ergreift zuerst das Wort. "Ehrlich gesagt wollte ich genau diesen Moment immer vermeiden. Deswegen weiß ich nicht wo es schlau ist anzufangen." Cole schaut kurz Milynn an, dann zu ihrem Knöchel und wieder zu Milynn. "Ich denke, du möchtest gerade am meisten wissen, was das mit den Träumen auf sich hat, richtig?" Milynn nickt nur stumm, da sie jetzt schon irritiert genug ist. "Hm okay. Also...Es scheint so, als würdest du dich an ein vergangenes Leben erinnern in deinen Träumen." "Vergangenes Leben? Wie soll..." "Milynn. Bitte, lass mich zu Ende reden." Cole sieht Milynn ohne ein Anzeichen von Ärger oder Wut an. Dann führt er fort: "Es kann vorkommen, dass ein Mensch wiedergeboren wird, beziehungsweise die Seele. Jedoch kann sich normalerweise keiner mehr an das vorherige Leben erinnern. Du aber schon. Ich glaube es liegt daran, dass dein Leben abrupt geendet hat und deine Seele keine Ruhe findet. Dein Körper scheint so sehr darauf zu reagieren, dass er sogar das physische aus den Träumen übernehmen kann, wie jetzt." Er schaut beschaut auf den Knöchel von Milynn. Dann ergreift Milynn das Wort. "Okay, sagen wir mal das stimmt. Aber wieso sehe ich dich dann in meinen Träumen? Kannst du dich an irgendwas erinnern?" "Milynn, ich weiß nicht wen du siehst, aber nein ich erinnere mich nicht an irgendein früheres Leben." Milynn ist durch die Antwort nur noch verwirrter. Es ist ganz klar Cole, den ich in meinen Träumen sehe. Warum lügt er also? Erinnert er sich wirklich nicht? "Dann eine andere Frage, was machst du hier? Ich würde jetzt einfach mal behaupten, dass du nicht zum Psychologengespräch hier bist und ihr euch anscheinend sehr gut kennt." Der Psychologe ist kurz erstaunt von der Frage, aber reißt sich schnell wieder zusammen und erklärt die Situation. "Du bist ein schlaues Mädchen Milynn. Du hast recht, Cole und ich kennen uns schon seit einigen Jahren. Wir trainieren hinten öfter mal zusammen." "Trainieren? Was denn?" "Es ist nur Kampftraining um fit zu bleiben. Viel kann man hier in diesem Ort ja nicht machen." Milynn nickt zustimmend zu Cole. "Ich denke, ich fahre dich erstmal nach Hause. Mit einem verstauchten Knöchel kannst du kein Auto gerade fahren." Erstaunt von dem Angebot und der Freundlichkeit von Cole schaut sie Cole nur an, ohne eine Antwort zu geben. "Milynn? Kommst du jetzt, oder willst du hier übernachten?" Sie steht schnell auf und verabschiedet sich noch von dem Psychologen, bevor sie Cole nach draußen folgt. Die Autofahrt verläuft still. Niemand traut sich, weiter darüber zu reden, was beim Psychologen war. Bei Milynn angekommen dreht sich Cole zu Milynn. "Eins möchte ich dir noch sagen. All das, was wir heute dir gesagt haben bleibt auch nur unter uns. Das muss keiner sonst wissen, verstanden?" Verwundert von der Bitte antwortet Milynn erst einen Moment später: "Ja ist okay. Ich bezweifle eh, dass mir das jemand glaubt." Mit einem kurzen Lächeln zu Cole steigt Milynn vorsichtig aus dem Auto, bedankt sich noch bei Cole und geht dann ins Haus. Cole hat von all dem nichts mehr mitbekommen, da er zu erstaunt von dem Lächeln war. "Sie ist immer noch die, die sie früher war ohne das sie selbst davon weiß."

P.O.V Milynn

Milynn liegt nun seit zwei Tagen zu Hause in ihrem Bett. Sie ist die letzten zwei Tage auch nicht zur Schule gegangen, um ihren Knöchel etwas zu schonen. Adam und Layla aus der Clique waren nach der Schule bei ihr, um den versäumten Stoff ihr vorbeizubringen. Aber Milynn hat keinen Kopf momentan für irgendwelche Hausaufgaben. Ihr geht das Gespräch mit Cole und dem Psychologen einfach nicht aus dem Kopf. Sie hatte zwar bis jetzt keine Träume mehr in dieser Richtung, aber gerade das macht ihr Bauchschmerzen. Und da Milynn einfach keine Ruhe findet in ihrem Bett, geht sie nach draußen. Zum Glück geht es meinem Knöchel schon besser. Ich halte es nicht mehr in meinem Bett aus. Ich muss an die frische Luft, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Ohne ein Ziel wandert Milynn draußen herum, zu sehr vertieft in ihren Gedanken merkt sie nicht den Mann, der hinter ihr herläuft. Erst als sie um eine Ecke biegt in eine Nebengasse und in jemanden hineinläuft wird ihr bewusst, dass sie nicht alleine ist und in Gefahr schwebt. Drei Männer umzingeln sie. Alle in Schwarz gekleidet und ihre leuchtend roten Augen sind auf sie fixiert, wie bei einem Raubtier. Milynn ist hilflos. Das einzige, was sie jetzt noch machen kann, ist schreien. Aber auch diese Möglichkeit wird ihr so schnell genommen, wie der Gedanke gekommen ist. Mein Mann steht hinter ihr, Milynn fest im Griff und ein Tuch vor ihrem Mund. Ein paar Sekunden später sieht Milynn nur noch schwarz und wird bewusstlos. Den letzten Gedanken, den sie noch fassen kann, besteht nur noch aus: Gift...Cole...Hilfe...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 19, 2020 ⏰

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