Kapitel 26 - 17. Skorpion

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Kapitel 26: 17. Skorpion

Nun lag es wieder an Nora. Wieder fand eine Karte ihren Weg vom Stapel auf ihre Hand. 'Satinalia - Fest der Seelen' war eine Karte, welche sie noch nie zuvor gesehen hatte. Unten stand in goldenen Lettern: „Gedenke der Toten und kämpfe für die Lebenden." Diese Karte zählten zu den richtige seltenen. Nora legte sie erstmal verdeckt und gab Arlin 'Angin Malam', einen Bogen, erfüllt mit der Essenz der Dunkelheit.

Dann folgte eine Karte mit dem Namen 'Den Tag zerbrechen'. Für die Spieler änderte sich nichts, doch für ihre Partner, wurde das Feld in die Tiefe der Mitternacht getaucht. Angin Malam glühte in Arlins Händen auf und füllte sich mit der Kraft der Dunkelheit.

Noch ehe sie Gefjon die Gelegenheit gab zu reagieren, richtete Arlin ihren Bogen gen Erdboden und feuerte schwarze Pfeile ab. Diese glitten in den Boden, nur um kurz darauf bei Nemesis wieder zu erscheinen. Ein violettes Siegel öffnete sich unter seinen Füßen und zu hunderten schossen die Pfeile daraus hervor, trugen den Engel in die Höhe und ließen ihn schmerzhaft auf den Boden prallen.

Gefjon legte eine einfache Heilungskarte und deckte eine ihrer verdeckten auf. 'Blutmet'. Nemesis Horn, füllte sich mit dem sinistren Gebräu und er trank es aus vollen Zügen.

„Es war ein nettes Spiel", sprach die Lehrerin und legte eine weitere Karte aus ihrer Hand. 'Ruf nach dem weißen Heer'. In Verbindung mit Gjallarhorn, stieß Nemesis in das altertümliche Instrument und ein durchringender Ton erklang. Tief, dunkel, voll. Ein Ton, welcher die Himmel erschütterte und dessen Gewölbe zum Beben brachte. Für die Duellanten brach die finstere Nacht auf und aus dem scheinbaren Himmel ergossen sich die Krieger des Himmels. Geflügelte Frauen in prächtigen schimmernden Rüstungen stürzten herab, auf ihren Lippen ein himmlischen Lied, welches Arlin furchtbar und wunderschön gleichermaßen fand. In ihren Händen hielten sie lange Speere, bereit, sie aufzuspießen. Als sie sie erreichten drangen die Waffen in ihren Körper ein, ließen ihn bluten und sterben. Hunderte der Stangenwaffen versenkten sich in ihr ungeschütztes Fleisch und sorgten dafür, dass Gefjon das Duell für sich entscheiden konnte. Zumindest glaubte sie das.

Nora hatte just in dem Moment ihre verdeckten Karte offengelegt, als die ersten Speere Arlin niederstreckten. Auf ihrer Seite der Klippe wuchs eine große Frauenstatue aus dem Boden. Satinalia, die Göttin der Ernte und der Fruchtbarkeit. Mit ausgestreckten Armen blickte die Statue auf die verwundete Arlin hinunter und zwischen ihren Handflächen bildete sich eine Kugel in den Farben des Frühlings und des Herbstes. Mehrere bläuliche Sphären erschienen um die Kugel und eine Stimme, zart wie ein Brise über goldene Felder sprach: „Während des Festes der Seelen, darf keine Seele genommen werden. Niemals werde ich erlauben, dass das Fest derart gestört wird."

Die blauen Kugeln, lösten sich von der großen und umschwärmten die himmlischen Kriegerinnen. Zwangen sie zum Rückzug. Derweil entlud sich die große Kugel, begleitet von den Geräuschen festlicher Musik, einer fröhlichen und feiernden Menge und einem Chor, welcher das Ende der Ernte und den Beginn der Saat verkündeten. Aus der Kugel schoss ein Strahl auf Arlin und erfüllte sie mit neuem Leben. Augenblicklich wurden ihre Wunden geschlossen und der Lebensgeist angeregt.

Sie war nicht nur wieder am Leben, sondern hatte für die nächsten Kämpfe eine Verstärkung erhalten. So würde sie Nemesis sicher besiegen.

„Satinalia... Die Lieblingskarte meines Sohnes", murmelte Gefjon und lächelte sanft, ehe ihre orangenen Augen, sich auf Nora richteten. „Eine Entscheidung, aus der Not geboren, ist dennoch eine Entscheidung, mit der nur wenige gerechnet haben."

„Ist das ein Kompliment?", fragte Nora vorsichtig.

„Durchaus. Ein anderer Gegner, wäre völlig verblüfft gewesen."

Yorukage ~Die Schule der Magie~(Mitmachgeschichte)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt