Kapitel 13 - 16. Skorpion

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Kapitel 13: 16. Skorpion

Nachdem die Schüler sich zurück in ihre Zimmer verzogen hatte, kehrte Ruhe an der Schule ein. Doch diese sollte nicht lange halten. Es war erst kurz nach Mitternacht, als sich einige Lehrer draußen versammelten. Sie traten im Halbkreis vor ein Gebilde aus Bäumen, das wie ein Durchgang aussah.

Man erkannte dahinter den Wald, doch dieser schien mit jeder Sekunde weiter zu verschwimmen, bis zwischen den Bäumen nur noch ein Gemisch aus Farben zu erkennen war. Ein Zeichen dafür, dass sich das Portal in eine andere Welt öffnete.

Es war möglich dieses Portal auf viele Welten einzustellen und meist war es dauerhaft nach Nyo eingestellt. Der Welt, die zur Schule gehörte und durch ihre Schutzzauber für die Schüler ein sicherer Hafen war.

Doch heute Abend war es auf die Welt der Korriganen eingestellt, denn für das Spektakel, das am frühen Morgen beginnen würde, erwarteten die Lehrer einen besonderen Gast.

Das Portal begann zu schimmern und eine Frau trat heraus, die man einfach nur als zeitlos schön bezeichnen konnte.

Sie hatte lange, spitz nach hinten zulaufende Ohren und silberne Augen, die dem hellen Licht des Mondes Konkurrenz machten. Die schwarzen Haare wallten über ihre Schultern und durch die Tatsache, dass sie leicht verblasst waren, symbolisierten sie ein Alter, dass man der Frau ansonsten nicht ansah.

Ceridwen lächelte sanft, als sie die versammelte Menge erblickte.

Wie es sich gehörte, trat sie als erstes auf Sezuna zu, um dieser beide Hände zu reichen. Die Handflächeln dabei nach oben gerichtet und die Handgelenke präsentierend. Ein Zeichen der Unterordnung gegenüber einer stärkeren Königin. Sezuna trat ebenfalls sanft lächelnd an sie heran und legte ihre Handflächen auf die von Ceridwen. "Willkommen an der Schule, Schwester", sagte sie mit leiser Stimme und spürte, wie Ceridwen ein wenig die Hände nach oben drückte. Sanft, aber bestimmt. Ein Zeichen, dass sie Sezunas Stärke zwar anerkannte, sich aber nicht bedingungslos beugen würde. Das sorgte dafür, dass sich Sezunas Lächeln ein wenig vertiefte.

"Es freut mich hier zu sein", erklärte sie und ließ dann von Sezuna ab, um an Yuna heranzutreten. Ihr streckte sie die Hände ebenfalls entgegen, doch nun war eine Handfläche nach unten gedreht. Yuna erwiderte den Gruß, indem sie eine Handfläche von unten und die andere von oben an ihre Hände legte.

"Willkommen", grüßte die Weißhaarige und schien so emotionslos wie immer.

"Die letzte Jagd ist schon etliche Monde her. Meine ältesten Töchter fragen immer nach dir und wollen wissen, wann du mal wieder vorbeikommst", erklärte Ceridwen und wandte sich nun mit einem Lächeln Sephiroth zu.

Dieser neigte den Kopf. "Da habt Ihr Recht Lady Ceridwen. Die Jagd war sehr schön und es ist durchaus Zeit sie einmal zu wiederholen", erklärte der Engel und nahm Ceridwens Hand, um den Handrücken zu küssen.

Nachdem dies geschehen war, drehte sich Ceridwen zu ihrer Tochter Eabha um, die neben Nemesis stand. Musternd ließ sie ihren Blick über diese wandern.

"Die Mutterschaft steht dir gut, mein Kind", meinte sie mit einem warmen Lächeln. "Ach, da fällt mir ein", damit drehte sie sich an Sezuna und veregnte etwas die Augen. "Wieso befand sich meine Tochter inmitten einer Wüste?"

Diese Frage sorgte dafür, dass Sezunas leises Lachen ertönte. "Für ein Volk, das versteckt lebt, bist du aber gut informiert", stellte sie fest und ihre goldenen Augen funkelten belustigt.

"Ich habe doch ein Auge auf meine Kinder", erklärte sie mit einem sanften Lächeln. "Der rauchende Spiegel ist dabei wirklich hilfreich."

Ceridwen trat an Nemesis heran und zwinkerte ihm zu. "Damit hast selbst du nicht gerechnet, dass Eabha so gelenkig ist, was?", fragte sie neckend.

Yorukage ~Die Schule der Magie~(Mitmachgeschichte)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt