18. Kapitel

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"Danke, es geht wieder", bemerkte ich und Harry hinterfragte ob es wirklich gehen würde und ich bejahte nur, dann schlief ich auch wieder relativ schnell ein, es lag wahrscheinlich daran, dass Harry mich diesmal ganz fest in seinen Armen hielt, es ging mir dadurch sofort besser und ich konnte ruhig schlafen.

Nächster Morgen

Mein Kopf fühlte sich schwer an und ich hatte Kopfschmerzen, oh nein, wie ich es hasste, Kopfschmerzen zu haben, dass ist mit das schlimmste überhaupt, ich blinzelte mir den Schlaf aus den Augen und sah dann neben mich, doch Harry war nicht mehr da, es lag nur ein weißer Briefumschlag auf der Bettseite wo Harry gestern noch lag. Irgendwie hatte ich Angst was mich erwarten wird, wenn ich ihn öffne, aber ich musste es tun. Ich öffnete den Brief und nahm zwei Zettel heraus und fing an zu lesen. Der Junge, den ich nun mal liebte, schrieb, dass er nach Hause gehen musste, da seine Eltern heute wieder kommen würden, ihm es leid tun würde und er bald wieder kommen würde. Da saß ich nun, alleine, ohne Harry und ich fühlte mich leer, kalt, gefühllos, als würde ein wichtiger Teil von mir fehlen, war das normal, eine Person direkt zu vermissen, wenn sie gerade mal fünf Minuten nicht mehr richtig bei einem ist? Ich hoffe es ist so, sonst könnte ich mich direkt einweisen lassen...ich habe das Gefühl ohne ihn einfach nichts mehr zu können, selbst das Atmen fällt mir ohne ihn schwer.
Ich lächelte, als ich mir seine Schrift immer wieder anschaute, aber ich wollte viel lieber, dass er noch bei mir ist, neben mir liegt und wir uns unterhalten würden, das wäre das einzige was ich bräuchte, ihn, ein Bett und ein Leben lang. 'Oh Gott Liz, du bist so ekelhaft romantisch', flüsterte mir mein Unterbewusstsein zu und es hatte Recht, ich war wirklich sehr Gefühlsduselig drauf. Nach ein paar Minuten, des an die Decke Starrens, beschloss ich mich fertig zu machen und dann zu gucken wie es weitergeht.
Also ging ich erstmal ins Bad und lies die Brause der Dusche an. Ich stellte mich drunter und das Wasser prasselte meinen Körper herunter, ich betrachtete ihn und fand mich irgendwie eklig, die Narben störten mich, aber ich wusste warum ich sie hatte...mein Körper widerte mich wie eh und je an, ich fand mich zu dick, zu kurvig, zu fett einfach, ich versuchte mich an Harrys Worte zu erinnern, dass es nicht stimmt, aber es fiel mir schwer, sehr sogar, immer wenn er weg ist, fühle ich mich so, leer und einfach wie eine leere Hülle die durch die Gegend taumelt. Ich duschte mich fertig und machte schweren Herzens die Dusche aus, ich liebte Duschen, es ist einfach schön, über alles nachdenken zu können und dabei einen freien Kopf zu bekommen, unter der Dusche treffe ich auch meistens die wichtigsten Entscheidungen und ein Wunder, diese Entscheidungen bereue ich auch nie, deshalb liebte ich das duschen, es war Tiefen entspannend. Nun trat ich aus der Dusche aus, trocknete mich aus und trottete in mein Schlafzimmer, um mir frische Unterwäsche rauszusuchen, diese zog ich an, sie war pink mit Blumen, ja ich habe auch farbenfrohere Unterwäsche in meinem Kleiderschrank und die Sachen sieht eh keiner, bei diesem Gedanken musste ich Lächeln, weil es da ja doch jemanden gab, ich schlug mir den Gedanken wieder aus dem Kopf und zog mir einen schwarzen Sweater und meine graue Sweathose an, dazu noch Socken und ich ging wieder in mein Bad. Ich fabrizierte meine Gesichtsreinigung, putzte mir die Zähne und fing an mir die Haare zu machen. Ich benutzte etwas Schaumfestiger, bevor ich sie föhnte, damit ich endlich mal mehr Volumen hatte, was mir ernsthaft gesagt nicht schaden könnte, dann föhnte ich sie und schminkte mich anschließend.
Danach saß ich auf meinem Bett und scrollte mein Dashboard bei Tumblr runter, dabei überlegte ich was ich nun machen könnte und beschloss erst mal zu gucken, ob meine Eltern schon wach sind. Ich öffnete kurzerhand meine Tür und stieg die Stufen hinunter, keine Spur von niemandem, sie schliefen wohl noch, naja ich kann es Ihnen nicht verübeln, also fing ich an einen Zettel zu schreiben, wo drin stand, dass ich mit Christina Frühstücken gegangen bin und das ich danach auch bei ihr bin und sie sich keine Sorgen machen brauchen, da ich um spätestens 19 Uhr wieder Zuhause sein werde, da ja morgen Schule ist und ich noch Hausaufgaben machen müsse.
Ich ging wieder nach oben und zog mich um. Ich guckte in den Spiegel, ich hatte eine schwarze Hose, meinen schwarzen Pullover und schwarze Sneaker an, ja so könnte ich gehen, ich nahm mir eine Sweatjacke aus meinem Schrank und eine Bomberjacke. Ich ließ meine Haare offen und schnappte mir mein Handy, samt Geld und Kopfhörern, außerdem nahm ich mir noch einer meiner Englischlektüren 'Romeo und Julia' mit. Schnellen Schrittens nach unten, nahm ich mir meinen Haustürschlüssel und schlenderte zu einem meiner Lieblingscáfes, welches 'Kaffee Coffee Café' hieß, ein scheiß Name, aber mir gefiel es, nicht so wie die anderen.
Ich betrat den Laden und bestellte mir einen Latte Machiatto und wer hätte es gedacht was zum Essen, um genau zu sein einen Bagel mit Gurken und Frischkäse, die schmeckten hier wirklich am Besten. Das Café war noch leer, ohnehin kennen es die wenigstens und das ist für mich nur perfekt, ich Pflanze mich in eine Ecke, mit Kissen und einer kleinen Lampe über mir, warte auf mein Getränk und mein Essen. Ich setzte mich im Schneidersitz hin und stöpselte mir meine Kopfhörer ein, ich hörte 'Love me like you do' von Ellie Goulding, ganz leise, damit ich mitbekam, wenn der Kellner kommt.
Ich holte das Buch heraus und begann zu lesen, ich war eigentlich schon fast fertig mit der Lektüre, jedoch wollte ich es noch mal lesen und las das Ende.
Es berührte mich, diese eine Szene, wo Romeo nicht ohne Julie leben könnte, und sich selbst umbringen will, ich las gerade den letzten Satz und da kam auch schon der Kellner mit meiner Bestellung. Er lächelte mich freundlich an und musterte mich ein bisschen, ich lächelte ihn ebenfalls an und dann stellte er meine Bestellung auf den Tisch, "einen Latte Machiatto und einen Bagel", ich nickte ihm zu und dann verschwand er auch wieder. Ich nippte an meinem Latte und biss einmal von meinem Bagel ab, ich merkte wie mich der Kellner ab und zu mal musterte und ich lächelte ihn freundlich an, dann beschloss ich, das Buch nochmal zu lesen, mittlerweile war es eines meiner Lieblingsbücher und ich finde die Story einfach toll.
Die Musik und das Buch ergaben eine Harmonie die ich den ganzen Tag beibehalten wollte. Plötzlich räusperte sich jemand neben mir und ich erschrick ein wenig und sah auf. Es war der Kellner, der mich ansah. "Hey", kam es von ihm, ich nickte, "Hay", gab ich wieder, "Warum so alleine hier?" fragte er mich, "Warum so neugierig", antwortete ich mich mit einer Gegenfrage und er lachte, "ah okay, so eine bist du also, redest nicht gerne über dich, nh?", "Du solltest Detektiv werden", bemerkte ich und wir lachten, "naja ich möchte dich nicht stören, aber du sitzt hier so alleine und ich dachte du bräuchtest etwas Gesellschaft", ich schüttelte meine Hand mit der Lektüre und zwinkerte ihm zu, er schien es zu verstehen und nickte nur, "trotzdem nett dich kennengelernt zu haben, so hübsche Kundinnen gibt es selten", mein Blick senkte sich und ich wurde rot und nippte mal wieder an meinem Latte. Eigentlich war er ja ganz nett, aber ich weiß nicht, "achja kann ich deine Nummer haben", fragte er plötzlich, ich wusste nicht was ich sagen sollte, "wofür?", das war das einzige was mir einfiel, "damit ich dich irgendwann auf einen Latte Machiatto einladen kann", ich kicherte und nickte, er reichte mir sein Handy und ich tippte meine Nummer ein, "übrigens ich bin Niall", lächelte er, "Liz", gab ich wieder und er nickte, dann reichte ihm ihm sein Handy und er grinste, "ich werde mich melden", kam es von ihm, dann senkte ich meinen Blick und las weiter. Eine gefühlte halbe Stunde verging und ich beschloss so langsam mal meinen Bagel aufzuessen und das tat ich dann auch, ich lauschte währenddessen der Musik meines Handys, gerade spielte das Lied 'Iris' und ich guckte Niall bei der Arbeit zu, er war wirklich hübsch und ich muss sagen, er wirkte nett, aber ich erwischte mich dabei wie ich mir wünschte, dass Harry, anstatt Niall hier wäre, doch ich bezweifelte, dass das, "Hey Süße", wurden meine Gedankengänge unterbrochen und ich realisierte erst nach einer Minute wer sich da neben mich setzt, "Harry", hauchte ich seinen Namen und umarmte ihn stürmisch, seine Brust bebte vor Lachen und ich küsste ihn, "Na hat mich da jemand vermisst?" kam es von ihm und ich nickte beschämt, gut, dass er nicht weiß wie sehr. Er sah mir in die Augen und ich sah in seine, "Aber ich dich auch Liz", gab er wieder, "was machst du eigentlich hier?" fragte ich, "viel besser, woher weißt du, dass ich hier bin?" Er grinste, also, ich war bei dir und deine Mutter meinte, dass du mit Christina Frühstücken wärest und ich habe sie gefragt, wo denn, doch sie wusste es nicht genau und ja dann bin ich durch die Straßen geschlendert und wollte mir einen Kaffee zum mitnehmen holen und dann hab ich dich hier sitzen sehen." Er lächelte und küsste mich dann, ich liebte es, wenn er seine Lippen auf meine legte, das war ein schönes Gefühl, ich kannte bis jetzt nichts schöneres. Ich musste in den Kuss hinein Lächeln und er ebenfalls.
"Was machst du denn hier Liz Carter?" fragte er mich, nach dem Kuss. "Ich lese und trinke was", "so so", kam es von ihm, "gut, dass du auch was gegessen hast, jetzt geht's mir noch besser", lächelte er, ich nickte und grinste. Ich fühlte mich geliebt, wenn ich in seiner Nähe war, auch wenn ich wusste, dass er nicht das selbe für mich empfindet, wie ich für ihn. Er nahm sich meine Lektüre und sah sie sich an, "Romeo und Julia, schöne Story", kam es von ihm, "ja, ich empfinde es genau so", sagte ich. Harry sah mich an und was er dann sagte lies mich aus allen Wolken fallen.

Save my life ||h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt