Es war Mittag, und das Restaurant meiner Eltern recht gut gefüllt, als Louis hereinkam.
Er entdeckte mich sofort - ich war schließlich auch schlecht zu übersehen mit meinen hohen Absätzen - und kam prompt auf mich zu.
Ich stöhnte auf, und machte schnell auf dem Absatz kehrt, um für Tisch 56 noch mehr Sekt zu holen und das dreckige Geschirr wegzubringen.
Leider war Louis im Gegensatz zu mir sehr schnell unterwegs - er musste immerhin auch keine zwei Tabletts vollgestapelt mit Tellern auf seinen Armen balancieren - und erreichte mich so, noch bevor ich die Tür zur Küche passieren konnte.
"Hey Delilah", grinste er mich an.
"Was willst du?", blaffte ich ihn an, während ich den Drang unterdrückte, ihm sein tolles - äh, ich meine saublödes - Grinsen mit einem halbvollen Krug Wasser aus dem Gesicht zu wischen.
"Unser Nicht-Date ist heute", erklärte er, wobei das Grinsen nicht verschwand.
"Oh, tut mir leid, ich muss arbeiten, das müssen wir wohl verschieben!", lächelte ich süßlich.
"Ich hab schon mit deinen Eltern gesprochen, du hast den Rest des Tages frei", erwiderte er strahlend.
"Oh, wie ... toll", murmelte ich, "Ich bring trotzdem noch das hier weg." Ich nickte in Richtung der Tabletts.
"Ist gut, ich warte hier." Damit setzte er sich an einen Tisch und ich machte mich seufzend auf den Weg in die Küche.
Woher er wusste, dass ich hier arbeitete, brauchte ich Louis gar nicht zu fragen - meine Eltern wollten schon immer, dass ich jemanden wie ihn heiratete.
Ich ließ mir so viel Zeit wie möglich, während ich die Tabletts wegbrachte, meine Kollegin von den ausstehenden Bestellungen informierte, und mich umzog, doch letzten Endes stand ich schon eine Viertelstunde später wieder bei meinem Nachbarn.
"Dann los", strahlte er und zog mich an meiner Hand hinter ihm her.
~*~
Wir fuhren bereits seit über einer Stunde, als vor uns plötzlich ein riesiges Schild auftauchte.
Noch fünf Kilometer stand darauf, und noch etwas anderes, das ich aber nicht lesen konnte, weil wir schon daran vorbeifuhren.
Ich hatte Louis nicht gefragt, wohin wir fuhren, weil es mich schlichtweg nicht interessierte, doch jetzt wurde ich neugierig.
"Wohin fahren wir eigentlich?", fragte ich.
Louis lächelte mich geheimnisvoll an und antwortete: "Wirst du schon früh genug sehen."
Früh genug war etwa zehn Minuten später, als ich erst das Looping einer Achterbahn entdeckte, und dann immer mehr Dinge, die auf einen Freizeitpark hindeuteten.
Schließlich parkten wir auf dem Platz direkt vor dem Freizeitpark und ich fragte überrascht: "Du gehst mit mir in den Le Cirque?"
Er nickte stolz, bevor er ausstieg, woraufhin ich mich genötigt sah, ebenfalls auszusteigen. Gut, vielleicht wollte ich auch einfach nur so schnell wie möglich in den Park.
Ich hatte schon immer hier her gewollt, aber niemand wollte mit mir kommen.
"Woher wusstest du, dass ich hier her wollte?", fragte ich misstrauisch, als wir durch das Drehkreuz hinter den Kassen liefen.
"Intuition", erwiderte er zwinkernd.
Lachend sah ich ihn von der Seite an. "Ich dachte, das hätten nur Frauen? ... Oder bist du eigentlich eine Frau?"
Daraufhin brach er in schallendes Gelächter aus, und schüttelte wild den Kopf. "Durch und durch Mann."
Plötzlich blieb er stehen und hörte auf zu lachen, sodass ich ihn irritiert ansah. "Was?", fragte ich, während ich seinem Blick zu einem Süßigkeitenstand folgte.
"Zuckerwatte!", quietschte er begeistert und rannte los.
Seufzend folgte ich ihm. "Oh ja, durch und durch Mann", murmelte ich sarkastisch.
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Hier bin ich wieder! Kurzes Kapitel, aber ich muss gleich zum Methodentraining, deswegen musste ich mich beeilen.
Was würdet ihr zum ersten Date machen wollen?

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Fanfiction»Was ist verdammt noch mal passiert in den zwei Jahren?« »Diese Sache, die sich Leben nennt.«