Kapitel 10

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Livia's PoV:

Verschlafen reibe ich über meine Augen uns setzte mich langsam auf. Völlig orientierungslos wandert mein Blick durch das halbdunkle Zimmer, bei welchem es sich ziemlich offensichtlich nicht um mein eigenes handelt.

"Du bist ja schon wach" Ich schaue zur Tür, die nun gerade so weit offen ist, dass Wincent seinen Kopf hindurchstrecken kann. Und da fällt es mir wieder ein. Dieser Mann und wie er mich angefasst hat. Wincent, der wie aus dem Nichts auftauchte. Wie er mir half und sich anschließend um mich gekümmert hat. Beschämt wende ich bei der Erinnerung an den gestrigen Abend meinen Blick von ihm ab, doch es dauert nicht lange, da sinkt die Matratze neben mir ein wenig ein.

"Gehts dir nicht gut?", höre ich Wincent sanft fragen. "Doch...", murmle ich und seufze. "Hey, was ist los?" Wincent legt seine Hand auf meine Schulter. Langsam schaue ich zu ihm und blicke in seine Augen. Wenn man sie genauer betrachtet, sind sie gar nicht so dunkel, wie sie auf dem ersten Blick zu sein scheinen. Je nach Lichteinfall wirkt das warme Braun etwas heller und wird von einem fast schwarzen Kranz umrahmt. Sie erinnern mich ein wenig an die Augen eines Teddybärs.

"Es ist nur...", fange ich an, doch weiß nicht, wie ich es erklären soll. In gewisser Weise schäme ich mich dafür, was er gesterm gesehen hat, doch anderseits bin ich auch froh darüber, denn sonst wäre ich diesem fremden Mann mit ziemlicher Sicherheit hilflos ausgeliefert gewesen. Ich fühle mich schrecklich deswegen, anderseits weiß ich aber, dass es leider viele andere Frauen gibt, die in genau so einer Situation waren. Ich bin also nicht allein damit. "Keine Ahnung...", sage ich schließlich. "Es ist einfach eine beschissene Situation"

Wincent nickt. "Ich kann mir wahrscheinlich nicht mal annähernd vorstellen, wie du dich fühlen musst" Er entfernt seine Hand von meiner Schulter, nur um stattdessen seinen Arm schützend um mich zu legen. Wäre es der Mann von gestern, würde ich jetzt wohl in Panik ausbrechen, doch bei Wincent verspüre ich weder Panik noch Angst, denn genau das Gegenteil ist der Fall. Unser körperliche Kontakt löst ein angenehmes Gefühl in mir aus, dass mich zur Ruhe kommen lässt. Er entspannt mich und das merke nicht nur ich, sondern auch Wincent, der nun lächelt. "Aber ich bin immer für dich da, Livia. Wenn du reden willst oder einfach nur jemanden zum Zuhören brauchst, du kannst immer zu mir kommen. Für dich habe ich immer ein offenes Ohr. Damals wie heute"



Irgendwie fühle ich mich jedes Mal so lonely, wenn ich ein neues Kapitel schreibe oder hochlade. Ich will auch so  jemanden haben😞😄

Bis zum nächsten Mal

Fate || Wincent WeissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt