Kapitel 11

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Livia's PoV:

Nach dem Frühstück, das sich aufgrund Wincent's zwei Katzen als etwas schwierig herausstellte, bringt er mich nach Hause. Da wir nicht all zu weit voneinander entfernt wohnen, ist es nur eine kurze Fahrt.

"Ich bring dir deine Sachen, sobald ich sie gewaschen habe", sage ich zu ihm, als wir bei mir an der Haustür stehen. "Nein, behalte sie ruhig. Die Hose ist mir ohnehin zu klein und Hoodies hab ich zu genüge. Außerdem siehst du darin ziemlich süß aus" Ich lache leicht bei seiner Bemerkung und spüre, wie meine Wangen leicht erröten. Wincent grinst mich nur unschuldig an und zuckt mit den Schultern. Ich schüttle nur meinen Kopf und stelle die Tüte mit meinen Sachen ab, bevor ich einen Schritt auf ihn zugehe und ihn fest umarme. Es dauert einen Moment, bis Wincent die Umarmung erwidert. "Danke...", murmle ich.

Es ist nur ein ganz simples Wort, doch dahinter steckt viel mehr Bedeutung, als mancher vielleicht vermuten mag.

"Ach Livia...", höre ich ihn flüstern, als er sein Kinn auf meinen Kopf platziert. Was er dann sagt, verstehe ich leider nicht, doch ich frage auch nicht nach.

Ich löse mich ein wenig von ihm und schaue zu ihm hoch. In seinem Blick liegt etwas ganz sanftes und liebevolles, als er mein Gesicht mit seinen Händen umfasst. In gewisser Weise verwirrt es mich, wie vertraut wir miteinander umgehen. Als wären wir nie getrennt gewesen. Doch selbst als wir noch zusammen zur Schule gingen, war dieses Vertrauen zwischen uns nicht so stark, wie es jetzt zu sein scheint. Oder bilde ich mir das einfach nur ein? Vielleicht liegt es auch daran, dass wir beide erwachsener geworden sind und Dinge, oder wie in unserem Fall, Menschen anders wahrnehmen.

"Pass auf dich auf, ja?" Wincent beugt sich nach vor und drückt mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er schließlich wieder Abstand zwischen uns bringt und mich anlächelt. "Mach ich. Du aber auch, okay?" "Versprochen, mach dir keine Sorgen" Ein kleines Grinsen huscht über meine Lippen. "Wer sagt denn, dass ich mir Sorgen mache?" "Weißt du, deine Augen haben dich schon immer verraten, Livia", meint er daraufhin grinsend und dreht sich um. Ich beobachte ihn dabei, wie er zu seinem Auto geht und einsteigt. Er winkt mir nochmal zu, bevor er aus der Einfahrt fährt und ich alleine vor der Tür stehe, und mich frage, ob er mich noch immer wie ein offenes Buch lesen kann.




Fate || Wincent WeissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt