Ace Miller
Mittwoch
Es war nun mehr als eine Woche vergangen und ich hatte bisher noch nicht die Chance bekommen mich mit Coda zu unterhalten oder mich zumindestens bei ihr zu entschuldigen, für mein Verhalten ihr gegenüber. Ich fuhr jeden Morgen bei ihr vorbei um sie möglicherweise mit zur Schule zu nehmen, allerdings war sie wirklich gut bei dem Thema mir aus dem Weg zu gehen. In der Schule hatte ich sie komischerweise bis jetzt auch nicht antreffen können. Bis jetzt.
Sie stand da, an ihrem Spind, schien sich ganz entspannt mit ihrer Freundin Kate zu unterhalten und räumte währenddessen ihre Schulbücher für die nächsten Schulstunden in ihren 'Mickey-Mouse'-Rucksack. Ihre braunen langen Haare lagen glatt auf ihren Schultern und schmeichelten ihrem Gesicht, ihre Augen schimmerten gräulich und obwohl ich braune Augen bei Mädchen bevorzugte, zogen mich ihre förmlich an. Ich wollte, weiß Gott wieso, wieder das türkisene Meer aus Gefühlen in ihren Augen sehen können um mich darin zu verlieren.
Moment. Seit wann spielte sich in meinem Kopf eigentlich dieser Kitschfilm ab? Was zum Teufel ist los mit mir? Ich brauche Alkohohl. jetzt.
Gerade als ich mich bereits umgedreht hatte um meinen Kopf mit einem Bier, beim Kiosk um die Ecke, runterzukühlen drehte ich diesen nochmal zu ihr. Ihr Blick lag nicht mehr auf Kate, die sie immernoch vollquatschte, sondern auf einem Jungen dessen Gesicht mir extremst bekannt vorkam. War das nicht dieser Kellnersjunge? Sie wollte doch nicht etwa etwas von dem, oder doch? Ich ballte meine Hand zur Faust um die plötzliche Wut zu unterdrücken die sich in mir anstaute. Bevor ich noch etwas unüberlegtes tat lief ich schnell aus der Schule und warf dabei ausversehen einen Fünftklässler um. Warum sind die nur immer so winzig?! Zu meinem Glück fing er nicht an zu Heulen oder Sonstiges, trotzdem spürte ich die Blicke der Anderen auf mir und als ich mich erneut umdrehte sah mir Coda direkt in die Augen. Natürlich rutschte mir das Herz in die Hose. Ich atmete tief ein und ging nun bemüht gelassen die letzten Meter aus der Schule um mir direkt, als ich draußen war die Hand gegen die Stirn zu schlagen. Was bin ich nur für ein Idiot und was stimmt eigentlich mit meinen Gefühlen nicht?
Statt mir beim nächsten Kiosk ein Bier zu holen rief ich Josh an, den Typen der mein Auto geschrottet hatte. Nach kurzer Zeit erklang das Freizeichen und ein bekiffter Josh ging ans Telefon:" Hallo?", "Wo bist du?", wollte ich angepisst wissen. einen kurzen Moment lang war Stille, da er genau wusste worum es ging und wahrscheinlich nicht wusste wie er das jetzt noch retten sollte. "Alter, chill mal deine Lage. Du bist doch nicht etwa sauer wegen den paar Macken an deiner Karre?", meinte er verunsichert, woraufhin ich nur ironisch anfing zu lachen. " Du bist tot, Josh."
Plötzlich hörte ich eine weitere Stimme bei ihm im Hintergrund:" Ey Josh, mit wem telefonierst du da?" Das war eindeutig Mike, der Nachbar von Kate, der genauso bekifft klang wie Josh. Josh meckerte diesen direkt an, da er wusste dass ich jetzt wusste, wo er war. Kurz bevor ich das Telefonat abbrach hörte ich noch Josh schreien, dass Mike gefälligst die Drogen nehmen sollte damit beide abhauen konnten. Zu ihrem Pech war das ausgeräumte Spielkasino indem sie sich zu 100% befanden direkt um die Ecke und so zugedröhnt wie sie waren standen meine Chancen sie noch anzutreffen recht gut, weshalb ich direkt losjoggte und nach wenigen Minuten dort ankam.
Wie ich es mir gedacht hatte waren sie immernoch da, sie standen vor dem Ausgang des Kasinos und schienen sich zu streiten. " Was meinst du mit du hast den Autoschlüssel verloren?!", schrie Josh aufgebracht Mike entgegen, der so aussah als würde er am liebsten einfach die Fliege machen. Beide schienen mich noch nicht bemerkt zu haben, weshalb ich mir die Zeit nahm um das Schauspiel zu genießen. Mike sah ihn etwas ratlos an und fing dann an mit den Händen in der Luft rumzufuchteln um anschließend seine missliche Lage zu erklären:" Man Josh, du hast mich so gestresst und rumkommandiert mit den Drogen, dass mir die Schlüssel wohl irgendwo dort drinnen aus der Hosentasche rausgeflogen sind." Josh atmete aufgebracht laut aus, hielt sich die Hand gegen die Stirn und raunte gereizt:" Dann los jetzt, bevor noch der Mörder kommt!"
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Alexithymie / unable to feel emotions / #glambookaward2019 #waveaward2019
Fiksi RemajaHast du dir schon mal die Frage gestellt wie es wäre keine Emotionen zu empfinden? Könntest du dir vorstellen mit solch einem Zustand zu leben? __________________________________________________ Seit Jahren lebt sie mit dem Persönlichkeitsmerkmal A...