Spannungen und Karaoke

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Das zwitschern der Vögel und die ins Zimmer strahlende Sonne weckten mich. Ich hatte keine Ahnung wie viel Uhr es war. Um mich vor dem Sonnenlicht zu verstecken, drehte ich mich auf die Seite. Zu meiner großen Überraschung erblickte ich Tobi, welcher noch friedlich schlummerte. Mein blick verharrte auf ihm, er sah einfach so unfassbar süß aus, wenn er schlief. Instinktive streckte ich meine Hand aus um ihn zu berühren, doch wenige Zentimeter vor ihm stockte ich. Mir schossen die Bilder vom gestrigen tag in den Kopf. Von Pan die ängstlich auf dem Boden Kauerte und von Erik der mich verachtend und wütend anblickte. Ich zog meine Hand wieder zurück. Zu was ich wegen diesem Mann in der Lage war zu tun, jagte mir Angst ein. Was Tobi nur jetzt von mir halten musste, sicherlich hasste er mich jetzt. Aber warum schlief er dann trotzdem an meiner Seite? Warum schlief er nicht auf dem Sofa? Warum hatte er mir gestern überhaupt geholfen? Fragen über Fragen die ich mir stellte und auf die ich so schnell auch keine Antwort bekommen würde. Also beschloss ich ganz leise aufzustehen, um Tobi nicht zu wecken und tapste Richtung Badezimmer. Nach dem morgendlichen Toiletten gang, blickte ich in den Spiegel und erschrak vor mir selbst. Ein leichenblasser Curry blickte mir entgegen, mit tiefen Augenringen und blutunterlaufenen Augen. Mein Spiegelbild starrte mich an und grinste mir Wahnsinnig entgegen. Wie erstarrt Blickte ich mich an und sah wie mein Mund sich bewegte und leise aber sehr bestimmend sprach:" Das bist du. Genau das." Ich schrie auf:" Verschwinde!" und wisch vom spiegel weg und kauerte mich in die Ecke des Badezimmers. Es hämmerte an die Tür:" Curry was ist los?! Brauchst du Hilfe?", hörte ich Tobis stimme, doch ich war wie gelähmt und konnte ihm nicht Antworten. "Curry, sag doch was. Ich komm jetzt rein.", kam von Tobi und die Tür ging vorsichtig auf. Ich schlug die Hände vor Gesicht:" schau mich nicht an Tobi. Ich bin ein Monster, schau mich bloß nicht an." Tobi setzte sich vor mich und nahm mir behutsam die Hände vom Gesicht. Sein Gesicht lag auf der höhe von meinen, weswegen ich wie gebannt in seine blau-grauen Augen. "Du bist kein Monster. Du machst grade nur eine sehr schwierige zeit durch. Alles ist ok Curry ich bin doch bei dir.", flüsterte er und nahm mich in seine Arme. Durch die Berührung Ausgelöst, fing ich an zu weinen. "Ganz ruhig Großer ich bin doch da.", sprach Tobi und tätschelte mir behutsam über den Rücken. Als ich endlich aufhörte zu schluchzen half er mir hoch und meinte zu mir das ich einfach mal unter die heiße dusche gehen sollte und dann würde die Welt wieder viel besser aussehen. Ich befolgte seinen Rat. Als ich fertig war Atmete ich tief durch und ging nervösen Schrittes in den Wohnbereich, wo ich die anderen Reden hören konnte.

"G.. G.. Guten morgen.", stotterte ich vor mich hin und schaute auf meine Füße. Stille dominierte den Raum. "Das Gestern... Ich wollte... Ich wusste nicht.", versuchte ich mich zu erklären doch brach wieder ab. "Frau Hasenberg und ich gehen heute die Insel erkunden.", vernahm ich Eriks Stimme:" Es ist besser wenn du hier bleibst." "Um dich noch bisschen zu erholen.", ergänzte Pan und wurde rot. "Ich bleib heute bei dir.", sagte Tobi mit einen Aufmunternden Tonfall. "Aber auch nur, weil wir nicht wissen ob du Entzugserscheinungen bekommen wirst.", raunzte Erik.

Total verunsichert ging ich zum Kühlschrank, nahm mir ein Glas Orangensaft und setzte mich raus an den Pool. Im Augenwinkel sah ich wie Erik Pan an der Hand nahm und sie das Grundstück Verliesen. Etwas niedergeschlagen von der Offensichtlichen Abweisung, lehnte ich mich im Liegestuhl zurück und schloss meine Augen.

flüsternd: Alles wird gut, du hast nur das verteidigt was du liebst, irgendwann werden sie es schon verstehen.

ernüchternd: Das werden sie ganz sicher nicht, du hast es ruiniert und warum? Genau weil du einfach zu Behindert bist.

flüsternd: Sie werden es schon irgendwann verstehen und bis dahin genießen wir heute den Tag allein mit unserem Topi.

ernüchternd: Er ist nicht unser Tobi, er wurde nur zum Babysitten zurück gelassen.

flüsternd: Aber...

Und wieder herrschte Stille. Das die Stimmen mal einfach verstummten, kannte ich nicht. Ich Atmete die frisch aufkommende mehres priese ein. "Wow tut das gut", summte ich vor mich hin. "Da ist ja wieder mein Curry wie ich ihn kenne", strahlte Tobi der grade raus kam. "Ich glaube ich Fang mich so langsam wieder also wenn du lieber zu den anderen...", versuchte ich einen Satz zu bilden doch wurde direkt wieder von Tobi unterbrochen:" Das hättest du wohl gerne. Ne ne, ich bleib heute den ganzen Tag an deiner Seite. Er kramte in seiner Hosentasche und holte seine Zigaretten raus und machte diese auch direkt an. "Ich weiß die frage wird dich jetzt schocken, aber darf ich eine haben? Sonst müsste rein gehen und meine holen.", fragte ich unsicher meinen gegenüber. "Waaaas du rauchst?", fragt Tobi mit einem gespielt schockierten Tonfall. "Du weißt es ?", antwortete ich nervös. "Wir haben gestern deine Tasche durchsucht. Natürlich weiß ich es.", schloss Tobi und reichte ihm eine Zigarette. Genüsslich zog ich dran und kam das erste mal im Urlaub wirklich zu ruhe.

Der weitere Tag verging wie im Fluge. Wir quatschten viel, alberten rum, planschten bisschen im Pool und schauten uns zusammen den Sonnenuntergang an. "Danke", sagte ich in die Stille hinein. Tobi lächelte nur und mich durchdrang eine Welle des Glückes. Wir lagen noch eine Weile da, bis Pan und Erik mit vielen Tüten bepackt zurück kamen. "Wir waren Shoppen", trällerte Pan und lief in das Haus. "Insel erkunden hat sie gesagt... Das wird lustig hat sie gesagt... Das wir nur in Klamottenläden rumhängen würden hat sie nicht gesagt.", brummelte Erik vor sich hin und folgte Pan. Auch Tobi und ich gingen wieder hinein, auch wenn ich erstmal unsicher auf der Türschwelle stehen blieb. "Tobi, Curry wir haben euch Party Klamotten mitgebracht. Hop duschen gehen, umziehen und los gehts. Wir haben heute noch was vor.", lachte Pan. Etwas Irritierte starrte ich Pan an. "Ihr habt die Frau doch gehört. Go go go.", feixte Erik. Wir taten wie geheißen und machten uns fertig.

Pan und Erik kamen aus dem lachen nicht mehr raus, als ich und Tobi im Partnerlook, fertig gestylt vor den beiden Stand. Ein lila Hemd und eine schwarze Röhrenjeans hatten wir als nun bei an. Wir wurden vom Blitz von Pans Handy geblendet, die sich extrem über das entstandene Foto freut. "Allein dafür hat sich das schon gelohnt.", quietschte Pan und schnappte sich ihre Hand Tasche. "Wo gehts denn jetzt überhaupt hin?", harkte Tobi nach. Ich konnte erkennen das er knallrot geworden war, also packte ich seine Hand und meinte:" Egal wo es hingeht Hauptsache wir sind zusammen." "boaah da verbringt mal einen Tag mit dir alleine und du musst schon wieder direkt rum schwulen.", sagte Tobi gespielt genervt. Wir stiegen in das Auto und fuhren runter ins Dorf. Erik hielt direkt vor einer Karaoke bar:" Ich sag's gleich das war nicht meine Idee.", denn noch konnte man Erik die Vorfreude an sehen.

In der Karaoke bar setzten wir uns ins Separee und genehmigten uns den ein oder anderen Cocktail, redeten, sangen und genossen einfach den friedlichen Abend. Nach dem Tobi noch total besoffen "I will always love you" gesungen hatte beschlossen wir den Heimweg an zudrehten und vielen nur noch ins Bett. 

Du bist mein... Ob du willst oder nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt