Im Bann des Bogens (LegolasFF)

- Kapitel 6 -

Mein Blick wandert wie Automatisch zum Prinzen und mir stockt der Atem...

Nein! Das darf jetzt nicht war sein. Über die ganze Zeit die er in dem Raum war habe ich ihm nicht ins Gesicht geblickt. Mir fällt genau jetzt jede Farbe aus dem Gesicht. Wenn ich nicht noch den kleinen Funken Selbstbeherrschung hätte würde mir meine Kinnlade auf den Tisch fallen. So schnell es geht schaue ich weg.
Er ist die Wache! Die Wache war oder ist der Prinz! Und ich bin gestern in ihn hinein gerannt. Es scheint keinen Zweifel zu geben, aber doch will ich es nicht glauben. Ich beiße mir nervös auf die Unterlippe und Versuche einen klaren Kopf zu bewahren. Als er am Eingang stand dachte ich noch das es die selben Haare sind und jetzt ist er es wirklich. Das kann nicht sein! Ich muss mich vergewissern. Vorsichtig richte ich meinen Blick wieder hoch. Im Augenwinkel sehe ich wie freudige und enttäuschte Schüler zu ihren Ausbildern gehen. Als mein Blick dann sein Gesicht streift wendet er natürlich in dem Selben Moment seinen Blick auf mich.

Er schaut mir direkt in die Augen und ich kann meinen Blick nicht mehr abwenden. Es ist genau wie gestern. Das Gefühl von Wärme und Kälte im Wechsel, wird zunehmend stärker seit ich ihn anschaue. Seine blauen Augen bohren sich fast schon in meine grauen. Sie sind wie ein tobendes Meer und doch strahlen sie eine Ruhe aus. Seine Haut ist so ebenmäßig und überhaupt seine Ausstrahlung! Und ich habe gestern keine Wache umgerannt sondern ihn. Den Prinzen! Toll gemacht Prim, für den ersten Tag schon eine echte Glanz Leistung. Ich kann es nicht fassen. Wie viel Pech muss man haben um ausgerechnet in den Prinzen zu rennen? Aber er hat mich vor dem Abgrund gerettet...

„Mirabella und Vendelus!" In dem Moment als meine beste Freundin aufsteht, löse ich mich von dem Tunnel, aus dem ich keinen Ausweg mehr gefunden hätte! Hitze steigt sofort in meine Wangen und ich beobachte immer noch beschämt über die Situation, meine beste Freundin. Mira strahlt über ihr ganzes Gesicht und geht auf ihren Ausbilder zu. Talim! Also doch, die Valar meinen es gut mit ihr!

Name um Name wird aufgerufen und der Saal leert sich nach und nach. Es sind nur noch ganz wenige da, darunter auch die schwarz haarige.
„Daria!" Sie steht auf und mit hoch erhobener Nase geht sie nach vorne. Alle übrigen Jungs, schauen ihr hinterher. Sogar der Prinz beobachtet sie. War doch irgendwie klar.

Immer leerer wird der Saal und nur noch zwei Ausbilder stehen vorne. Natürlich auch der Prinz! Sechs von den letzten gehen zu dem schwarzhaarigen.
Als sie den Saal verlassen, blicke ich mich einmal um. Am anderen Ende des Saals sitzt noch jemand, denn ich nicht erkenne, er sitzt mit dem Rücken zu mir. An meinem Tisch sitzen auch noch zwei Jungs. Einer davon ist Firadel, was mich etwas beruhigt und dann ist da noch...
Nein da gib es niemanden mehr, nur noch ich sitze hier. Mit einem Fragendem Blick schaue ich nach vorne.
„Ihr vier habt die große Ehre von unserem Prinzen Legolas Grünblatt ausgebildet zu werden. Los, los es geht jetzt auch für euch los!" Also doch! Ich werde vom Prinzen ausgebildet.

Abwartend bis alle vorne sind, bleibe ich neben Sir Jenêra stehen und schenke dem Prinzen keinen einzigen Blick. Auch wenn ich schon wieder seinen Blick auf mir spüre. Kann er nicht woanders hinschauen. Überspielen! Überspielen Prim!
„Dann wünsche ich ihnen mal viel Glück!" Damit verabschiedet sich Sir Jenêra und zwischen mir und ihrer Hoheit entsteht eine leere Lücke. Erwartungsvoll schaue ich jetzt direkt in seine Augen. Er räuspert sich.
„Also dann würde ich mal sagen, können wir los!" Seine Stimme ist genau wie gestern Glockenklar. Hör auf, andere Gedanken, andere Gedanken! Der Prinz geht voraus und ich glieder mich bei Firadel ein.
„Wieso hat dich ihre Hoheit gerade so merkwürdig angeschaut?"
„Woher soll ich das wissen?"
„Ist ja auch egal. Ich meine Hallo, wir sind in seiner Gruppe! Das ist doch der Wahrsinn." Er stößt mich in die Seite.
„Ja, wir haben echt Glück!"
„Sein Training wird bestimmt mega! Damit werden wir die besten"
„Das wäre toll!"