Im Bann des Bogens (LegolasFF)

- Kapitel 12 -

Sonnenstrahlen erreichen den Himmel und ein neuer Tag bricht an. Ein Blick auf den Stundenplan, heute steht zuerst Theorie und im Anschluss Training an. Ich freue mich auf beides gleichermaßen. Freudig stehe ich auf, suche mir Trainingskleidung aus dem Schrank und gehe ins Bad. Kühles Wasser lässt mich den letzten Schlaf abschütteln. Nach mir geht direkt Mira ins Bad. Nachdem ich meine Haare frisiert habe ist noch genug Zeit, sodass ich auf den Balkon gehe. Durch die Baumkronen hindurch scheinen zarte Sonnenstrahlen, die Vögel singen schon ihre Lieder und es hat den Anschein als würde das ein guter Tag werden.

Ich schnappe mir meine Tasche in die ich gestern Abend noch Stifte und meine Unterlagen für Theorie getan habe. Anschließend gehe ich wie jeden Morgen mit meinen Schwestern zum Frühstück.

Nach dem Frühstück treten wir gemeinsam in den Unterrichtsraum und setzten uns auf die freien Plätze. Hier haben wir also Theorie. Etwas dunkel, aber gemütlich. Jeder hat seinen eigenen Tisch und Stuhl. Ganz vorne stehen Tafel und ein großer Tisch, wohl für den Lehrer. Rundherum im Raum hängen riesige Landkarten von Mittelerde. Es sind schon einige unserer Theorie Klasse im Raum die ich nicht kenne. Wir sind nämlich gemischt mit anderen Gruppen. Genauer gesagt sind wir genau drei Gruppen und wir haben wirklich so ein Glück! Mira, Thes und ich sind alle zusammen. Jetzt kann ich wenigstens diese Zeit mit den beiden Teilen und sitzen sogar nebeneinander in der vorletzten Reihe. Wie kann man sich freiwillig in die erste Reihe setzten? Könnte ich nicht! Die letzten die den Raum betreten sind die Jungs aus meiner Gruppe. Ich lächel Firadel zu. So sitzen wir jetzt mit 18 Leuten im Unterricht. Unsere Gruppe besteht gerade Mal aus vier Personen, die anderen sind einfach zu siebt. Die drei Personen mehr merkt man sofort. Pünktlich auf die Minute tritt ein Älterer Elbe ein. Er müsste im Alter von Sir Jenêra sein. Der Elbe geht vorne an den Freien Tisch knallt die Unterlagen darauf und schaut uns stumm an. Mir läuft ein Schauder über, als sein Blick auf mich fällt. Er blickt jeden nach der Reihe an.
„Mein Name ist Sir Lêhmera, mich interessiert nicht wer ihr seid. Es reicht aus wenn ihr selbst wisst wer ihr seid“ Er dreht sich zur Tafel um und lässt verwirrte Blicke hinter seinem Rücken.
Damit zückt er die Kreide, um etwas an die Tafel zu schreiben.
„Geschichte Mittelerde“, lässt sich aus seiner Schrift entziffern.
„Bevor ihr bei mir in irgendeiner Form etwas über Waffen, Kampfkunst und anderes unwichtiges Zeug hört, werdet ihr erstmal den Ursprung des ganzen Lernen. Dabei hoffe ich ihr seid nicht komplett dumm“ Jeder packt Stift, Papier und Skript aus.
„Dann sagt Mal was ihr schon alles über Mittelerde wisst.“ Er schreitet durch die Reihen hindurch. Die Mädchen aus den anderen Gruppen ducken sich ängstlich. Ich bleibe gelassen sitzen. Ich schätze unseren Lehrer so ein, dass ängstliches verhalten nicht gern gesehen ist.
„Sprecht“, Sir Lêhmera erteilt das Wort. Ich drehe mich um und sehe wie Firadel seine Hand wieder senkt.
„Die Zeit von der Erschaffung Eas bis zum Ende des Dritten Zeitalters der Sonne bestand aus insgesamt acht Epochen. Die Valar errichteten Meere, Berge, Wälder, Flüsse, Seen und Täler.“
„Das ist ja schon mehr als alle anderen hier in diesem Raum wissen.“ Firadel lächelt stolz. Da knallt unser Lehrer seine Hand auf den Tisch von Thes, sie zuckt nicht weniger zusammen als alle anderen auch.
„Aber es ist trotzdem lächerlich. Ihr wisst nicht einmal wie die Welt entstanden ist in der ihr lebt.“ Mir legen sich so viele Wörter auf die Lippen die ich gerne ausgesprochen hätte. Aber ich unterdrücke sie, nur meine Augen bilden sich zu schlitzen. Wie kann er uns nur so anfahren? Woher soll man all das wissen haben? Ich habe noch nie etwas darüber gehört oder gelesen, weil ich nicht wüsste wie ich an solches Wissen heran kommen sollte. Woher sollten wir das Geld nehmen für Unterricht?
„Passt auf und schreibt mit! Am Anfang erschuf Eru, auch Illuvatar genannt („Der Eine“) die Ainur (Valar und Maiar) durch seine Gedanken. Den Ainur gab er dann drei Themen vor und diese spielten Musik dazu.
Anhand dieser Musik erbaute Eru dann die Welt Arda. In dieser Musik wurden die Elben und Menschen die so genannten „Kinder Illuvatars“ angekündigt. 15 der Ainur (Die Valar) stiegen auf Arda hinab, um sie für die Elben und Menschen zu formen und vorzubereiten. Allerdings mussten sich diese Ainur verpflichten ihre Kräfte auf Arda zu beschränken und dort zu bleiben bis das Ende der Welt kommt.
Mit den Valar stiegen auch viele Maiar hinab. Jedoch bald spalteten sie sich in zwei Lager. Der stärkste Valar namens Melkor (später Morgoth genannt) wollte eine Welt voller Extreme und Gegensätze schaffen, die aber damit auch lebensfeindlich für die Elben und Menschen wäre.
Manwe dagegen wollte eine milde und mäßige Welt erschaffen. Durch sein egoistisches und aggressives Auftreten brachte Melkor die anderen Valar gegen sich auf, aber einige der Maiar (unter anderem auch Sauron) folgten ihm. Für eine unermesslich lange Zeit tobte der Kampf und keine Seite konnte über die andere siegen.
Daher hat das Aussehen der Welt von beidem etwas: das Extreme und das Mäßige. Schließlich zog sich Melkor mit seiner Schar in den tiefen Norden in eine unterirdische Festung zurück und die anderen Valar und Maiar gingen in den Westen nach Aman. Es blieb noch ein Kontinent in der Mitte, Mittelerde (Endor) genannt, wo beide Seiten ihre Einflüsse hatten.“ Meine Hand Schmerz von dem Schnellen schreiben. Sir Lêhmera denkt nämlich nicht einmal daran langsam zu reden. So geht das ganze dann noch die ganze Stunde weiter und meine Laune sinkt von Minute zu Minute. Dann endlich ist es 11:00 Uhr und wir packen unsere Sachen zusammen. Tolle erste Theoriestunde, der Tag ist doch nicht so super wie er eigentlich begonnen hat!