Leonie und Bilbo

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Von @alibau1

Wir alle wissen ja wie die Schlacht der fünf Hefte ausgehen musste. Und so ist es auch jetzt. Die Schlacht gegen die Orks zwar gewonnen aber Thorin, Kili und Fili …
Schon seit Tagen steht der kleine Bilbo an Thorins Grab. Ohne von seiner Seite zu weichen. Bilbo könnte denken Thorin würde nur schlafen. Er hatte die Augen geschlossen, den Arkenstein in den Händen, sein Schwert Orcrist neben sich. Hätte Bilbo nicht mit eigenen Augen gesehen, dass er tot ist, hätte er geglaubt Thorin schlage in jedem Moment die Augen auf… doch das war unmöglich.

Plötzlich hörte er Schritte auf der Treppe in das Gewölbe, in dem der König mit seinen Neffen beerdigt wurde. Es interessierte ihn nicht wer da war. Wahrscheinlich wieder einer der jetzt noch 10 Zwerge, die vor einem Jahr auf einmal in seinem Haus standen. Er wollte es auch gar nicht wissen. Er wollte nur seinen Freund zurück.
„Mama guck mal da ist jemand"  hörte er auf einmal hinter sich sagen. Er drehte sich um und entdeckte ein kleines Zwergenmädchen welches ihn freudig anlächelte. „Du bist aber kein Zwerg“ sagte sie verwirrt nachdem sie ihn von oben bis unten gemustert hatte. „Ich bin Leonie und ich bin schon sooo alt“ während sie Bilbo stolz ihre 10 Finger entgegen hielt.
‚Zehn Jahre… in Zwergen Jahren… das heißt… ungefähr 2 Jahre alt‘ dachte Bilbo.
Fröhlich redete Leonie weiter „Wie alt bist du und woher kommst du? Wie heißt du überhaupt? Und was machst du hier?“  Bilbo wollte einfach nur seine Ruhe aber dieses niedliche Lächeln von Leonie… „Ich bin Bilbo und ich bin ein Hobbit. Ich komme aus dem Auenland… das ist ganz weit weg. Ich musste sehr weit laufen um hier hin zu kommen…“  „Hattest du denn kein Pferd? Warum bist du denn so weit gelaufen? Was machst du hier?“ unterbrach ihn Leonie. Müde fuhr Bilbo fort „Ich bin zusammen mit Thorin gereist.  Er… Er war… mein Freund.“ Dann fing er an zu weinen und wendete sich von Leonie ab.

Plötzlich spürte er etwas an seinem Bein. Leonie hätte sich an sein Bein geklammert und flüsterte „Du musst nicht weinen. Dem König geht es jetzt besser. Wenn du möchtest, können wir auch Freunde sein.“   Dabei schaute sie ihn mit großen Augen an und lächelte wieder das niedliche Lächeln einer zwei Jährigen. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund spürte er eine angenehme Wärme in sich die die ganze Traurigkeit der letzten Tage umhüllte. Auch er konnte jetzt das erste mal seid Tagen wieder Lächeln und nickte Leonie als Antwort zu. „Gut. Dann sind wir jetzt Freunde.“ Antwortete Leonie und umarmte Bilbo.
„Leonie wir müssen gehen" sagte Leonies Mutter von der Treppe aus. Leonie ließ Bilbo los und rannte zu ihrer Mutter. Bevor sie in der Dunkelheit der Treppe verschwand, drehte sie sich noch einmal um und winkte Bilbo zum Abschied zu. Dann war Bilbo wieder alleine.

Am selben Abend wurde die Grabkammer mit einer weiteren Trauerfeier verschlossen um die Beerdigung zu beenden. Gandalf hatte mit Bilbo besprochen, das sie am nächsten Tag abreisen würden. Schon früh am Morgen verabschiedete Bilbo sich also vor den Toren des Erebors von Balin und den anderen Zwergen. Als er gerade aufbrechen wollte, hätte er hinter sich eine Stimme „Hey. Wir sind doch Freunde. Willst du mir nicht tschüss sagen?“ Bilbo drehte sich noch mal um und blickte in das traurige Gesicht von Leonie. „Doch natürlich. Ich dachte nur du schläfst noch.“ Antwortete er. Leonie rannte auf ihn zu, umarmte ihn und flüsterte „Ich muss mich doch von meinem Freund verabschieden.“ Dann drückte sie ihm einen kleinen Stein mit einem schönen Muster in die Hand. „Der ist für dich. Damit du mich nicht vergisst.“ Flüsterte sie weiter und lächelte wieder. Dann rannte sie zurück in den Erebor. „Du kannst mich immer besuchen kommen. In Beutelsend… im Auenland!" rief er ihr noch hinterher. Dann brach er auf.

Den ganze langen Weg lang hielt Bilbo den Stein in seiner Hand und dachte an das, was er in den letzten Monaten alles erlebt hatte. Er hatte viele neue Erfahrungen gemacht und viel neues gesehen. Er kam nach Hause als ein andere Hobbit… wie Gandalf es versprochen hatte. Die Zwerge hatten ihm eine ganze Kiste mit Gold und Diamanten mitgegeben. Aber das wichtigste, was er auf der Reise gewonnen hatte, waren Freunde… und eine kleine Freundin.

Viele Jahre später saß Bilbo unter seiner Eiche, die er aus der gefundenen Eichel auf der Reise gepflanzt hatte. Er ließ sich die Sonne aufs Gesicht scheinen und genoss den Tag. In seiner Hand hielt er den kleine Stein, den er von Leonie bekommen hatte.  Heute war sein Geburtstag. Viele Gäste würden kommen. Auch Gandalf und ein paar Zwerge… unter denen natürlich auch Leonie war. Sie ist ihn wirklich besuchen gekommen und ihre Freundschaft besteht immer noch.
„Ich glaube es ist Zeit für meine letzte Reise“ dachte er bei sich als er die Straße hinunter blickte. Am Ende entdeckte er Gandals Kutsche. Frodo war Gandalf entgegen gegangen. Am meisten freute er sich aber, weil er wusste, das Leonie bei ihnen sein würde.

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