Fünf

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Jungkook

Was auch immer vorgefallen war, es hing mit Taes Stiefvater zusammen. Seine Angst vor ihm war mehr als deutlich und ich war froh, dass er bei mir war.

Nachdem ich Tae wieder etwas beruhigen konnte, schob ich ihn sanft die Treppe hoch in mein Zimmer, er sollte sich etwas hinlegen.

"Kannst du bei mir bleiben?" Es war ungewohnt, ihn so unsicher und leise zu erleben. Es gefiel mir nicht. Ich wollte den lebenslustigen, verspielten Jungen zurück, dem die Meinung anderer egal war.

"Gib mir fünf Minuten, okay?", bat ich ihn und verschwand nochmal kurz, nachdem er genickt hatte.

Ich ging zum Telefon und wählte eine Nummer, die ich bisher nur in Notfällen anrufen musste. Dies war ein Notfall.

"Guten Tag Frau Kim", meldete ich mich höflich.

"Jungkook, was kann ich für dich tun?"

"Wäre es möglich, dass Tae die nächsten Tage bei mir bleibt? Ich habe derzeit ein paar Probleme und es würde mir sehr helfen..."

Für einen Moment war es still in der Leitung und ich fürchtete schon, es verbockt zu haben, doch dann hörte ich Stimmen im Hintergrund.

"So, entschuldige bitte, natürlich kann er bei dir bleiben, wenn er das auch möchte."

Erleichtert schlich mir ein Lächeln auf die Lippen.

"Vielen Dank, Frau Kim. Wir werden dann morgen sein Schulzeug und vielleicht ein paar Klamotten abholen. Ja. Auf Wiederhören."

Ich atmete durch und war froh, dass es so einfach geklappt hatte. Ich würde Tae nicht mehr allein in die Nähe dieses Mannes lassen, besonders nicht, solang ich nicht wusste, was überhaupt passiert war.

Tae lag noch wach in meinem Bett und starrte an die Decke, als ich ins Zimmer kam. Dieser rote Fleck an seinem Hals ließ mich schlucken. Sein Blick wanderte zu mir und zeigte mir eine Dunkelheit, die ich um ihn herum noch nie gespürt hatte.

"Lass mich nicht allein", flehte er und schloss die Augen, drehte den Kopf wieder von mir weg. Eine Gänsehaut überzog meine Arme und ich ging auf das Bett zu. Er hatte Hose, Strümpfe und Pullover ordentlich auf einen Stuhl gelegt und trug wohl nur noch Boxershorts und eins meiner weißen T-Shirts.

"Darf ich mich zu dir legen?", fragte ich leise und zog meine Hose und Strümpfe ebenfalls aus, als er ein zustimmendes Geräusch von sich gab. Er rutschte für mich etwas zur Seite.

"Du solltest dich ausruhen. Ich bleibe bei dir."

Ich drehte ihm meinen Rücken zu und war froh, als er an mich rutschte und mich mit seinen Armen umschlang, wie wir das schon so oft getan hatten. Er konnte besser schlafen, wenn er etwas umarmte.

Seine Hände fuhren unter mein Shirt und die Kälte verursachte einen leichten Schauer, doch das war mir egal. Wenn er meine Nähe so deutlich brauchte, dann sollte er sie bekommen, mich störte es nicht.

Berührt // VKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt