„Nimm meine Hand. Bei mir bist du sicher.", zögerlich griff die junge Frau nach der Hand von Chris und ließ sich hoch in ein neues Leben ziehen, welches hoffentlich ein besseres wäre.
Müde und erschöpft erwachte sie, eingekuschelt in einer dicken Decke. Der Stoff schmiegte sich weich um den Körper und löste ein angenehmes Gefühl aus. Es war schon fast zu gut, wären da nicht die lauten Stimmen, aus dem Zimmer nebenan. Sie versuchte den Dialog zu verfolgen jedoch war sie noch zu müde, um etwas genaueres zu verstehen. Sie wusste nicht mal, wo sie sich befand geschweige denn wie sie hier her gekommen war.
Vorsichtig schlug sie die Decke zurück und ihre Zehenspitzen berührten den kühlen Boden. Sie stellte sich aufrecht hin und sah an sich hinab.
Alles was sie trug war ein großes schwarzes Shirt und ihre Unterwäsche. Am liebsten hätte sie sich wieder unter der gemütlichen Decke versteckt aber sie wusste, dass sie das nicht konnte.
Suchend nach etwas zum anziehen, schaute sie sich in dem großen Schlafzimmer um. Über einem Stuhl hing ihre Jeans mit ihrer Lederjacke.
Mit schnellen Schritten war sie dort angekommen und hatte sich auch gleich wieder ihre Sachen über geworfen.
Sie hatte den Geruch von Wut und Unentschlossenheit in der Nase und das verwirrte sie.
Leise öffnete sie die Tür, um so wenig krach wie möglich zu machen, denn auch der Geruch von einem anderen Werwolf hing in der Luft.
Also tapste sie auf Zehenspitzen aus dem Zimmer und ihr fiel sofort eine Sache auf. Sie hatte keine Schuhe an und ohne Schuhe würde sie nicht verschwinden. Der Blick zurück ins Zimmer half ihr nicht viel, denn auch dort standen keine Schuhe. Verdammt, dann musste es wohl so gehen.
Der Flur war ziemlich schmal und an der Wand hing abgeblätterte Tapete. Allgemein sah das alles ziemlich abgeranzt aus.
Die nächste Tür, die sie fand, führte in eine kleine Küche und auch dort standen ihre schwarzen Boots nicht.
Ihr Herz schlug schnell und das war ein Problem, denn dieser Werwolf im anderen Raum würde, das sicherlich bald merken.
Kurz schloss sie die Augen und konzentrierte sich darauf ihr Herz langsamer schlagen zu lassen. Es war nicht einfach doch es gelang ihr also setzte sie ihren Weg fort. Endlich sah sie eine Tür, jene aussah wie eine Wohnungstür. Geht doch. Sie beschleunigte ihre Schritte und drehte hastig den Schlüssel.
„Darf ich fragen wo du hin möchtest?", hörte sie die Stimme, welche zu dem Mann gehörte, der ihr gestern Nacht das Leben gerettet hatte. Jedoch gefrohr sie und hob nur langsam den Kopf.
Sie hörte die beiden Herzen hinter sich ruhig schlagen, das eine jedoch ein wenig schneller als das andere.
Sie drehte sich um und sah in ein paar kalte Augen. Augen, die schon fiel gesehen und erlebt haben. Jene, die eine grausame Geschichte mit sich trugen.
Der Mann, der direkt ihr gegenüber stand hatte schon graue Haare, sah jedoch nicht unbedingt alt aus. Seine Gesichtszüge waren genauso kühl, wie die Augen.
„Ich gehe.", erklärte sie mit halbwegs fester Stimme doch sie selbst konnte ihr Herz laut schlagen hören. Vielleicht sogar so laut, dass es der Mensch vor ihr auch hören konnte.
Ihr Blick wanderte zu dem anderem, zu dem Werwolf. Dieser sah sie forschend an und hatte seine muskulösen Arme vor der Brust verschränkt. Seine braunen Locken hingen ihm ein wenig in der Stirn.
Seine blauen Augen schienen sie zu scannen und dieser Blick gab ihr eine unangenehme Gänsehaut.
„Tut mir leid aber ich fürchte, dass du noch nicht gehen kannst.", erklärte der Mann, mit den kühlen Augen.
„Was machen wir jetzt mit ihr, Chris?", fragte der Jüngere, sah sie jedoch immer noch an.
„Wir reden.", war das einzige was er sagte bevor er ihr andeutete in einen der Räume zu gehen.
Ihr blieb wohl nichts anderes übrig, fliehen war jetzt auch nicht mehr drin außer sie wollte sterben, dann wäre das eine gute Idee.
Zögernd lief sie, immer noch ohne Schuhe, in den nächsten Raum und schaute sich um. In mitten des Zimmers stand ein großer Tisch und überall lagen verschienste Waffen herum. Waffen, um Wesen wie sie zu töten und Waffen um Menschen zu töten. Sie fragte sich, was dieser Mann mit dieser Ausstattung vor hatte.
Als sich die Tür schloss, atmete sie einmal tief durch, um ruhig zu bleiben. Sie war in einem Raum voller Waffen, mit zwei Typen die sie killen konnten. Sehr beunruhigend.
Als sie ihr schwarzen Boots erblickte, konnte sie nicht widerstehen und holte sich diese. In den Schuhen lagen auch ihre Socken. Schnell zog sie sich beides an und drehte sich zu den beiden um.
Der Jüngere hatte ein belustigtes Grinsen auf den Lippen, doch sie achtete nicht weiter drauf.
„Wenn ihr nur reden wollt, weshalb habt ihr diesen Raum ausgesucht? Wir hätten uns auch bei einer Tasse Kaffee aussprechen können.", ihre Stimme hörte sich nun selbstbewusster als zuvor an und sie war stolz auf sich.
„Nur eine kleine Absicherung, da wir dich schließlich nicht kennen.", erklärte dieser Chris und setzte sich auf einen der Stühle. Unsicher tat sie es ihm nach und legte unschlüssig ihr Hände in ihren Schoss.
„Was wollen sie?", fragte sie nun und wartete auf eine ehrliche Antwort. Die beiden sahen sich kurz an und der mit den lockigen Haaren verließ den Raum. Verwirrt sah sie ihm nach.
„Ich würde gerne wissen wer du bist. Du erzählst mir alles.", seine Stimme hart und in seinen Augen konnte sie ein kurzes Blitzen erkännen.
„Wieso sollte ich mit ihnen über mein Leben reden? Erstens kenne ich sie gar nicht und zweitens sitze ich in einem Raum voller Waffen, mir ist klar das sie mich gleich danach umbringen werden.", erklärte sie und lächelte. Sie hatte nie Angst vor dem Tod gehabt. Ihr Angst galt etwas anderem.
„Du hast mich etwas falsch eingeschätzt. Ich werde dich nicht töten, schon gar nicht wenn du die Person bist, welche ich denke, die du bist.", sagte Chris. Kurz dachte sie über das Gesagte nach und verstand nicht wer sie denn sein sollte.
„Was wollen sie wissen?", gab sie seufzend ein, war sich aber nicht sicher ob es die richtige Entscheidung war.
„Fangen wir mit deinem Namen an.", er lächelte zufrieden und lehnte sich zurück.
„Amber.. Amber Keller."
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Is She Alone? ~Isaac Lahey Fanfiction
FanfictionAlleine. Sie ist eine junge Werwölfin und lebt ein ziemlich beschissenes Leben. Aber sie beklagt sich nicht, immer das ruhige Mädchen, welches keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchte. Doch was ist, wenn eine Nacht ihr ganzes Leben verändert? Nic...