Ihr blieb die Luft weg, alles in ihr verkrampfte sich und ihr Augen fingen an gelb zu glühen. Es war so weit, der Vollmond stand in voller Pracht am Himmel und sie verlor die Kontrolle.
Während sie zu ihrem Rad lief, zog sie den Reißverschluss ihrer Jacke zu. Die braunen Haare hingen ihr unordentlich im Gesicht und wäre sie mehr menschlich, würde man die Augenringe unter ihren Augen sehen. Sie setzte sich auf den Ledersattel und fuhr los. Die Schule war ein Fluchtort deshalb hasste sie die Wochenenden.
Als sie durch die Straßen fuhr, fühlte es sich an als würde jeder sie anstarren, als würde jeder ihr Geheimnis kennen. An den meisten Tagen störte sie es nicht ein Werwolf zu sein aber an Tagen wie diesen war es die reinste Qual. Wenn der Wolfwurz noch durch die Adern floss und ihre Sinne betrübte.
Als sie an der Schule ankam wurde sie schon von ihrer Freundin Emely erwartet. Amber stellte ihr Fahrrad ab und ging auf das zierliche Mädchen zu.
„Hey du, wie war dein Wochenende?", fragte Emely und machte den Reißverschluss, mit einem skeptischen Blick, wieder auf.
„Ganz gut.", antwortete sie nur und sah ihre beste Freundin lächelnd an. Emely hatte keine Ahnung. Sie war auch noch nie in diesem großen gelben Haus gewesen, immer hatte sie, sie abwimmeln können.
„Daniel hat mich nach ein Date gefragt.", erzählte Emely aufgeregt und sah sie freudig an.
„Das ist fantastisch und hast du zu gesagt?", hakte sie nach und Emely fing wild an zu nicken.
Quatschend betraten sie das Schulgebäude und gingen in den ersten Unterricht.
Es würde ein langer Tag werden jedoch war dieser besser als ein Tag zuhause. Ja, damit war sie sich sicher, sie wäre überall lieber als in diesem Haus.Amber stand nun alleine vor der großen Bibliothek und überlegte ob sie dort wirklich rein gehen sollte. Ihre Neugierde überwog also betrat sie mit andächtigen Schritten, das Gebäude und sah sich prüfend um. Überall standen Bücher und sie fühlte sich sofort wohl. Warme Lichter erhellten das riesige antike Gebäude.
Amber machte sich auf den Weg zu Geschichts Abteilung, um nach der Familie Argent zu suchen. Möglicherweise würde sie etwas finden oder auch nicht.
Ihre Finger strichen über die verschiedenen Buchrücken und ihrr Augen suchten nach der richtigen Beschriftung. Dann sah sie es, ein ziemlich dickes Buch, auf welchem in silberner Schrift Argent stand. Triumphierend zog sie es hervor und suchte sich einen Platz zum Lesen.
Ihre Finger fuhren über die leicht vergilbten Seiten und ihr Augen huschte über die vielen Wörter.
Die Familie Argent hatte ein interessante und lange Geschichte hinter sich. Eine Familie aus Jägern, welche die jagt auf Werwölfe machten. Männer, Soldaten und Frauen, Anführerinnen. Also fragte sie sich, warum Chris Argent sie nicht sofort umgebracht hatte. Schließlich war sie doch eines dieser Kreaturen. Und warum er ein Werwolf unter seiner Obhut hatte.
Verwirrt sah sie auf ihre Uhr und schlug das Buch wieder zu. Schnell lief sie aus der Bibliothek, draußen war die Sonne am untergehen, was hieß ihre Arbeitszeit würde in einer guten Stunde beginnen.
Bei einem Kiosk in der Nähe gab es Schließfächer und dort bewahrte sie ihre Klamotten auf. Umziehen tat sie sich auf der öffentlichen Toilette. Von der Jeans und dem Sweatshirt, in eine knappe Shorts und ein betonendes Top. Die hohen Schuhe zog sie sich ungerne an jedoch gehörte es dazu. Amber trug sich ein wenig Wimperntusche und Lippenstift auf, um das Outfit abzurunden. Amber fühlte sich in diesen Klamotten nicht wohl jedoch fühlte sie sich auch als würde sie jemand anderes sein. In ein anderes Leben schlüpfen.
Letztendlich packte sie ihre Schulsachen und alles andere in das Fach und machte sich aufrecht, auf dem Weg zum Club.
Dort angekommen schob sie sich durch den Gang mit den vielen verschwitzten Menschen und hinter den Tresen. Dort erwartete Connie sie schon. Der Laden war überfüllt und die Musik dröhnte laut aus den Boxen. Sie sprach sich mit Connie ab und begann damit Gläser zu füllen.
Die lüsternden Blicke lagen auf ihr, die Leute an der Bar sahen immer wieder in ihren Ausschnitt obwohl dort eigentlich nicht viel zu sehen war. Sie räusperte sich und stellte die Gläser hin.
Dieser Job hier war notwendig, denn sie brauchte das Geld, um in ein anderes Land zu kommen. Sie zwar erst siebzehn doch sie hatte die Unterschrift von Mary gefälscht und hatte den Job bekommen. Denn Amber bekam nicht nur das Geld von ihrem Chef sondern ihr wurden auch Scheine zu gesteckt.
„Amber kannst du den Müll rausbringen!?", fragte Connie über den Lärm und sie nickte ihr zu. Sie nahm sich die voll gepackte Tüte und hiefte sie durch den Hintereingang, in die große Mülltonne. Erschöpft lehnte sie sich gegen die kalte Steinwand. Sie würde am liebsten einfach in dem Boden versinken und einfach dort bleiben.
Plötzlich fiel ein Schatten über sie und sie sah auf. Sie sah in die leuchtenden blauen Augen.
„Was machst du hier?", fragte Amber und zog ihre Brauen hoch. Unter seinem Blick fühlte sich die junge Frau unwohl. Seine Hand stützte sich neben ihren Kopf und er hatte wieder dieses freches Grinsen im Gesicht.
„Auf dich aufpassen.", antwortete Isaac und sie spürte seinen Atem an ihrem Hals.
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Is She Alone? ~Isaac Lahey Fanfiction
FanfictionAlleine. Sie ist eine junge Werwölfin und lebt ein ziemlich beschissenes Leben. Aber sie beklagt sich nicht, immer das ruhige Mädchen, welches keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchte. Doch was ist, wenn eine Nacht ihr ganzes Leben verändert? Nic...