Weil Du Mich Magst

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Alleine saß sie wieder in ihrem Zimmer und sah zu dem Mond auf. Es war nicht Vollmond jedoch zog er sie an. Sie gehörte dem Mond.

Isaac's Arm klammerte sich um ihre Schulter und ihre lagen um seiner Hüfte, um ihn die vielen einzelnen Stufen hoch zu hiefen. Er keuchte bei jedem Schritt und sie konnte seinen Schmerz spüren, es schien sich auf sie zu übertragen.
Mit geschlossener Faust klopfte sie fest gegen die Holztür und hoffte Chris würde da sein.
Sie sah wie die Augen von Isaac flackerten und die Panik stieg in ihr auf. Wieder klopfte sie, lauter, gegen die Tür.
Nun würde diese von Chris aufgerissen, welcher ihr ohne irgendwelche Fragen, half Isaac ins hintere Schlafzimmer zu tragen. Sie legten ihn aufs Bett und Amber riss das Shirt auseinander. Die Wunde blutete schwarz und das Gift schien sich schon auszubreiten. Er atmete schnell und seine Hände zitterten. Die Haare lagen verschwitzt auf seiner Stirn und seine Augen sahen verängstigt aus.
Chris kam mit einem Brenner zurück.
„Sind sie sicher, was sie dort tun?”, fragte sie unsicher.
„Einiges habe ich von euch Werwölfen gelernt. Könntest du ihn bitte festhalten?”, er sah sie bittend an und sie nickte. Amber kniete sich hinter Isaac auf das Bett und legte ihre Hände auf seine Schultern.
Er sah mit verzerrten Gesicht zu ihr auf und sie lächelte zu versichtlich. Ihr Griff um seine Schultern wurde fester als das Feuer näher auf seine Haut zu kam und Isaac anfing sich zu bewegen. Ihr fiel es nicht leicht ihn so zu sehen, doch es würde sicherlich sein Leben retten. Chris wusste was er tat, oder?
Isaac brüllte und für einen Moment waren seine Augen gelb. Sie waren wunderschön.
Chris machte den Brenner wieder aus und setzte sich auf einen Stuhl.
Isaac atmete schnell und griff nach ihrer Hand, welche immer noch auf seiner Schulter lag. Zögerlich ließ sie ihn. Sie wollte ihm die Schmerzen nehmen, sein Lächeln wieder sehen. Und auf einmal, färbten sich ihre Adern dunkel und ihr Heilungsprozess setzte ein. Sie keuchte leicht auf und sah verwirrt zu Chris.
„Du wusstest nicht, dass du das kannst?”, fragte dieser und sie schüttelte nur leicht den Kopf.
„Was ist passiert?”, fragte Chris nach einer Weile und sie sah wieder zu ihm.
„Isaac hatte mich abgeholt und dann waren da diese Jäger.”, erklärte sie knapp und ihr fiel wieder die Situation ein. Sie hoffte der Mann war nicht tot als sie den Platz verlassen hatte, war sein Herzschlag langsam und schwach gewesen. Vielleicht war sie eine Mörderin.
„Er wollte dich töten. Es war die richtige Entscheidung.”, sagte Isaac plötzlich und sie zuckte zusammen. Es war als hätter er ihre Gedanken gelesen. Sie nickte nur, sagte jedoch nichts.
„Ich werde uns etwas zu essen besorgen. Ihr bleibt hier drinnen.”, befahl Chris und stand auf. Er warf sich seine Jacke über und war verschwunden.
„Ich glaube das nächste Mal sollte ich dich vielleicht beschützen.”, lächelte sie und sah zu Isaac hinunter. Dieser schnaubte nur und schloss seine Augen. Ihre Hand lag immer noch in seiner und es fühlte sich richtig an. Er war wie sie, ein Werwolf, vielleicht könnte er ihr helfen. Mit ihrem dasein.
„Warum arbeitest du in diesem Laden?”, fragte er nun und sah sie wieder an. Es war merkwürdig Kopf über mit ihm zu reden also ließ sie seine Hand los und kletterte auf die andere Bettseite. Isaac legte sich auf die Seite und sah ihr in die Augen.
„Warum sollte ich dir das sagen?”, murmelte sie und sah ihn herausfordernd an.
„Weil du mich magst.”, erklärte er ohne Umschweife. Sie schluckte lautstark und sah ihn geschockt an. Doch er hob nur wartend die Augenbraue.
„Ich brauche Geld, um aus Frankreich zu kommen und das ist der schnellste Weg um dieses zu bekommen.”, sagte sie und gähnte leise auf.
Er nickte und starrte sie einfach nur an. Sie hatte eine so starke Ähnlichkeiten mit ihm, die braunen Augen und die Haare. Ihre Gesichtszüge. Es hatte ihn verwirrt, doch jetzt staunte er über sie. Sie war stärker als sie aussah und sie hatte ein gutes Herz. Genauso, wie er.
Amber merkte wieder, wie er sie an starrte und schaute unbehaglich auf ihre Finger.
„Du starrst mich an.”, flüsterte sie und sie konnte spüren wie ihre Wangen anfingen zu glühen.
„Ich weiß”, seine Stimme war belegt als würde er sich an etwas aus der Vergangenheit erinnern und es ihn traurig machte. Sie wusste nicht was es war, doch es quälte ihn.
Sie fragte nicht oder sagte sonst etwas sondern legte sich auf den Rücken und sah an die Decke.
Sie schloss erschöpft ihre Augen und wünschte sich einfach zu schlafen. Warum sollte sie nicht. Sie lag in einem weichen Bett, in einer sicheren Wohnung neben einem Werwolf. Also atmete sie tief durch und schlief recht schnell, tief und fest.

Chris schloss mit der Tüte in der einen Hand die Wohnungstür auf und betrat den schmalen Flur. Die Wohnung war ein abgenutzter Ort, doch als Jäger sollte man sich die bescheidensten Orte zu rasten suchen. Die Tüte stellte er in der Küche ab und auch dort hängte er seine Jacke über den Stuhl.
Als er Amber gesehen hatte, wäre ihm fast das Herz stehen geblieben. Ausgesetzt im Regen und umzingelt von Jägern, welche nicht die selben Absichten hatten wie er.
Er lief in das Zimmer mit dem Bett, um nach den beiden zu schauen. Als er das Zimmer betrat, sah er die beiden schlafend auf dem Bett liegen.
Amber erinnerte ihn stark an seine eigene Tochter, jene die er verloren hatte, sie war genauso willensstark und mutig. Ihr Herz schlug am rechten Fleck.
Mit einem leichten Lächeln losch er das Licht und schloss hinter sich die Tür.
Die Ruhe wird ihnen gut tun, solange sie, sie noch haben.

Is She Alone? ~Isaac Lahey Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt