Wem Vertraust Du?

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„Amber, reiß dich zusammen!”, rief Mary und schüttelte an ihren Schultern. Sie spürte wie die Zähne wuchsen und ein lautes knurren kam aus ihrem Mund.

„Ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst.”, widersprach sie und duckte sich unter seinem Arm durch. Sie wollte die Tür wieder öffnen, doch er drückte diese zu. Sie versuchte ein wenig mehr Kraft aufzubringen jedoch war Isaac einfach viel stärker als sie.
„Mir geht es gut also kannst du wieder gehen.”, sagte sie genervt. Sie hatte keine Lust auf Smalltalk über das Übernatürliche. Sie wollte einfach nur zurück an ihre Arbeit. Doch Isaac schien sie nicht gehen zu lassen und das schlimmste war, dass ihr Herz schneller schlug als sonst und sie spürte, dass Isaac dies belustigend fand. Einerseits war es auch so, dass er alles was sie machte lustig fand also musste sie sich darüber keine Gedanken machen.
„Du bist ein Omega, Amber. Du kannst nicht alleine sein.”, erklärte er und sah sie eindringlich an. Amber verschränkte die Arme vor der Brust und sah nun ihn lächelnd an.
„Soweit ich weiß, bist du auch ein Omega. Nur weil du bei einem Jäger wohnst heißt das nicht, dass du ein Rudel hast.”, widersprach sie ihm störrisch. Isaac stöhnte genervt auf.
„Ja, vielleicht hast du recht aber ich habe wenigstens jemand den ich vertrauen kann. Was ist mit dir, wem vertraust du?”, hakte er nach und sah sie fragend an. Es interessierte ihn wirklich.
Amber biss sich auf die Unterlippe und schaute auf den Asphalt. In der Gasse stank es nach Abfall und langsam wurde ihr von diesem Geruch schlecht.
„Kommst du jetzt mit mir?”, seufzte er und hob mit seinem Zeigefinger ihr Kinn an.
„Dir vertraue ich aber auch nicht.”, murmelte sie und nun umspielte ein Lächeln seine Lippen.
„Das wird noch.”, sagte er und hielt ihr den Arm hin. Zögerlich hakte sie sich bei ihm ein und sie liefen aus der Gasse.
„Dir ist aber klar, dass ich jetzt meinen Job verloren habe.”, sagte sie ein wenig wütend.
„Du hättest dort so oder so nicht arbeiten dürfen.”, meinte er nur.
„Als ob du immer den Regeln folgst.”, Amber sah neckisch zu ihm auf.
„Berechtigtes Argument.”, sie lachte leise auf und achtete wieder darauf nicht hinzufallen.
„Aber ich möchte wenigsten noch meine Sachen aus dem Schließfach holen.”, erklärte sie und Isaac brummte nur ein 'Na schön'.
Bei den Schließfächern angekommen, verschwand sie sofort wieder auf einer der Toilette und zog sich um. Das Makeup entfernte sie aus ihrem Gesicht und endlich fühlte sie sich wieder wohl.
Draußen hörte sie viele Herzschläge, wahrscheinlich lief gerade eine Gruppe Jugendlicher vorbei.
Sie schloss die Tür wieder auf „Ich bin fertig-”, verwirrt sah sie sich um, „Isaac?”
Immer noch waren da die Herzen doch gerade schlug ihr eigenes so schnell, dass sie sich nicht darauf konzentrieren konnte, welches das von Isaac war.
Sie hörte Schritte hinter sich und drehte sich hastig um, vor ihr stand ein, in schwarz gekleideter, Mann und zielte eine Waffe auf sie. Amber roch Eisenhut und fuhr ihre Krallen aus. Doch sie war nicht schnell genug, denn sie wurde Schmerzvoll, an den Haaren, zurück gezogen und spürte kaltes Metall an ihrer Kehle. Brutal wurde sie auf die Knie gedrückt und der Mann vor ihr legte seine Hand fest um ihren Kiefer. Genauso, wie es Mary getan hatte bloß hatte er den festeren Griff.
Der Fremde hinter ihr hatte ihre Haare los gelassen stattdessen aber ihre Hände auf den Rücken gedrückt. Das zweite Mal in weniger als einer Woche hatte sie den Gedanken, sie würde sterben. Und schon wieder wollte sie, dass sie es einfach tun würden.
Doch plötzlich fiel ihr Isaac wieder ein und sie riss ihre Augen auf. Mühsam versuchte sie sich zu wehren doch sie war zu schwach.
„Ist sie es?”, fragte der hinter ihr, sein Herz machte einen Sprung.
„Sie sieht ihm ähnlich. Ich denke schon. Lass sie uns zu Marcel bringen.”, murmelte der Mann und lockerte den Griff um ihren Kiefer. Amber sah ihr Chancen und  schmiss ihren Kopf in den Nacken und der  Mann hinter ihr fiel keuchend zu Boden, schnell stand sie wieder auf ihren Füßen und sah dem Jäger jetzt in die Augen. Ein wenig Angst flackerte in seinen Augen und auch sein Herzschlag hatte sich beschleunigt.
„Wo ist er?”, knurrte sie und knallte ihren Ellbogen gegen die Nase von dem hinter ihr, der sofort wieder auf dem Boden lag.
„Dein kleiner Freund liegt irgendwo in einer Gasse, mit einer Eisenhut Kugel in seinem Bauch.”, er trug ein arrogantes Lächeln auf den Lippen doch sie hörte an seinem Herz, dass dies nur Show war.
Sie ging auf ihn los und holte mit ihren Krallen aus. Er wich geschickt aus und zog sein Messer aus der Tasche. Dieses Schnitt ihren Bauch entlang und sie keuchte erschrocken auf. Vor Wut fingen ihre Augen an zu glühen und wieder holte sie aus. Ihr Krallen kratzten seinen Bauch auf und sie stellte sich hinter ihn. Ihre Hände um seinen Nacken, und ihre Mund an seinem Ohr.
Er griff verzweifelt hinter sich und drückte sich gegen sie. Er ließ sich nach hinten fallen und sie fiel zu Boden. Der Mann über ihr angelte nach seinem Messer während Amber sich von dem harten Aufprall, an ihrem Kopf erholte. Sie setzte sich auf und riss den Mann die Beine vom Boden, mit einem lautem Knall landete er auf den Asphalt während das Messer klirrend auf den Boden fiel. Ihre Faust landete an seinem Kopf und seine Augen verdrehten sich komisch.
Sie fing an zu laufen und nahm den Geruch von Isaac's Blut auf. Sobald sie seine Spur aufgenommen hatte, beschleunigte sie ihre Schritte und landete in einer verschmutzten Gasse. Zu viele Gassen.
Isaac lag keuchend gegen die Steinwand gelehnt, seine Hand auf der blutenden Wunde. Schnell lief sie zu ihm und kniete sich neben ihn.
„Und du wolltest mich beschützen?”, fragte sie lächelnd und half ihm auf die Beine.

Is She Alone? ~Isaac Lahey Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt