"Amortenia ist der mächtigste Liebeszauber der Welt."
Hermine befand sich gerade im Fach Zaubertränke und beantwortete die Frage, die Slughorn eben gestellt hatte.
Das runde Gesicht des Lehrers verzog sich zu einem breiten Lächeln, hingezogen von der cleveren Muggelstämmigen, die sich außerordentlich gut in seinem Unterricht beteiligte.
Als wäre Hermine's Antwort nicht genug, fuhr sie fort, um den Trank noch besser zu beschreiben. "Er riecht angeblich nach dem, was wir persönlich anziehend finden. Ich kann frisch gemähtes Gras und neues Pergament und.."
Ihr stockte der Atem, unfähig, ihren Satz zu beenden und den mysteriösen Geruch zu beschreiben, der ihr in die Nase gekommen war.
Sofort schaute Harry mit seiner runden Brille neugierig zu ihr herüber, doch er blickte gleich wieder nach vorne, da Slughorn inzwischen in die dicken Hände klatschte und der Klasse den letzten Trank vorstellen wollte.
Doch Hermine hörte gar nicht mehr zu. Nicht, weil sie schon wusste, um was sich das Fläschchen handelte, sondern weil sie inzwischen auf die andere Seite des Klassenzimmers herüber starrte, wo sich die Slytherins befanden.
Wieso hatte sie im Amortenia den Geruch von Haargel wahrgenommen? Haargel, wie es Malfoy in grossen Mengen benutzte?
Als hätte Draco nicht Okklumentik, sonder Legilimentik gelernt, erwiderte er den Blick Hermine's. Sofort schüttelte sie leicht den Kopf und wandte sich mit heißen Wangen wieder Slughorn zu, der die Eigenschaften des Felix Felicis erklärte.
Obwohl sie ausgesprochen gut darin war, trotz Ablenkung oder Müdigkeit konzentriert zu bleiben, war die Gryffindor in Gedanken ganz wo anders. Weshalb sie sich schlussendlich peinlich berührt zu Harry wenden musste, um zu fragen, was für eine Aufgabe sie jetzt bewältigen müssen.
Nachdem die Stunde vorbei war, wartete sie nicht auf ihre zwei besten Freunde Harry und Ron, sondern packte alle Bücher geschwind zusammen und lief in voller Eile aus dem Klassenzimmer.
Ihr Ziel war die Bibliothek. Sie konnte froh sein, eine Freistunde zu haben, denn die anderen hatten Wahrsagen, das Fach, welches sie abgebrochen hatte.
Bücher liessen sie alles vergessen, was um sie herum geschah. Vergessen, dass sie anscheinend Gefühle für einen Jungen hat, den sie seit Jahren verabscheute.
Wie konnte das sein? Sie hatte noch nie einen Moment zwischen ihm gehabt, was ihr Herz höher schlagen liess. Als hätte der Trank einen Streich mir ihr gespielt, obwohl das praktisch unmöglich war. Oder hatte es eine Eigenschaft, die sie bisher noch nicht kannte? Die Eigenschaft, die Gefühle eines Menschens besser zu kennen als er selbst?
Sie musste das sofort nachlesen, weshalb sie ihre Schritte beschleunigte, da die Frage so sehr auf ihrer Zunge brannte, dass es fast schon unerträglich war.
Doch weit kam sie nicht, denn sie hörte eine Stimme hinter ihr, der ihr eine Gänsehaut bereitete.
"Warte", meinte dieser, und Hermine blieb stehen. Sie schloss die Augen und holte tief Luft, bevor sie sich langsam zu ihm umdrehte und Draco in die Augen schaute.
Da stand er, mit weissem, leicht zerknittertem Hemd und Slytherin-Krawatte, die schwarze Jacke über seine breite Schulter gehängt. Seine Haut war aschfahl und kleine Augenringe beschmückten seine eisigen Augen, doch trotzdem sah er nicht weniger gut aus.
"Was willst du?", fragte Hermine möglichst selbstbewusst, doch das Zittern in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Sie konnte kaum Blickkontakt mit ihm halten, weshalb ihre Augen vor Anstrengung fast zu tränen anfingen.
"Ich weiss, dass der Geruch des Amortenias etwas mit mir zu tun hat", sagte er ruhig, und Hermine war überrascht, dass keine Spur von Spott in seiner Stimme zu finden war. Normalerweise war es bei einem Slytherin wie ihm üblich.
Ihr Herz klopfte höher. Obwohl sie wusste, dass sie eine äusserst schlechte Schauspielerin war, versuchte sie so zu tun, als würde er damit falsch liegen. "Woher solltest du das wissen?"
Draco lachte nur leise. Es war kein herzliches Lachen, aber auch kein kaltes, eher wie eines, wenn man einen mittelmäßigen Witz gerissen hat.
"Dein Blick im Unterricht hat alles verraten, Granger. Du kannst mir nichts vorspielen." Sein Lachen verging, doch dafür hatte er ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht.
Hermine war sich nicht sicher, ob sie sich Sorgen machen oder beruhigt sein sollte. Es klang so, als würde er das alles ernst meinen und nicht, um sich einen Spass daraus zu machen. Doch bei ihm konnte man nie wissen, weshalb sie ihre Stirn runzelte und die Hände in die Hüfte stemmte.
"Was willst du von mir, Malfoy? Sollte ich mir dir ergeben, deine Schuhe küssen und beten, dass du mich nicht verspottest, weil ich.. Haargel gerochen habe?"
"Nein", sagte er klar und deutlich und schien keineswegs belustigt zu sein. Sie hatte das unangenehme Gefühl, dass er im nächsten Moment anfangen wird, laut zu lachen und sie zu beleidigen, worauf seine ganze Slytherin-Bande wie aus dem Nichts auftaucht und in das hämische Lachen mit ein stimmt.
Doch nichts dergleichen geschah. Zu ihrer grossen Überraschung näherte er sich ihr stattdessen, um sich schlussendlich vorzubeugen und sie zu küssen.
Ich weiss nicht wieso, aber ich mag diesen One-Shot nicht xD Trotzdem veröffentliche ich sie mal und werde schauen, ob ihr gleicher Meinung seid oder nicht.
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dramione oneshots
Fanfiction¡keine neuen updates! Einige Dramione One-Shots, die aus meinem kleinen Köpfchen entflohen sind und von fleissigen Lesern gelesen werden wollen^^ [Hafte für keine Fangirlanfälle, die möglicherweise auftreten können] Alle Rechte, insbesondere Charakt...