16. Leere Gespräche

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Anmerkung: Kapitel enthält leichten Smut
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Hongbin war zu Besuch und obwohl er lachend mit Sanghyuk auf dessen Bett saß und irgendein Spiel zockte, lag eine seltsame Spannung in der Luft. 

Taekwoon beobachtete seinen Freund argwöhnisch über sein Buch hinweg, während er selbst mit überschlagenen Beinen auf seinem eigenen Bett saß. Jedes Mal, wenn Hongbin flüchtig, beinahe ängstlich zu ihm hinüberschaute, duckte Taekwoon sich wieder und tat so, als wäre er vertieft in seine Lektüre.

„Gewonnen!", rief Sanghyuk irgendwann, woraufhin Hongbin frustriert sein Handy auf das zerknautschte Kopfkissen pfefferte.

Eine Weile starrte er in die Leere und Taekwoon wusste, dass es jetzt nicht mehr lange dauern konnte... So sehr Hongbin Dinge in sich hineinfraß, hatte auch er ein Limit. Irgendetwas lag dem schwarzhaarigen Jungen auf dem Herzen und Taekwoon hatte die vage Vermutung, dass es mit Wonshik zu tun hatte.

Sanghyuk schien Taekwoons neugierigen Blick zu bemerken und sah verwundert zu Hongbin hinüber, der sich gequält die Stirn rieb, ganz so, als würde er innerlich mit sich ringen.

„Alles okay, Hongbin?", fragte Sanghyuk vorsichtig.

Hongbin biss sich auf die Unterlippe, offensichtlich hin und hergerissen. Taekwoon rechnete schon mit einer bittersüßen Lüge, als Hongbin dann doch tatsächlich mit dem Kopf schüttelte.

„Nicht wirklich", murmelte er mit gesenktem Blick. „Zu Hause ist alles... komisch."

Taekwoon legte sein Buch zur Seite und richtete sich auf.

„Was ist passiert?", fragte er leise.

„Ich weiß nicht. Es ist schon länger komisch zwischen Wonshik und mir", antwortete Hongbin, den Blick noch immer auf den Boden gerichtet. „Ich weiß nicht, ob er mich hasst oder nicht."

„Vielleicht solltest du ihn fragen?", meinte Sanghyuk.

„Wir tun so, als wären wir wieder beste Freunde, aber... Es ist alles so verdammt unangenehm zwischen uns", sagte Hongbin, statt auf Sanghyuk einzugehen. „Es war schon vorher so... Ich... Ich weiß nicht, was in Wonshik vorgeht. Seit der Sache im Supermarkt habe ich ihn öfters dabei ertappt, wie er zu mir hinübergesehen hat, als würde er mich beobachten, und... Er war so komisch. Da war so eine Spannung zwischen uns und...", Hongbin verzog das Gesicht.

„War es dir unangenehm?", fragte Taekwoon.

„Nein... Ja... Ich weiß nicht", erwiderte Hongbin. „Wonshik ist eigentlich... Er ist ein wenig dumm und naiv, aber... Ich mag ihn wirklich sehr, aber nicht so. Dachte ich zumindest. Doch dann habe ich angefangen, mir vorzustellen, wie es wäre, wenn da mehr zwischen uns wäre. Und ich wollte sehen, wie er reagiert, also... habe ich ihn vielleicht etwas provoziert? Er ist dann immer total rot geworden, und ich fand es süß. Aber ich bin zu weit gegangen. Ich habe ihn total verschreckt mit dem, was ich getan habe. A-aber... Ich musste ihn einfach küssen an diesem Abend und dann konnte ich einfach nicht aufhören und..." Hongbin schüttelte verzweifelt mit dem Kopf, statt den Satz zu Ende zu führen.

Taekwoon betrachtete ihn eine Weile schweigend.

„Ihr seid beide solche Vollidioten", sagte er schließlich, ehe er wieder nach seinem Buch griff und weiterlas. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Hongbin entgeistert zu ihm sah.

„W-was?", stammelte der hübsche Junge irritiert.

„Ich bin zu alt für solche Dinge", murmelte Taekwoon nur, ehe er die anderen beiden ausblendete.

„Hyung!", protestierte Sanghyuk und legte Hongbin eine Hand auf die Schulter, doch es war deutlich, dass auch ihn die Situation amüsierte.

„Hongbin, ich glaube, ihr steigert euch da beide zu sehr hinein", hörte Taekwoon ihn leise zu Hongbin sagen. „Ich denke, ihr solltet einfach reden. Richtig reden, verstanden?"

Leo/Hyuk: Sommerspiegel [VIXX Fan-Fiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt