Chapter 13

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POV Olive Mars

Sie sah aus wie eine Mumie.
Oder ein Vampir.
Vielleicht auch beides.

Olives blasses Spiegelbild lächelte ihr leicht entgegen, bis sie die Maske fallen ließ und sich selbst emotionslos im Spiegel anstarrte.
Ihr Kopf war in einen schneeweißen Verband gebettet und ihr Schädel pochte schmerzvoll bei jedem Herzschlag.
Dunkelbraune Ringe hatten sich in Olives Augenhöhlen gebildet und ihre kupferfarbigen Haare, die zuvor in einen festen Pferdeschwanz gebunden waren, hingen nun wild an den Seiten und kitzelten ihr Gesicht.
Halbherzig öffnete sie ihren Zopf, was ziemlich anstrengend war und Olives Haare öffneten sich.
Sie sahen schrecklich aus und da kein Kamm in Sicht war, schüttelte sie sie kurz durch und beließ es dabei.

Olive wusste nicht wo sie war.
Sie hatten sie von Cole getrennt und in einen Raum gesperrt mit anderen Mädchen.
Emma war dabei, doch sie sprach nicht.
Nicht mit ihr und die anderen zwei jüngeren Mädchen hatten gesagt, sie hatte auch noch kein Wort mit ihnen gewechselt.

Olive wusste mittlerweile viel mehr, als ihr lieb war.

Vor 5 Jahren hatte ein Tierarzt einen Schlaganfall und lag für vier Wochen im Koma.
In dieser Zeit hatte er einen Traum vom Untergang der Welt und fing an Skizzen von der Harriston zu entwerfen.
Zu der Zeit waren sie schon dabei auf dem Mars Gebäude zu bauen.
Er schrieb ein Buch und brachte es ein paar Forschern, die Forschungsstationen errichteten und begannen einen Virus an den Menschen zu testen, den sie vorher nur an Tieren getestet hatten.
Diese sollte sie immun gegen tödliche Sonnenstrahlungen machen, was nach dem Traum des Tierarztes die Ursache des Weltuntergangs sein sollte.
Dieses Virus jedoch ließ die menschlichen Organe sozusagen ein weiteres Gehirn bauen, was sie nicht kontrollieren konnten.

Die Menschen erschufen ihren eigenen Untergang.

Bis heute testeten sie Menschen und auf der Harriston wurde dies weitergeführt, da man ‚misslungene' Patienten einfach ins All werfen konnte.
Es war grauenhaft, doch niemand hatte von den Menschen jemals das Gegenteil behauptet.

Olive hatten sie noch nicht versucht zu testen und sie schwor sich, wenn sie es jemals versuchen würden, dann würde sie sich bis zu ihrem eigenen Tod wehren.

Träge trat sie einen Schritt vom Spiegel zurück und sah sich im weißen Zimmer um.
Die drei Mädchen wurden vor einer Stunde aus dem Zimmer geführt und waren seit dem nicht mehr wiedergekommen.
Gerade als sich Olive fragte wo sie blieben, öffnete sich die Tür und ein lächelnder Frauenkopf steckte ihren Kopf durch die Tür.
,, Hunger?", Fragte sie mit einem süßen Ton und zwinkerte Olive zu.
Diese erwiderte den Blick ernst und spielte mit dem Gedanken, sich einfach auf die Frau zu werfen und abzuhauen, jedoch war sie wirklich sehr hungrig.
Also Ging Olive einfach mit einem selbstbewussten Blick an der Frau vorbei und ließ sich von ihr den Flur entlang führen.

Während sie den langen Flur langgingen, starrte Olive an die Decke, die sie mit ihren vielen Farben und Mustern faszinierte.
Doch als sie eine sehr vertraute Stimme wahrnahm, schossen ihre Augen augenblicklich in die Richtung der Stimme.
Einige Meter vor ihnen stand eine Frau, die, den sich wehrenden Cole, am Nacken gepackt hatte.
Am Boden lagen drei Kinder, die sich nicht mehr rührten.

Olives Herz fing augenblicklich an in ihrem Brustkorb zu trommeln und zum ersten mal seit sie an diesem Ort war, erfasste sie wieder so etwas wie Hoffnung.
Sie packte die kurze Entscheidung einfach loszulaufen.
So schnell sie konnte.
Eine Frauenstimme rief entsetzt ihren Namen, doch das einzige worauf sie achtete, war der wimmernde Lockenkopf mit den geheimnisvollen Augen vor ihr.
Ihre Beine flogen über den weißen Steinboden, ihre Arme umfassten die Frau und drückten sie mit einer enormen Kraft von Cole weg.
Die Frau schwankte und kippte nach hinten.

Dies verschaffte Olive einige Sekunden.
Sie wirbelte herum, packte den am Boden schweratmenden Cole und wollte so schnell es ging verschwinden.
Doch urplötzlich kehrte die Kraft in Coles Glieder zurück und er hielt Olive zurück.
Erschrocken wirbelte sie wieder zu ihm rum und sie sahen sich fest in die Augen.
Coles Gesicht war ruhig.
Kein grinsen.
Keine funkelnden Augen.
Keine gerümpfte Nase.

,, Wir haben keine Chance.", Erklärte er knapp und ließ von Olive an.
Sein Blick umfasste Olives Herz und ließ es erfrieren.
Sie brachte keinen Ton heraus, als die beiden gepackt und gefesselt wurden.
Brav ging sie voran in den Speiseraum, starrte ihren Teller an und ignorierte ihren grummelnden Magen.
Cole hatten sie woanders hingesetzt und Olive blickte nicht ein einziges Mal in seine Richtung.

Irgendwann, jeder hatte schon aufgegessen und es war laut im Speisesaal geworden, setzte sich Cole plötzlich zu ihr.
,, Hast du keinen Hunger?", Fragte er.
Olive starrte weiterhin auf ihren Teller und schüttelte nur abwesend den Kopf.
Irgendwie war sie sauer auf Cole, auch wenn sie kein Recht dazu hatte.
,, Komm schon, man konnte deinen grummelnden Bauch bis zum anderen Ende des Raums hören.", Diesmal lag Belustigung in Coles stimme und Olive hätte schwören können, dass er sie gerade angrinste.

,, Wie kommen wir wieder von hier weg?", Fragte sie stattdessen und nahm nun tatsächlich die Gabel in die Hand, um sich eine große Portion in den Mund zu schieben.
Cole schwieg.
Olive blickte auf, vermied jedoch Blickkontakt.
Das Essen war schrecklich, doch Olive ignorierte den fahlen Geschmack und steckte sich noch eine Portion in den Mund.
,, Deine Klasse ist Momentan in dem Museum der Harriston unterwegs, wir sind in einem der Forschungsstationen.
Wir müssen nur zurück auf das Raumschiff und uns dort so lange versteckt halten bis wir auf der Erde landen.", Meinte nun Cole.
,, Und wie genau machen wir das?", Fragte Olive ihn und hatte schon ihren halben Teller leer gegessen.
Cole schnappte sich ihr Brot, was neben Olives Teller lag und steckte es sich in seinen Mund.
Er zuckte mit den Achseln.
,, Ich muss sowieso erst meinen Bruder finden.", Nuschelte er mit vollem Mund.

,, Glaubst du wir kommen hier jemals wieder weg?", Fragte ihn Olive und sah ihn das erste mal wieder in die Augen.
Er sah sie ernst an und schwieg für ein paar Sekunden.
,, Werden wir ja sehen."

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Sorry das dieses Kapitel so ‚langweilig' ist.
Bald kommt wieder ein bisschen mehr Action! 🤷🏻‍♀️

Lg

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