Kapitel 20 - Comic-Ich

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Ich öffnete die Augen. War es nur ein Traum gewesen? Langsam setzte ich mich auf und betrachtete Luke. Er lag auf dem Rücken, seine Lider waren geschlossen, sein einer Arm hing über die Bettkante, den anderen hatte er unter seinen Kopf geschoben und aus seinem leicht geöffnetem Mund drang ein leises Schnarchen. Mir widerstrebte es, seine Ruhe zustören, aber ich wollte auch nicht länger warten, da ich ja jetzt schon mal wach war. Zögernd hob ich die Hand und bohrte meinen Finger in seine Wange. Grummelnd und durch zusammengekniffene Augen sah er zu mir auf. "Hab ich es geträumt?", fragte ich unsicher. War er in einer Band oder nicht? In Zeitlupentempo schüttelte er den Kopf: "Nein, hast du nicht." Stöhnend ließ ich mich zurück ins Kissen fallen, um direkt wieder hochzuschnellen. Hektisch suchte ich die Matratze ab: "Wo ist mein Handy? Scheiße. Wie spät ist es? Ich muss zur Schule." Mit einem Satz war ich aus dem Bett gesprungen, um auf die Küchenuhr zu schauen und als ich sah, was sie anzeigte, wurde mir ganz flau im Magen. Die dritte Stunde war bereits lange vorbei. Warum hatte Samira denn nicht geklingelt und wieso war ich so schusselig gewesen und hatte vergessen, den Wecker zu stellen? Ach ja, Luke hatte mir ja gestern Nacht eröffnet, dass er ein berühmter Sänger war, der normalerweise mit einem Mikro über eine Bühne hüpfte und Liedchen trällerte, der jetzt aber einfach mal untergetaucht war, ohne jemandem Bescheid zu sagen. Da rief Luke: "Hab dein Handy!" Ich eilte zu ihm und riss es ihm aus der Hand. Keine Anrufe, zwei neue Nachricht. Ich öffnete sie. Eine war von Samira.

Hey Du, 
ich bin krank, hab mir wohl was bei Clary eingefangen. Du musst alleine zur Schule kommen.
Sorry. xx

Das erklärte, warum sie mich nicht abholen gekommen war. Die andere kam von Aaron.

Bell, bist du krank? 
Sag Luke, er soll sich um dich 'kümmern' ;D
-A 

Ich sank auf die Bettkante und ich verdrehte die Augen, wegen der Zweideutigkeit meines Besten Freundes. Luke legte sein Kinn auf meiner Schulter ab: "Und jetzt?" Ich pfefferte mein Handy aufs Bett und ließ mich nach hinten fallen. Der Australier machte einen Satz zurück, da ich sonst voll gegen ihn geknallt wäre. Ich ließ ein "Scheiß drauf" hören, schloss die Augen und die Müdigkeit, die mir noch immer in allen Knochen steckte, übermannte mich. "Willst du etwa schwänzen, Honey?", aus Lukes Stimme hörte ich Belustigung. "Ja, das hast du korrekt erfasst. Ich, Annabell Starlight, das Mädchen, das sich fast immer an alle Regeln hält, bricht jetzt eine. Komm damit klar, Roberto." Ich warf die Decke über mich und sah noch sein Grinsen, bevor ich wieder wegdämmerte. 

Das nächste Mal wurde ich wach, weil jemand Küsse auf meine Nase tupfte. Das war hundertprozentig Luke, ich erkannte ihn an seinen Duft und außerdem war ich mir sicher, dass mein Kater mir nicht die Nase küssen würde. Eine Weile ließ ich ihn im dem Glauben, dass ich noch schliefe, dann wurde mir bewusst was ich hier zuließ. Automatisch zog ich die Nase kraus und drückte mich in die Matratze, soweit weg von Luke, wie möglich. Er kicherte nun: "Du siehst echt niedlich aus mit krauser Nase." Erbost schlug ich die Augen auf, sein Gesicht schwebte über meinem und er lag halb auf mir. Diese Nähe gefiel mir plötzlich gar nicht und so hob ich die Hand, die nicht von ihm zerquetscht wurde und drückte damit sein Gesicht von mir weg. Er schnappte erschrocken nach Luft und sah mich dann verletzt an. "Ich bin immer noch sauer!", drohend hob ich einen Finger "Außerdem mag ich keinen Sabber auf der Nase."

Später machte Luke Mittagessen, weil er so ziemlich alles versuchte, um meine Wut verrauchen zulassen, während ich mit meinem Skizzenheft in der Hand auf dem Sofa saß. Ich hatte meinen Besten Freunden geschrieben, dass ich krank sei, was Sami sehr amüsant fand und sie dazu veranlasste, uns als Seelenverwandte zu bezeichnen. Dann hatte ich mich mithilfe meines Freundes Google über die australische Band informiert und kannte inzwischen schon die vollen Namen, das Alter und das Aussehen der anderen Drei. Ich nahm einen Bleistift in die Hand und ließ ihn Gedankenversunken über das Papier wandern. Ich musste es irgendwie schaffen, Luke mit seinen Kumpels zu versöhnen. Aber wie sollte ich das machen, wenn ich keinen Kontakt aufnehmen konnte. Würde ich einfach zum Bus stürmen und verlangen sie zu sehen, würde man denken, ich sei ein Fan. Ich dachte nach, strengte mich richtig an. Würde man mich als Comicfigur zeichnen, wäre über meinem Kopf ein riesiges rotes Fragezeichen. Und dann ging meinem Comic-Ich ein Licht auf und mir kam eine teuflisch grandiose Idee. Ich hatte doch von einem der anderen Singhündchen die Nummer in meinem Telefonprotokoll. Ich warf einen Blick auf meine Zeichnung. Das war definitiv eine Skizze von Luke. Was war nur in letzter Zeit mit mir los? Im einen Moment wollte ich Luke küssen, dann entzog ich mich seiner Nähe wieder. Es war so seltsam. 

Mit einem leisen Klicken drehte ich den Schlüssel der Badezimmertür. Nach dem Essen hatte ich Luke vor die Flimmerkiste gesetzt und ihm eine Doku über Pinguine angeschaltet. Das hieß: Er war erstmal abgelenkt. Mein zitternder Finger schwebte über der Nummer, dich ich zuvor schon herausgesucht hatte und ich schluckte schwer. Wollte ich das wirklich? Wenn er von der Sache Wind bekommen würde, wäre ich geliefert. Obwohl, wenn ich mit seiner Band in Kontakt trat, würde er das eh irgendwann mitbekommen. Und wer sagte, dass ich ihn nochmal sehen würde, sobald er wieder mit seiner Band vereinigt war. Bevor sich noch mehr pessimistische Gedanken in meinen Kopf schleichen konnten, senkte ich meinen Finger auf den Display und hielt mir das Handy ans Ohr. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, während ich dem Rufsignal lauschte. 

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Hellou :3

Die Widmung geht heute an 16 wundervolle Menschen...die mich verrückt machen und total durchgeknallt sind .-. <3 Leute, ihr wisst, dass ihr gemeint seid (Hoffe ich (Pepperonipizza <3 <3)).

~Myrilja <3

Homeless Boy - Luke HemmingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt