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Also saßen wir einfach nur da. Schweigend.

Klaus wippte mit dem Kopf, im Takt einer Musik, die nur er hören konnte.

Währenddessen hing ich weiter meinen Gedanken nach, ich war nicht müde. Brauchte ich überhaupt noch Schlaf? So viele Fragen...

Aber Klaus tat mir leid. Er war gefangen in seiner eigenen Welt. Man sah ihm die Angst an. Drogen nahm man nie zum Spaß. Sie waren nur das Symptom einer Krankheit die viel tiefer lag, als man vermuten konnte.

Seit wann er wohl Tote sehen konnte? Unweigerlich kam mir das Bild eines verängstigten Klaus vor, als Kind und wieder zog sich mein Herz zusammen.

Seit langem hatte ich nicht mehr so viel gefühlt.

Ich sah zu Klaus. Und er starrte mich an. Ohne zu blinzeln.

Verwirrt sah ich weg.

"Es tut mir leid.", seine Stimme war leise. "Aber ich kann das nicht. Das ist zu viel. Ich bin nicht stark, bin nicht dein Held und will es auch nicht sein."

Aua.

Tief holte er Luft. Was er als nächstes aussprach, schien ihn viel Kraft zu kosten.

"Aber ich will dir trotzdem helfen."

Drowning ~ Klaus HargreevesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt