Kapitel 5: Gespräche

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Jap, zwei Kapitel diesen Tag ... weil ichs kann und die liebe Karkis_x  mich draufgebracht hat xD

Bakugous PoV

Ich lief schweigend hinter den anderen her den Pfad zum Dorf hinunter. Die Sonne hing noch immer tief über den Bergen und die Luft war kühl und feucht. Im Dorf würden Pferde auf uns warten, mit denen wir losziehen würden. Liebend gern wäre ich einfach auf Reds Rücken geflogen, aber der Orden wollte, dass wir auf alles vorbereitet waren und Red sich zur Not als Mensch ausgeben konnte. Da war ich ausnahmsweise ganz der Meinung des Ordens, schließlich ging es hier um Reds Sicherheit.

Red und Telana vor mir waren in ein heiteres Gespräch vertieft und lachten vergnügt. Taran lief nur wenige Schritte vor mir, die Hände tief in den Taschen vergraben. Ich machte einige große Schritte um ihn einzuholen.

„Taran.", sagte ich leise, um nicht die Aufmerksamkeit der beiden anderen zu erlangen. Der Schlüsselhüter blickte überrascht auf und seine dunklen unergründlichen Augen musterten mich aufmerksam. Wir hatten bisher nie eine private Unterhaltung geführt, und er schien verwundert, dass gerade ich das Gespräch eröffnete. Aber es gab eine Sache, die mir seit gestern auf der Seele brannte. „Ich habe da eine Frage...", begann ich langsam, während ich mein Tempo ein wenig verringerte, um den Abstand zu Red und Telana zu vergrößern. Taran nickte und passte sich meinem Tempo an.

Ich holte tief Luft. „Red hat mir gestern das von der extrem langen Lebenspanne der Drachen erzählt ... und dass er sie möglicherweise geerbt haben könnte."

Taran zog die Augenbrauen zusammen und ließ sich ein wenig Zeit, bevor er sprach. „Du möchtest wissen, ob ich es für wahrscheinlich halte, dass er sie geerbt hat?" Ich nickte. Taran seufzte und warf Reds Rücken einen verstohlenen Blick zu. „Wir wissen wenig über Kiris Herkunft, nur eben, dass er ein Kirishima ist. Ich erzähle dir nichts neues, wenn ich dir sage, dass es der heilende Clan ist. Aber gleichzeitig ist es ein extrem altes Geschlecht, das immer viel Einfluss aufgrund seiner mächtigen Fähigkeiten besaß. Man könnte sagen, die Kirishimas gehören dem Drachenadel an."

Ich runzelte die Stirn. „Ich weiß, aber das beantwortet nicht meine Frage."

„Halbdrachen erben abgesehen von ihrer Drachengestalt ein bis zwei Fähigkeiten ihres Drachengeschlechtes. Kiri kann heilen, aber ich halte es für unwahrscheinlich, dass er nur eine Drachenfähigkeit geerbt hat, da er aus einer so mächtigen Familie stammt. Da sich bisher keine andere Fähigkeit gezeigt hat, kann es gut sein, dass die zweite Eigenschaft ihre lange Lebensdauer ist ..."

Ich nickte langsam und biss unbewusst die Zähne zusammen. Taran musterte mich besorgt von der Seite. „Es muss schwierig für den Partner sein, das zu akzeptieren.", sagte er mitfühlend.

Ich zog unbehaglich die Schultern hoch. Über meine Gefühle zu reden war schon immer etwas, was ich nicht gut konnte und wollte es auch jetzt nicht. „Akzeptieren könnte ich es, aber mit der Ungewissheit kann ich nicht gut umgehen.", knurrte ich dennoch.

Taran nickte nachdenklich. „Was hast du Kiri gesagt, als er dir das erzählt hat?", fragte er, den Blick wieder nach vorne zu den beiden Rotschöpfen gerichtet.

„Was schon?", brummte ich. „Natürlich, dass ich bei ihm bleiben werde."

Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen meines Gesprächspartners. „Mutige Entscheidung.", bemerkte er.

„Alles für Red."

Taran warf mir einen erneuten Seitenblick zu. „Der Orden hat ein falsches Bild von dir."

„Tch."

„Hey, Beeilung da hinten!", rief Telana vergnügt und winkte uns heran. Sie und Red hatten den Dorfrand schon erreicht und warteten auf uns Nachzügler. Schweigend beschleunigten Taran und ich unsere Schritte, sodass wir schnell aufschlossen. Dann gingen wir gemeinsam in das Dorf hinein.

Die vier Pferde standen schon für uns bereit. Es waren keine edlen Schlachtrösser, wie die die ich aus dem königlichen Dienst kannte. Sie waren relativ klein, robust gebaut und trittsicher, also ideal für die Berge. Ihre Fellfarbe war so unscheinbar wie ihre restliche Erscheinung: braun. Sie waren bereits gesattelt und gezäumt und warteten nur darauf, dass wir sie entgegennahmen.

Bei ihnen stand nur ein kräftiger Mann mittleren Alters, wahrscheinlich der Stallmeister, und Mister Dracoon.

„Morgen alle zusammen!", begrüßte der Anführer des Ordens uns ausgelassen, wobei ich bemerkte, dass er meinem Blick auswich. „Alles steht bereit, ihr müsst nur noch aufsteigen." Dann wandte er sich Red zu. „Kirishima, könnten wir kurz unter vier Augen sprechen?", fragte er vertrauensvoll mit gesenkter Stimme.

Red nickte und blickte kurz zu mir, ehe er Mister Dracoon folgte. Ich runzelte die Stirn, während ich den beiden hinterher sah, bis sie hinter der nächsten Hausecke verschwanden.

Wir anderen drei stiegen derweil schon einmal auf die uns zugewiesen Pferde auf. Schließlich beugte ich mich zu Telana herüber. „Was denkst du, was er von Red will?", fragte ich leise.

Ihre grünen Augen wanderten zu der Stelle herüber, wo die beiden verschwunden waren. „Ich denke, er möchte sich mit ihm gut stellen, ehe er das erste Mal auf Mission geht. Er hat das Band zwischen euch beiden unterschätzt. Kiri wirkte gestern ziemlich aufgebracht.", sagte sie nachdenklich.

Ich schnaubte. „Ich trage Reds Mal für jedermann sichtbar an meinem Hals, wie kann man unser Band unterschätzen?", fragte ich spöttisch.

Telana lachte leise. „Ja man sollte meinen, dass er als Anführer des Ordens etwas von Halbdrachen versteht. Ich denke er hat es einfach ignoriert, weil es nicht in seine Pläne hineinpasste. Aber ansonsten ist er eigentlich ziemlich diplomatisch und ein guter Anführer."

„Tch."

In der restlichen Zeit, in der wir auf Reds Rückkehr warteten schwiegen wir. Ich spielte ungeduldig mit dem Griff meines Schwertes und der Wallach unter mir legte verärgert die die Ohren an, da er meine Ungeduld spürte.

Dann kam Red zurück. Der fröhliche Gesichtsausdruck war einem verärgerten Stirnrunzeln gewichen. Auch Mister Dracoon schaute nicht sonderlich zufrieden drein.

Wortlos bestieg der Halbdrache sein Pferd und nickte uns zu, als Zeichen, dass es losgehen konnte. Er ließ dabei Telana und Taran den Vortritt, sodass er neben mir reiten konnte.

Als wir aus dem Dorf herausritten winkte er lächelnd einigen Bewohnern zu, aber als wir die letzten Häuser hinter uns gelassen hatten, sackte er ein wenig in sich zusammen.

„Was ist los?", fragte ich besorgt und musterte ihn von der Seite.

„Mister Dracoon ... wollte mich an meine Pflichten erinnern.", sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. Ich hob fragend eine Augenbraue und wartete darauf, dass er weitersprach. „Ich habe ihm mit aller Deutlichkeit klar gemacht, dass ich mit dem Orden und nicht für den Orden arbeite. Ich habe keine Pflichten zu erfüllen, ich mache das, weil ich es für richtig halte."

Ich konnte ein Grinsen nicht unterdrücken und Red sah es. „Lach nur. Er war nicht sonderlich erfreut.", sagte er bemüht ernst, aber auch auf seinen Lippen hatte sich ein verstohlenes Grinsen gelegt.

„Tja.", sagte ich schulterzuckend. „Blöd nur, dass sie dir beigebracht haben, wie man verhandelt und für seine Rechte eintritt."

Red lachte herzhaft und seine Augen funkelten amüsiert.

„Sag mal, solange wir noch in den Bergen und nicht in der Nähe eines Dorfes sind, könnten wir doch eigentlich fliegen, oder nicht?", fragte ich ihn lächelnd.

Red grinste. Zusammen zu fliegen war etwas was wir beide immer genossen. „Hey Telana! Taran! Übernehmt ihr für eine Weile unsere Pferde?"

DRACHENBRUT II (Kirishima x Bakugou)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt