Kapitel 1

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Verzweiflung und Angst waren alles was er spürte. Würde sein Bruder hin jetzt loslassen, dann... nein darüber wollte der zwölfjährige gar nicht erst nachdenken.
"Jetzt bist du nicht mehr so ein Großmaul was?",grinste der sechzehnjährige, welcher seinen kleinen Bruder am Bein über den Rand des Balkon's baumeln ließ.
"THOOOOR!",die Stimme ließ den Jungen so erschrecken, dass er den Jüngeren fast fallen gelassen hätte. Er setzte ihn sofort am Boden ab. Er konnte förmlich die rot leuchtenden Augen, die sich in seinen Rücken bohrten, fühlen.

Nun war Thor derjenige, der Angst haben musste. Denn mit einem so mächtigen Wesen sollte man sich nicht verfeinden. Niemand wusste wirklich etwas über die Welt aus der sie kam. Odin hatte sie und ihren Bruder vor einiger Zeit nach Asgard gebracht. Damals redete er von einem zehnten Reich, welches in Vergessenheit geraten war da die Magie in dieser Welt zu gefährlich war. Doch Odin hielt ein Bündnis der beiden Königshäuser für nötig um die Bedrohung, die Thanos darstellte abwehren zu können. So hatten die Oberhäupter beider Welten beschlossen, dass zwei seiner Kinder in Asgard großgezogen und seine ältere Tochter mit Odin's ältesten Sohn verheiratet werden sollte. Doch das passte keinem der vier Kinder.

Prinzessin Elisabeth zog einen intelligenten, charmanten, liebevollen Mann vor und nicht einen wie Thor, dessen charmanteste Tat es war sie an ihrem Geburtstag zum Tanz aufzufordern, wobei er ihr auf die Füße trat. Das brachte ihm einen Wutanfall von Odin ein. Was Loki natürlich dazu verleitete ihn auszulachen. Den Prinzen der zehnten Welt erfüllte Thor's Verhalten allerdings mit Hass und so packte er Thor am Hals und drückte ihn an die nächste Wand. Sein Hals und Gesicht wurden plötzlich von dunklen Linien durchzogen und aus seinem Mund kam Wasser. "Willst du ihn ernsthaft ertränken?",kicherte seine Schwester. "Das hat doch überhaupt keinen Stiel."
Keiner der anderen sagte etwas, Loki und Frigga sahen ihn bloß schockiert an. Es war immerhin das erste Mal, dass er seine Kräfte in Asgard öffentlich zeigte. Seine Schwester hingegen wirkte gelangweilt. Sie war ja auch die Stärkere und in solchen Fällen war sie auch auf jeden Fall kreativer.

Er warf Thor auf den Boden. Der Ase hustete heftig und füllte seine Lungen wieder mit Luft. "Und das ist nur ein Bruchteil von dem was ich kann, also kannst du dir vorstellen was ich alles mit dir machen werde wenn du meine Schwester noch einmal verletzt." Damit löste sich der Ältere in Rauch auf und erschien hinter seiner Schwester wieder. Man konnte ihr ansehen, dass sie sich ein Lachen verkneifen musste. Loki versuchte gar nicht erst seine Freude darüber zu verstecken und lachte laut los. 

Thor konnte man die Verzweiflung ansehen. Er sah verängstigt zu zu dem Prinzen. Dann enttäuscht zu seinem immer noch lachenden Bruder. Schließlich stapfte er mit gemischten Gefühlen aus dem großen Saal und verschwand in seinem eigenen Reich.

" Loki! Untersteh dich!" unterbrach Odin sein lachen."Geh in das Gemach deines Bruders und zeig ihm etwas Interesse an seinem Zustand. Kümmere dich um sein Wohlbefinden. Ich möchte, dass ihr morgen im Thron Saal erscheint. Dort werdet ihr das Ausmaß eurer Strafe erfahren. Und jetzt geht! Ich will heute Niemanden mehr sehen!"

Loki hatte eigentlich keine Lust zu seinem Bruder zu gehen, doch er wusste, Odin würde Thor am Morgen fragen ob Loki bei ihm war. Und er wusste auch, dass Thor es verneinen würde. Als er an dem großen Tor, welches in das Reich seines Bruders führte, angekommen war, klopfte er laut. Doch er erhielt keine Antwort. So schob er langsam das Tor auf und schlüpfte leise in das Innere des Raumes. Doch anstelle seines Bruders, fand er ein unaufgeräumtes Gemach vor. Überall lagen Schwerter, Kleidung und Bücher über die Lehre der neun Welten herum. Loki bezweifelte zwar stark, dass sein Bruder lesen konnte, beschloss jedoch es erst einmal nicht zu hinterfragen. 'Wo kann er nur sein?' fragte sich der Junge, während er durch den Raum schritt. Er blieb stehen und konzentrierte sich auf die Geräusche seiner Umgebung. Bis er etwas wahrnahm was er seit Jahren nicht mehr gehört hatte und von dem er dachte, dass er es nie wieder hören würde. Und genau das machte ihm Angst. Dieses Geräusch jetzt zu hören.

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