Kapitel 15

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"Elisabeth?! Wo bist du?"
Er rannte die Treppe hoch und stieß schwungvoll die erste Tür auf.
"Elisabeth ich brauche deine Hilfe. Komm schon steh auf!"
"Wobei denn?", wollte sie wissen.
"Du musst mir sofort ein Portal nach Mittelerde erschaffen! Bitte.", begann er zu flehen.
"Warum denn?"
"Ich muss Mutter sprechen."

Sie setzte sich nun aufrecht hin. Gerade wollte sie weiter fragen, doch ihre Worte blieben ihr im Hals stecken, als sie ihren Bruder verstört anstarrte.
"Warum siehst du aus wie unser Lehrer? Ist ein Zauber schief gelaufen?"
"Um das heraus zu finden, muss ich nach Mittelerde reißen und mit Mutter sprechen.", Elijah sprach schnell und aufgebracht.

"Aber das kannst du doch auch allein.", murmelte die Jüngste unbeeindruckt.
"Nein! Nein kann ich nicht. Meine Kräfte sind weg. Ich kann nicht mehr zaubern."
Elisabeth überlegte kurz.
"Vielleicht solltest du dich erst bei unserem Bruder entschuldigen, bevor du wieder für eine halbe Ewigkeit verschwindest.", sagte sie und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Das deutete schon immer an, dass sie keinen Wiederspruch dulden würde.
"Ich mache was du willst, wenn ich wieder da bin, nur bitte öffne zuerst das verdammte Portal!", mittlerweile war er wirklich wütend.
"Vater wird dich höchstpersönlich um deinen Kopf erleichtern, wenn du so im Schloss herumläufst.", murmelte die Jüngere.

Als Elijah sie nur unbeeindruckt anstarrte, gab sie nach

Elisabeth hatte gute Arbeit geleistet, denn Elijah musste nicht erst durch das ganze Königreich marschieren, um seine Mutter zu finden. In seinem Aufzug hätte er ohnehin nur unnötige Aufmerksamkeit auf sich gezogen und womöglich auch Schande über die königliche Familie gebracht. Vater würde ihn verbannen.
Jetzt, wo er mitten im Thronsaal auf den Boden plumpste und dem König in die vor Wut weit aufgerissenen blickte, fielen ihm Elisabeth's Worte, was sein Aussehen betraf, wieder ein.
Sofort fiel er auf die Knie.

"Ich bitte um Entschuldigung für mein Auftreten und meine plötzliche Erscheinung, aber es handelt sich um einen Notfall."
Elijah wagte nicht, den Mann weiter anzusehen, als er mit leiser Stimme zu einer Erklärung ansetzte.
"Du weißt wo du sie findest und jetzt geh mir aus den Augen!", die herrische Stimme des Königs ließ die Wände erzittern.
Elijah antwortete ihm nicht. Er wollte nur so schnell wie möglich aus dem Saal verschwinden. Er musste nur den hohen, dunklen Korridor entlang laufen. An dessen Ende befand sich ein riesiges Tor, durch welches man in den Westflügel gelangen konnte.

Diese Seite des Schlosses gehörte seiner Mutter.
Seine Eltern sind zwar verheiratet und haben einen Haufen Kinder, doch mittlerweile sprachen sie kaum noch miteinander, sie sahen sich auch nur noch zum Essen.
Beide hielten es für die beste Idee, sich Schloss und Kinder auf zu teilen. Wobei sein Vater natürlich Anspruch auf alle sieben Söhne, welche das Schloss noch nicht verlassen hatten, haben wollte. Mit der Begründung 'Durch die Erziehung einer Frau würden sie nur weich werden. Sie sollen lernen wie man kämpft, nicht wie man mit Tieren spricht.', nahm er alle seine Söhne mit. Doch wenn man bedachte, dass in jeder, der anderen neun Welten eine ihrer Töchter lebte, um den Frieden zu bewahren oder Kriege zu führen, stellte sich schnell heraus, dass entweder die Erziehungsmethoden ihrer Mutter besser waren, als die ihres Vaters oder dass die Töchter einfach stärker waren. Was selbstverständlich nicht auf alle zutraf, aber doch auf den Großteil.

"Mutter?", er sah sich nach ihr um.
"Wer bist du? Wie bist du hier rein gekommen? Was willst du?", erschrocken trat Elijah einen Schritt von der Klinge weg, welche ihm ins Gesicht gestreckt wurde.
Jedoch war die Person vor ihm nicht die, die er suchte, sondern ein kleines, blondes Mädchen mit strahlend, blauen Augen. Sie trug ein weißes Nachthemd war gerade mal 7 Jahre alt und bestimmt nicht größer als einen Meter. 

Eleonore.

Die Jüngste der Prinzessinen, die zum kämpfen ausgebildet wurden.

"Ich bin Elijah. Du kennst mich doch. Ich sehe nur anders aus, wegen einem Zauber. Des
Deshalb suche ich Mutter, ich möchte sie um Hilfe bitten."
Er sprach ruhig und bedacht darauf, sie nicht zu verschrecken, denn verteidigen könnte er sich ohne Magie nicht. Selbst wenn sie so klein war.
"Ich werde ihr sagen, dass du hier bist."

Nach einigen Minuten hörte man einen lauten Flügelaufschlag. Wie ein dröhnender Donner, seine Mutter tauchte vor ihm auf.
Wie immer trug sie ein rot- schwarzes Kleid, in Kombination mit ihren roten Haaren und den großen, schwarzen, Drachen ähnlichen Flügeln, sah sie ziemlich bedrohlich aus.
"Wenn das nich die uneheliche Höllenbrut des Blutsaugers und der verräterischen Hexe ist, was willst du schon wieder hier?", die autoritäre Stimme seiner Mutter ließ ihn erzittern. Er hatte keine Angst vor ihr, nur großen Respekt.
"Ich möch nur wissen was mit mir passiert.", murmelte Elijah.
"Deine Kräfte sind an deine Schwester gebunden. Du hast keine Kontrolle darüber. Wenn sie dir nicht mehr vertraut, sind deine Kräfte weg."
Geschockt sah Eli jah zu seiner Mutter auf.
"Sie vertraut mir nicht mehr?"

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